Jetzt spenden
Aktive vor Edeka mit Banner "131 076 Menschen fordern mehr Tier- und Klimaschutz bei Edeka" und überdimensionierter Kassenbon-Rolle.
© Jonas Wresch / Greenpeace

Edeka: Tierleid und Klimakrise stoppen!

Mitmachen und offenen Brief an Edeka unterschreiben
Label
Einmalig
Label
Monatlich
Standardintervall
Monatlich

Verletzt, hustend, bewegungsunfähig. Die grausamen, am 15. Mai veröffentlichten Bilder stammen aus Schweineställen, die unter anderem für Edeka produzieren. Expert:innen kommentieren den Zustand der Tiere. Impact Creator Bianca Heinicke mahnt. Auch Edeka äußert sich. Aktivist:innen wiederum setzen sich für mehr Tierwohl ein – und haben im Dezember den offenen Brief an Edeka übergeben.

"Verantwortung übernehmen: Das heißt für mich, nicht nur für unser eigenes Leben einzutreten, sondern auch für die Lebewesen, die mit uns diesen Planeten teilen. Edeka scheint Verantwortung fremd zu sein, das zeigen die Bilder aus den Ställen auf schockierende Weise.” Sichtlich erschüttert blickt Bianca Heinicke, Impact Creator, auf das Greenpeace zugespielte Videomaterial – das teils von Höfen stammt, die auch Edeka beliefern.

Bianca Heinicke reagiert auf Tierleid

Content Creator Bianca Heinicke ist entsetzt von soviel Tierleid. Auf Instagram ruft sie ihre Follower:innen auf, für mehr Tierschutz zu unterschreiben.

Bianca Heinicke erlangte mit einem Youtube-Kanal Popularität auf Social Media und setzt sich heute für Tierschutz und eine pflanzenbasierte Ernährung ein. In einem offenen Brief fordert sie am 15. Mai gemeinsam mit Greenpeace den Handelskonzern auf, Fleisch aus tierquälerischer Haltung auszuschließen.  

Die Protestaktionen von Bianca Heinicke und Greenpeace haben bereits über 130.000 Menschen unterstützt und den offenen Brief an den Edeka-Vorstandsvorsitzenden Markus Mosa unterzeichnet. Die YouTuber:innen Rezo und Sashka fragen in ihren Videos nach der richtigen Strategie für mehr Tierwohl. Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Stephanie Töwe reagiert und liefert Einblicke in die Kampagne gegen das Tierleid bei Edeka. Und die Tierärztin Dr. med. vet. Claudia Preuß-Ueberschär ist der Meinung, dass Bilder aus den Ställen gezeigt werden sollten.

Update vom 4.12.2025: Unterschriften-Übergabe an Edeka

Petition Handover at Edeka in Hamburg

Unterschriftenübergabe an Edeka

131 076 – so viele Menschen haben den offenen Brief an Edekas Vorstandsvorsitzenden Markus Mosa unterzeichnet, in dem sie mehr Tier- und Klimaschutz bei Edeka fordern. Diese Unterschriften, gedruckt auf einer 500 Meter langen Kassenbon-Rolle, hat Edeka nun vor seiner Zentrale in Hamburg entgegengenommen. Dass bei Edeka hinsichtlich Tierwohl und Transparenz für die Kund:innen noch viel zu tun ist, zeigt auch die jüngst veröffentlichte jährliche Supermarkt-Abfrage

Greenpeace hatte nicht nur gefragt, aus welcher Tierhaltung das Angebot stammt, sondern auch recherchiert, wie der Handel die Kennzeichnung von tierischen Produkten umsetzt. Im Bedientheken-Check schnitt Edeka im Vergleich mit anderen Märkten am schlechtesten ab: Bei 85 Prozent der untersuchten Produkte fehlte die Tierhaltungskennzeichnung gänzlich, die Auskunft darüber gibt, wie die Tiere gehalten werden. Im Vertriebsgebiet von Edeka-Hessenring wird die Kennzeichnung an den Theken sogar flächendeckend ignoriert – eine riesige Transparenzlücke! 

Auch der Umstieg auf bessere Tierhaltung stockt bei Edeka. Während Discounter wie Aldi Süd oder Lidl beim Ausbau der höheren Haltungsformen 3-5 Jahr für Jahr deutliche Fortschritte machen, bleiben die Anteile der schlechtesten Haltungsformen bei Edeka nahezu gleich hoch. Das Versprechen Edekas, ab 2030 nur noch Fleisch und Wurst aus besserer Tierhaltung anzubieten, wird so unglaubwürdig.

Der Weg weg vom Billigfleisch ist hier nicht erkennbar.

Update vom 28.06.2025: Aktionen für mehr Klimaschutz und Tierwohl bei Edeka

Die vergangenen Wochen waren immer wieder Greenpeace-Aktivist:innen für mehr Klimaschutz und Tierwohl bei Edeka unterwegs: Sie sprühten etwa ihren Protest vor über 230 Edeka-Filialen in Form von gebrochenen gelben Herzen auf den Boden. Seit Mitte Mai geht das so – teils mit prominenter Unterstützung von Bianca Heinicke. Mal besuchen Aktive eine Edeka-Messe mit gelben Konfetti-Herzen, dann wiederum hängen sie Banner von den Dächern einiger Filialen oder kleben großflächige Fotos auf die Fassaden-Fenster. 

Die Bilder zeigen Tiere in einem Stall eines Edeka-Zulieferbetriebes. Die Tiere – in schlechtem Zustand – illustrieren den Widerspruch zwischen dem Leid in den Ställen und Edekas “Wir lieben Lebensmittel”-Marketing. Dabei verkauft Edeka nicht nur massenhaft Fleisch aus tierschutzwidrigen Haltungsformen, sondern produziert es sogar selbst: jährlich 500.000 Tonnen in insgesamt 15 Fleischwerken. Dort wird auch Fleisch aus den Ställen verarbeitet, von denen Greenpeace erschütternde Aufnahmen zugespielt wurden. Und die konzerneigenen Fleischwerke werden noch weiter ausgebaut.

Das ist nicht nur schlimm für die Tiere, sondern auch schlecht fürs Klima. Eine aktuelle Greenpeace-Recherche zeigt: Edeka verursacht mit seinen konzerneigenen Fleischwerken jährlich 6,3 Millionen Tonnen klimaschädliche CO2-Emissionen. Greenpeace-Aktivist:innen haben deshalb am 26. Juni 2025 ein Fleischwerk in Mecklenburg-Vorpommern in einen Tatort verwandelt. Auf Bannern und Absperrband warnten sie vor: “Tierleid und Klimazerstörung”. Und in über 30 Städten demonstrierten Aktive am 28. Juni vor den Edeka-Filialen gegen die Fleischfabriken.

Ein LKW im Edeka-Design trägt den abgewandelten Marketing-Spruch „Wir lieben Tierleid, deshalb produzieren wir es selbst.”

Greenpeace-Aktivist:innen kennzeichnen am 26. juni 2025 das Edeka-Fleischwerk “Nordfrische Center” in Lüttow-Valluhn als Tatort. An der Zufahrt zum Fleischwerk demonstrieren weitere Aktive mit Absperrband. Ein Lkw im Edeka-Design trägt den abgewandelten Marketing-Spruch „Wir lieben Tierleid, deshalb produzieren wir es selbst.” Die Produktion von Fleisch verschärft die Klimakrise, weil sie klimaschädliche Gase wie Methan und CO2 freisetzt, Wälder für Futtermittel zerstört und viel Energie verbraucht.

Mehr zu den Aktionen in der Bildergalerie:

  • Aktivist:innen verhüllen den Supermarkt mit Fotos aus einem Stall.

    17. Mai 2025: Aktivist:innen verhüllen einen Supermarkt in Köln mit Fotos aus einem Stall aus Nordrhein-Westfalen, der unter anderem Edeka beliefert.

    Überspringe die Bildergalerie
  • Aktivist hält Banner: Edeka lässt Tiere leiden

    Greenpeace waren die Aufnahmen von verletzten, erkrankten oder toten Schweinen aus zehn Mastställen zugespielt worden.

    Überspringe die Bildergalerie
  • Bianca Heinicke hält ein Banner, auf dem ein gelbes gebrochenes Herz abgebildet ist.

    Prominente Unterstützung in Köln am 17. Mai: Mit einem gebrochenen Herz zeigt Bianca Heinicke, was sie von Edekas Handelspolitik hält.

    Überspringe die Bildergalerie
  • Aktive mit Banner vor Edeka-Filiale in Chemnitz

    Wie hier in Chemnitz protestieren am 17. Mai in knapp 40 Städten Aktive gegen Billigfleisch vor einem Edeka-Supermarkt.

    Überspringe die Bildergalerie
  • Greenpeace-Aktive verhüllen Edeka-Filiale mit großflächigen Bildern aus einem Schweinestall.

    20. Mai 2025: Protest an Edeka-Filiale in Hamburg.

    Überspringe die Bildergalerie
  • Protest at Edeka Supermarket  in Frankfurt

    23. Mai 2025: Protest mit dreidimensionalem Banner an einer Edeka-Filiale in Frankfurt am Main.

    Überspringe die Bildergalerie
  • Gelbe Herzen “Edeka: Tier- und Klimaschutz jetzt!” auf dem Boden und auf Edeka-Werbung in der Ausstellungshalle

    Edeka-Messe in Rhein-Ruhr, 26. Mai 2025: Aufgesprühte gelbe gebrochene Herzen weisen auf dem Messegelände den Weg in die Halle. Drinnen werden 5000 gelbe Konfetti-Herzen verteilt mit der Aufschrift “Edeka: Tier- und Klimaschutz jetzt!”. Dort treffen sich Edeka-Großhändler:innen, Geschäftsführer der Regionalgesellschaften sowie Handels- und Industriepartner des Konzerns. Nur ein paar Kilometer weiter steht das drittgrößte Fleischwerk von Edeka – der Fleischhof Rasting. Dort wird auch Fleisch aus Ställen verarbeitet, von denen Greenpeace erschütternde Aufnahmen zugespielt wurden.

    Überspringe die Bildergalerie
  • Aktive hängen ein Banner vom Dach einer Edeka-Filiale

    Filiale in Hannover, 6. Juni 2025: Edeka beliefert seine Supermärkte unter anderem aus 15 eigenen Fleischwerken. Über 80 Prozent der Edeka-Fleischprodukte stammen aus der Haltungsform 2. Das Fleischwerk Bauerngut, das zur Edeka-Regionalgesellschaft Minden-Hannover gehört, ist mit knapp 800 Millionen Euro Umsatz jährlich das umsatzstärkste von allen Edeka-eigenen Produktionsstätten.

    Überspringe die Bildergalerie
  • Auf Straßenpflaster gesprühtes gebrochenes, gelbes Herz, daneben der Schriftzug: Edeka lässt Tiere leiden

    12. Juni 2025: Vor mehr als 230 Edeka-Märkten in knapp 60 Städten und Ortschaften in ganz Deutschland haben Greenpeace-Aktive seit vergangenem Sonntag gebrochene gelbe Herzen und den Slogan „Edeka lässt Tiere leiden!“ gesprüht.

    Überspringe die Bildergalerie
  • Eine Frau steht vor einem Edeka-Markt und hält ein Protestplakat mit den Worten: "Tatort Edeka-Stall"

    Am 28. Juni protestieren Greenpeace-Aktive in 31 Städten wie hier in Freiburg vor Edeka-Märkten für ein Ende von Tierleid und Klimazerstörung.

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

>>> Mitmachen: Auch Sie können mitmachen und sich gemeinsam mit Greenpeace und Bianca Heinicke für mehr Tierwohl und Klimaschutz einsetzen. Unterschreiben Sie den offenen Brief an Edeka und/oder bestellen Sie unser kostenloses Aktionspaket.

Update vom 16. Mai 2025: Was Edeka sagt

Edeka reagiert einen Tag nach der Veröffentlichung der Fotos. Auf Instagram etwa schreibt der Konzern: “Hallo zusammen, die Förderung des Tierwohls ist uns ein wichtiges Anliegen. Daher distanzieren wir uns grundsätzlich und deutlich von jeder Tierquälerei und legen Wert darauf, dass Missstände bei landwirtschaftlichen Zulieferbetrieben schnell aufgeklärt werden. Wir haben Greenpeace darum gebeten, uns konkrete Angaben zu den gezeigten Fällen zur Verfügung zu stellen. Sobald diese Informationen vorliegen, gehen wir dem sofort nach. [...]”

Greenpeace hat Edeka die Angaben zu den Ställen geschickt. In einem Video wendet sich Stephanie Töwe, Expertin für Landwirtschaft bei Greenpeace, zudem direkt an die Lebensmittelkette. Das Unternehmen würde mit seiner Reaktion verkennen, dass es sich nicht nur um Einzelfälle handele, sondern um ein systemisches Problem. Die Tierhaltungsform 2, aus der Edeka den größten Teil seines Fleischangebots beziehe, sei tierschutzwidrig. 

15. Mai 2025: Zugespielte Bilder belegen Missstände in der Fleischindustrie

Es sind nicht die ersten Bilder dieser Art, die Greenpeace am 15. Mai 2025 veröffentlicht hat, doch das macht sie nicht weniger grauenhaft. Dutzende Schweine drängen sich auf engstem Raum, sie sind dreckig, knabbern sich gegenseitig die Ohren an, beißen sich die ohnehin schon kupierten Schwänze blutig oder fressen ihre toten Artgenossen auf. Das Schwanzbeißen ist eine Verhaltensstörung, die durch starken Stress verursacht wird, zum Beispiel mangelnde Beschäftigung und schlechte Futter- und Luftqualität. Ein Tier steht ganz alleine im Gang, ohne Wasser und Futter. Es kämpft ums Überleben. “Das ist der grausame, schockierende Alltag von Schweinen in Deutschland”, sagt Stephanie Töwe. Gemeinsam mit der Tierärztin Claudia Preuß-Ueberschär ordnet sie ein, was in dem Material zu sehen ist. 

Achtung: Das Video zeigt verstörende Aufnahmen aus Schweineställen.

Die Fotos und Videos aus zehn unterschiedlichen Schweinemastställen der Haltungsform 2 in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen wurden Greenpeace zugespielt. Besonders brisant: Fünf dieser Ställe produzieren Fleisch für die Edeka-Marken “Gutfleisch” und “meinLand”. Der Lebensmittelkonzern jedoch wirbt auf Webseiten mit einigen dieser Höfe für mehr Tierwohl.

  • Schwein beißt in Ringelschwanz

    Schweine sind neugierig. Bei dieser Art der Haltung können Schweine ihr übliches Erkundungsverhalten aber nicht ausleben, wodurch sie Verhaltensstörungen wie das Schwanzbeißen entwickeln.

    Überspringe die Bildergalerie
  • Schwein mit blutigem Ringelschwanz

    Dieser Schwanz ist kupiert, aber dennoch blutig angebissen und verkrustet. Es handelt sich um ein Schwein aus einem Gutfleisch-Stall. In der EU ist das Kupieren seit 1994 verboten und darf nur als Ausnahme stattfinden. In Deutschland ist diese Ausnahme aber leider die Regel.

    Überspringe die Bildergalerie
  • Schweine in einer Box

    In nahezu allen Ställen wurden Schweine im Hundesitz angetroffen, was auf Verhaltensstörungen und Klauen-/Gelenkprobleme hinweist. Manche haben Schwierigkeiten beim Aufstehen, humpeln oder können sich gar nicht mehr aufrichten.

    Überspringe die Bildergalerie
  • Schweine in einer Box

    Bei dieser eingezogenen Wand handelt es sich um ein Strukturierungselement. Da direkt daneben aber auch Beschäftigungsmaterialien (Holz und Hartgummi an Metallketten) hängen, werden Bereiche wie Schlafen und Beschäftigung nicht entsprechend den eigentlichen Bedürfnissen der Schweine voneinander getrennt.

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Greenpeace hat die Bilder geprüft und ein Rechtsgutachten erstellen lassen. Es kommt zu dem Ergebnis, dass die in diesen Ställen praktizierte Haltungsform 2 verfassungs- und tierschutzwidrig ist. “Die Kriterien der Haltungsform 2 ‘Stall plus Platz’ genügen weder den Anforderungen des Tierschutzgesetzes noch den Bedürfnissen der Tiere”, sagt die beauftragte Anwältin Anja Popp von der Kanzlei Günther. “Sie führen zu gravierendem Leid in den Ställen, wie die vorliegenden Aufnahmen eindeutig zeigen. Es ist die Pflicht des Gesetzgebers, den Tierschutz in Gesetz und Verordnungen verfassungsgemäß umzusetzen und es nicht dem Handel selbst zu überlassen, Tierwohl zu definieren.” 

Deshalb haben Greenpeace-Aktive am 15. Mai acht über einen Meter große Bilder aus den Ställen zum Amtssitz des neuen Bundeslandwirtschaftsministers Alois Rainer in Berlin getragen. “Ihr Job - Herr Minister: Tierquälerei und Klimakrise bekämpfen”, lautet die Botschaft. Die Lösung für Tier- und Klimaschutz läge darin, Tierzahlen sowie Fleischkonsum bis 2035 mindestens zu halbieren. Die Stallaufnahmen zeigen zudem, wie viel beim Tierschutz in Deutschland zu tun ist. Ställe der Haltungsform 2 sollten auf keinen Fall staatlich gefördert werden.

Schweine in offenen Ställen in Niedersachsen
© Maria Feck / Greenpeace

Ihre Spende gegen Tierleid

Weniger Tiere und diese artgerecht zu halten, ist nicht nur eine Frage der Moral, sondern auch für den Umwelt- und Klimaschutz unerlässlich. Daher kämpft Greenpeace seit vielen Jahren gegen das System Billigfleisch und für mehr Tierwohl und eine nachhaltige Agrarwende. Bitte unterstützen Sie uns mit einer regelmäßigen Spende!

Ich unterstütze Greenpeace e.V.
mit einem Betrag von

Edeka lässt Tiere leiden

Töwe sieht die Verantwortung auch beim Handel, insbesondere beim größten und umsatzstärksten Lebensmitteleinzelhändler Deutschlands.

Portrait von Stephanie Töwe-Rimkeit, Expertin für nachhaltige Landwirtschaft bei Greenpeace Deutschland.
“Wir lieben Lebensmittel - mit diesem Spruch wirbt Edeka. Den Kund:innen dann Fleisch aus grausamer Tierhaltung zu verkaufen, ist zynisch. Auf dem Papier setzt sich der Handelsriese ambitionierte Ziele. Bis 2030 will Edeka aus den schlechtesten Tierhaltungsstufen 1 und 2 aussteigen. Die jährliche Abfrage von Greenpeace bei den Supermärkten zeigt jedoch: Bei Edeka stammen noch über 80 Prozent der tierischen Produkte aus tierschutzwidrigen Haltungsformen. Wenn sich das bis 2030 wirklich ändern soll, müsste langsam mal etwas passieren.”
Stephanie Töwe

Expertin für Landwirtschaft bei Greenpeace

Portrait von Stephanie Töwe-Rimkeit, Expertin für nachhaltige Landwirtschaft bei Greenpeace Deutschland.
Zitat
“Wir lieben Lebensmittel - mit diesem Spruch wirbt Edeka. Den Kund:innen dann Fleisch aus grausamer Tierhaltung zu verkaufen, ist zynisch. Auf dem Papier setzt sich der Handelsriese ambitionierte Ziele. Bis 2030 will Edeka aus den schlechtesten Tierhaltungsstufen 1 und 2 aussteigen. Die jährliche Abfrage von Greenpeace bei den Supermärkten zeigt jedoch: Bei Edeka stammen noch über 80 Prozent der tierischen Produkte aus tierschutzwidrigen Haltungsformen. Wenn sich das bis 2030 wirklich ändern soll, müsste langsam mal etwas passieren.”
Zitatinhaber, Vorname Nachname
Stephanie Töwe
Position des Zitatinhabers
Expertin für Landwirtschaft bei Greenpeace
Kreisförmiges Bild
An

In den vergangenen Jahren haben Edeka und weitere große Handelsketten sogar wieder mehr für Fleisch geworben als 2019. Eine jüngst veröffentlichte Recherche von Greenpeace zeigt das doppelte Spiel der Supermärkte: Giganten wie  Aldi, LidlKauflandEdekaNetto und Rewe versprechen mehr Tierwohl und Klimaschutz, machen allerdings weiterhin Profit auf Kosten von Tier und Klima – indem sie selbst massiv für Billigfleisch werben. Wenn die Handelsketten ihre eigenen Versprechen ernst nehmen, müssten sie jedoch den Konsum klimafreundlicher, pflanzlicher Lebensmittel fördern und tierische Produkte nur in kleineren Mengen und aus besserer Haltung bewerben. 

Wie schädlich das Geschäftsmodell der Supermärkte ist, lässt sich auch in Zahlen ausdrücken: Die fleischlastige Ernährung in Deutschland führt zu Milliarden Euro Umwelt- und Gesundheitskosten im Jahr. Und Edeka fördert das krankmachende System Billigfleisch: Die Werbung für nicht gekennzeichnetes Fleisch oder solches aus den schlechtesten Haltungsformen dominiert, während Biofleisch kaum platziert wird - hier war Edeka sogar Schlusslicht der Branche, wie die Greenpeace-Recherche zeigt. Nicht nur Bianca Heinicke, auch viele Greenpeace-Ehrenamtliche möchten ein besseres Angebot für eine gesunde, nachhaltige Ernährung. Dafür demonstrieren sie am kommenden Samstag bundesweit in fast 40 Städten vor Edeka-Filialen. 

Hinter einem Tisch sitzen im Atrium des Greenpeace-Büros die Sprecher:innen der Pressekonferenz:
© Lucas Wahl / Greenpeace

Die versteckten Kosten unserer Ernährung

Nachricht

Die Umwelt- und Gesundheitskosten unserer Ernährung belasten Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland mit Milliarden Euro im Jahr. Was sich ändern muss.

mehr erfahren über Die versteckten Kosten unserer Ernährung

Mehr zum Thema

Fleisch im Supermarkt-Kühlregal

Tierhaltung: Kennzeichnung von Milch und Fleisch

Siegel oder die Zahlen 1 bis 5: Auf tierischen Produkten sollen Kennzeichnungen über die Tierhaltung informieren. Doch was bedeuten diese? Ein Überblick.

mehr erfahren über Tierhaltung: Kennzeichnung von Milch und Fleisch
Eine Hand greift zu einer im Kühlregal liegenden Fleischpackung.

Supermarkt-Check: Billigfleisch dominiert weiter

Supermärkte haben mehr Tierwohl angekündigt, doch wie kommt die Umstellung des Fleischsortiments voran? Greenpeace hat beim Handel nachgefragt, Aktivist:innen prüfen die Kennzeichnung.

mehr erfahren über Supermarkt-Check: Billigfleisch dominiert weiter
Neben einem großen aufblasbaren Schwein stehen Aktivist:innen mit einem Banner: Schluss mit dem Schweinesystem

Fleischindustrie setzt weiter auf Billigfleisch

Die Fleischindustrie macht weiter wie gehabt, setzt auf Masse statt Klasse und Billigfleischangebote, um den Verzehr anzukurbeln. Die Branche muss sich verändern, wenn sie zukunftsfähig sein will.

mehr erfahren über Fleischindustrie setzt weiter auf Billigfleisch
Aktivist:innen in großen Käfigen, verkleidet als Schweine und Kühe

So klimaschädlich ist die industrielle Tierhaltung

Der weltweite Ausstoß von Klimagasen in der Lebensmittelproduktion ist immens. Aktive protestieren und fordern eine Produktionsweise, die das Klima schützt.

mehr erfahren über So klimaschädlich ist die industrielle Tierhaltung
Schweinemast in der Intensivtierhaltung auf Spaltenböden und Viehhaltung in engen Boxen

Tierwohl und Klima spielen keine Rolle

Der neue Landwirtschaftsminister Alois Rainer räumt die wenigen Errungenschaften der vergangenen Legislaturperiode ab. Was das bedeutet, erklären Greenpeace-Expert:innen im Interview.

mehr erfahren über Tierwohl und Klima spielen keine Rolle
Zerlegtes Fleisch in Schalen auf einem Laufband

CO2-Schleuder Fleischwerke

Die Fleischwerke von Edeka, Rewe, Kaufland verursachen zehn Millionen Tonnen CO2 jährlich, zeigt eine Greenpeace-Recherche. Die Klimaschutzziele der Konzerne sind nur mit weniger Fleisch erreichbar.

mehr erfahren über CO2-Schleuder Fleischwerke