10 Tipps für gutes Essen
- Ein Artikel von Anja Franzenburg
- Kurz und Knapp
Gutes Essen – was bedeutet das? Dass es lecker ist, na klar. Gesund soll es sein, umweltschonend und fair produziert. Geht das alles zusammen? Ja – diese 10 Tipps machen Appetit.
Schokoriegel, Apfel oder Burger? Nicht nur beim kleinen Hunger zwischendurch stellt sich die Frage: Was will ich essen? Eigentlich banal in einem Land mit meterlangen prall gefüllten Supermarktregalen. Spannend wird es, wenn es gutes Essen sein soll. Doch was bedeutet „gut“?
Zuerst einmal soll es natürlich lecker sein. Erdbeeren im Sommer, eine Kürbis-Tarte im Herbst: Frisches Obst und einfache saisonale Rezepte schmecken immer – am besten, wenn sie bio sind. Denn da werden weder chemisch-synthetische Pestizide noch Gentechnik eingesetzt, die Tiere besser gehalten und die Landwirte fairer entlohnt.
Es gibt aber noch viel mehr – kreative – Möglichkeiten, um Müll, Transportwege oder Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Verbrauchende haben die Macht, das kaputte System der industrialisierten Lebensmittelproduktion zu verändern.
Sie wollen mitmachen? Wir haben 10 Tipps für Sie, mit denen Sie im Alltag etwas für Umwelt, Tiere und Klima tun und gleichzeitig genießen können.
1. Geschäfte mit krummen Dingern
Geben Sie zweibeinigen Möhren und knorrigen Kartoffeln eine Chance. Denn oft bleibt das eigenwillig geformte Gemüse im Supermarkt liegen – sofern es den Weg dorthin überhaupt geschafft hat. Vieles, was nicht in Größe, Form und Farbe die Erwartungen der Kunden erfüllt, bleibt bereits auf dem Acker liegen. Eine Verschwendung, die wir uns eigentlich nicht leisten können.
Abwechslung von der Norm-Gurke liefert zum Beispiel Etepetete. Sie können aber auch auf dem Wochenmarkt oder im Hofladen nach aussortiertem Grünzeug fragen.
2. Zurück zur Scholle
Wenn nicht Sie, sondern Zucchini, Tomaten oder Bohnen den Liegestuhl auf dem Balkon einnehmen, ist es Zeit für ein Stückchen Land – vielleicht sogar mit Kuh. Kaufen Sie dafür einen Ernteanteil auf einem Hof in Ihrer Nähe. Über einen monatlichen Beitrag sichern Sie sich nicht nur Ihren Anteil an frischem Gemüse, Molkereiprodukten und – wenn gewünscht – Fleisch. Sie können – müssen aber nicht – selbst zu Spaten und Forke greifen und so Ihre eigenen Lebensmittel produzieren.
3. Die Früchte ernten
Kostenlos, frisch, regional: In unseren Städten und Gemeinden wachsen Obstbäume und -Sträucher auf öffentlichem Grund – und sind somit Allgemeingut. Greifen Sie zu – das ist ganz legal! Die Plattform Mundraub zeigt, was Sie in Ihrer Nähe ernten können. Dort können Sie auch verwaiste Obst- und Gemüsepflanzen angeben.
4. Fleischlos glücklich
Essen Sie wenig Fleisch und wenn, dann welches aus guter Tierhaltung – das schont Klima und Gesundheit. Konventionelle Mastanlagen produzieren oft nicht nur Tierleid, sondern auch jede Menge Umweltprobleme. Verzichten Sie deshalb auf Billigfleisch; was sich hinter den Siegeln auf der Verpackung verbirgt, verrät unser Siegel-Ratgeber. Und dass vegetarisches Essen weder langweilig noch aufwendig ist, beweist ein kurze Recherche nach Rezepten im Internet. Wer Fragen zur veganen Ernährung hat, findet hoffentlich Antworten in unserem Interview: Vegane Ernährung ist weder ungesund noch kompliziert.
5. Buddeln im Gemeinschaftsgarten
Welch ein Triumph: Aus dem eigens gesetzten Samenkorn ist eine üppige Pflanze mit stattlichen Tomaten geworden – auf einer öffentlichen Brachfläche, die man gemeinsam mit anderen Stadtbewohner:innen beackert. Alte Sorten, keine Pestizide – Sie haben in der Hand, was dort wie wächst. Und können dabei dem Nachwuchs schonend beibringen, dass Erbsen und Bohnen nicht in Dosen wachsen. Suchen Sie im Internet zum Beispiel „urban gardening“ plus Stadtnamen – Sie finden Projekte in Ihrer Nähe.
6. Auf den Teller statt in den Müll
Wird nicht schlecht: Schnaps oder Salz sind Anschaffungen fürs Leben. Aber auch andere Lebensmittel halten länger als das Datum glauben lässt. Wie man mit abgelaufenen, aber absolut tadellosen Lebensmitteln zu unerwartetem Genuss kommt, erfahren Sie etwa bei foodsharing.de.
7. Grill gut
Grillen geht auch ohne Fleisch – wirklich! Probieren Sie zum Beispiel mit Olivenöl, Kräutern und Knoblauch marinierte Kürbisspalten. Köstlich. Aber nicht nur das Fleisch auf dem Rost ist ein Problem. Lesen Sie die von Umweltbundesamt zusammengestellten Tipps für gesundes und umweltschonendes Grillen.
8. Guter Fang
Damit künftige Generationen noch was zum Fischen haben, müssen wir heute unseren Fischkonsum auf ein verträgliches Maß zurückschrauben. Viele Bestände sind bereits überfischt. Betrachten Sie Fisch lieber als Delikatesse, die nur ganz selten auf den Tisch kommt.
9. Futtern ohne Gentechnik
Produkte, die gentechnisch veränderte Zutaten enthalten, sind in Deutschlands Supermärkten kaum zu finden. Anders sieht es bei tierischen Lebensmitteln wie Milch, Eier oder Fleisch aus. In den Trögen der Tiere landen oft Gen-Pflanzen. Garantiert frei davon sind Bio-Produkte und konventionelle Ware mit dem „Ohne Gentechnik“-Logo.
10. Unterstützen Sie Greenpeace
Helfen Sie uns mit Ihrer Spende dabei, uns für eine nachhaltigere Landwirtschaft einzusetzen. Wir arbeiten täglich daran, dass weniger Pestizide zum Einsatz kommen, Höfe weniger Tiere und dafür unter besseren Bedingungen halten und die Landwirtschaft insgesamt ökologischer und klimafreundlicher wird.
Weitere Tipps für den Alltag:
Auf Greenwire gibt es noch weitere Tipps für einen klimafreundlichen Alltag, Möglichkeiten sich zu vernetzen sowie Hinweise auf spannende Veranstaltungen in der Nähe. Außerdem haben wir weitere Hinweise zusammengestellt, wie sich auch in der Stadt eigenes Gemüse anbauen lässt, welchen Fisch man noch guten Gewissens essen kann und wie sich der eigene Plastikverbrauch herunterschrauben lässt: