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Zerlegtes Fleisch in Schalen auf einem Laufband
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Fleischwerke der Supermärkte verursachen Millionen Tonnen CO2

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Die Fleischwerke von Edeka, Rewe und Kaufland verursachen zehn Millionen Tonnen CO2 jährlich, zeigt eine Greenpeace-Recherche. Die Klimaschutzziele der Konzerne sind nur mit weniger Fleisch erreichbar.

Vermutlich war jede:r in diesem Land schon einmal in einem ihrer Läden. Schließlich gehören Rewe, Kaufland und Edeka zu den größten Lebensmitteleinzelhändlern (LEH) Deutschlands. Doch was nur wenige wissen: Die drei gehören auch zu den führenden Fleischproduzenten. Zusammen verarbeiten sie in ihren konzerneigenen Fleischwerken jährlich über 800.000 Tonnen Fleisch, setzen damit fast sechs Milliarden Euro um und verursachen so mehr als zehn Millionen Tonnen an klimaschädlichen CO2-Emissionen. Dies zeigt die aktuelle Greenpeace-Recherche “Die Fleischfabriken der Supermarktkonzerne”.

Die Fleischfabriken der Supermarktkonzerne

Die Fleischfabriken der Supermarktkonzerne

Greenpeace-Recherche: Fleischwerke von Edeka, Rewe und Kaufland verursachen 10 Millionen Tonnen CO2

Anzahl Seiten: 31

Dateigröße: 1.21 MB

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Das passt nicht zu den öffentlichen Ankündigungen der Konzerne: Rewe und Kaufland haben sich zur Klimaneutralität bis spätestens 2050 verpflichtet, Edeka sogar bis 2045. Außerdem haben sie angesichts der wachsenden gesellschaftlichen Kritik an den tierschutzwidrigen Haltungsbedingungen angekündigt, spätestens ab 2030 nur noch Fleisch der besseren Haltungsformen 3, 4 und 5 zu vermarkten.

Staff Portraits of Anne Hamester
„Die großen Lebensmittelhändler sprechen viel über ihren Einsatz für Klima und Tiere, aber mit ihren riesigen Fleischfabriken tun sie das genaue Gegenteil.“
Anne Hamester

Expertin für Landwirtschaft bei Greenpeace

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„Die großen Lebensmittelhändler sprechen viel über ihren Einsatz für Klima und Tiere, aber mit ihren riesigen Fleischfabriken tun sie das genaue Gegenteil.“
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Anne Hamester
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Expertin für Landwirtschaft bei Greenpeace
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Hälfte der Treibhausgase stammt von tierischen Produkten

Die Emissionen ihrer Fleischwerke entsprechen dem jährlichen CO₂-Ausstoß einer Großstadt wie Köln. Die tierischen Produkte verursachen etwa 50 Prozent der gesamten Emissionen in den Wertschöpfungsketten der Supermärkte.

Grafik: ökologischer Fußabdruck von verschiedenen Lebensmitteln

Auch das Ziel der Supermärkte, Tierwohl im Sortiment zu fördern, wird in der eigenen Fleischproduktion nicht erkennbar. Das Fleisch der Eigenmarken von Rewe (z. B. “Wilhelm Brandenburg”), Kaufland (z. B. “K-Purland”) und Edeka (z. B. “Gutfleisch”), das sie in ihren Fleischwerken produzieren, stammt weiterhin überwiegend aus den tierschutzwidrigen Haltungsformen 1 und 2, wie der Greenpeace-Supermarktcheck offenlegt. Ein im Mai veröffentlichtes Rechtsgutachten im Auftrag von Greenpeace bewertete die Haltungsformen 1 und 2 als tierschutz- und verfassungswidrig. Die schlechten Standards in der Tierhaltung machen sich auch in der Qualität bemerkbar. Greenpeace hat Schweine- und Geflügelfleisch testen lassen: jedes dritte Fleischprodukt aus dem Supermarkt war mit multiresistenten Keimen belastet. 

Aktive vor Edeka mit Banner "131 076 Menschen fordern mehr Tier- und Klimaschutz bei Edeka" und überdimensionierter Kassenbon-Rolle.
© Jonas Wresch / Greenpeace

Edeka: Tierleid und Klimakrise stoppen!

Nachricht

Verletzt, hustend, bewegungsunfähig. Die Bilder stammen aus Schweineställen, die auch für Edeka produzieren. Aktive setzen sich für mehr Tierwohl ein und überreichen den offenen Brief.

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“Wenn Edeka und andere Händler wollen, dass ihnen das Gerede über Klimaschutz und Tierwohl jemand abnimmt, dann müssen sie weniger Fleisch produzieren und Tiere besser halten", so Hamester. Bislang wird nicht deutlich, wie die Konzerne diese Klimatreiber in ihren Sortimenten reduzieren und für mehr Tierwohl sorgen wollen. Der aktuelle Greenpeace-Werbereport deckt auf, dass Edeka Woche für Woche weiterhin vor allen Dingen Fleisch aus den schlechten Haltungsformen bewirbt. Marktführer Edeka betreibt 15 eigene Fleischwerke, die mehr als eine halbe Millionen Fleisch pro Jahr produzieren und mehr als sechs Milliarden Tonnen CO₂-Äquivalente an Treibhausgasen verursachen. In diesem Jahr sollen zwei weitere neue Werke von Edeka in Betrieb gehen. “Die Emissionen werden also steigen, statt wie nötig zu sinken”, so Hamester. “Wer soll Edeka seine Klimaversprechen da glauben?“

Grafik verarbeitete Fleischmengen

Keine Transparenz bei Tierwohl und Klimaschutz

Von Transparenz kann bisher keine Rede sein. Klimabilanzen oder umfassende Nachhaltigkeitsberichte sucht man vergeblich. Informationen über die verarbeiteten Mengen, aufgeteilt nach Tierarten beziehungsweise Fleischsorten, werden weder systematisch noch regelmäßig veröffentlicht. „Die Konzerne lassen offen, wie sie ihre Versprechen einlösen wollen und klammern sich an ein Geschäftsmodell, das auf Kosten von Tieren, Klima und Gesellschaft geht“, kritisiert Hamester. Auf die Anfragen von Greenpeace zu Mengen, Haltungsformen und Emissionen haben die Konzerne weitgehend nicht reagiert. Deshalb hat Greenpeace die Treibhausgasemissionen der Fleischproduktion von der Nachhaltigkeitsberatung Corsus Research schätzen lassen.

Wenn die Konzerne ihre Ziele erreichen wollen, müssen die Supermärkte ihren Anteil an tierischen Produkten im Sortiment deutlich reduzieren. Rewe und Edeka lassen verlauten, an einer sogenannten Proteinstrategie zu arbeiten, um den Anteil tierischer Proteine in ihrer Produktauswahl zu senken und durch pflanzliche zu ersetzen. Doch wann diese in Kraft treten sollen und wie sie aussehen, weiß noch niemand.

Grafik: klimagesunde Ernährung

Greenpeace fordert Rewe, Kaufland und Edeka auf, ihre Fleischwerke konsequent an den eigenen Klimaschutz- und Tierwohlzielen auszurichten. Dazu gehört, dass:

  • die Produktionsstandards bis 2030 auf Haltungsformen 3, 4 und 5 umgestellt werden.
  • die Fleischproduktion drastisch reduziert und Fleisch durch pflanzliche Alternativen ersetzt wird.
  • transparente Berichte zu Mengen, Tierarten und Haltungsformen veröffentlicht werden, um die Zielerreichung im Bereich Klimaneutralität und Tierwohl nachvollziehbar zu machen.
  • faire und langfristige Verträge mit Landwirt:innen geschlossen werden.
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