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Rinder auf einem Ökobauernhof in Brandenburg: Uckermarcker Rinder mit Kälbern weiden im Freien.
© Isadora Tast / Greenpeace

Tierhaltung: mehr Tierleid als Tierwohl

Weniger Tiere und diese artgerecht zu halten, ist nicht nur eine Frage der Moral, sondern auch für den Umwelt- und Klimaschutz unerlässlich.

 

Immer mehr Menschen essen weniger Fleisch: Das fünfte Jahr in Folge ist der Fleischkonsum in Deutschland auch im Jahr 2023 gesunken - diesmal um 0,4 Kilogramm pro Person. Auch der Verkauf von Milchprodukten ist rückläufig. Dennoch ist der Verzehr tierischer Produkte immer noch hoch. So endete 2023 eine immer noch unvorstellbar große Zahl Tiere beim Schlachter: rund 745 Millionen Schweine, Rinder, Hühner, Puten, Schafe und weitere Tiere. Im Gegensatz zu Millionen liebevoll umsorgter Haustiere erleiden sie in der Regel ein kurzes, qualvolles Leben. Die Verordnungen zur Haltung von Nutztieren sind viel zu schwach: Sie verstoßen laut Greenpeace-Gutachten bei der Schweinehaltung sogar gegen das deutsche Tierschutzgesetz und damit gegen die Verfassung. Für Milchkühe sind bislang noch nicht einmal gesetzliche Mindestanforderungen festgelegt.    

Wir bewirken jedoch auch Verbesserungen. Jüngstes Beispiel ist die Zusage von Bärenmarke im Juli 2025, dass Frischmilch und H-Milch nun von Kühen kommen, die nicht mehr in tierquälerischer Anbindehaltung leben müssen. Diesen Meilenstein haben wir nach einer intensiven Kampagne mit vielen Einsätzen von Ehrenamtlichen und durch die Unterstützung von Verbraucher:innen erreicht. Ein Erfolg, doch wir bleiben dran, denn unser Ziel ist die Weidehaltung.

Tierhaltung einfach erklärt

Problem

Text

In Deutschland gibt es sehr viel Massentierhaltung. Dabei werden viele Tiere auf engem Raum gehalten, sie können sich kaum bewegen und sehen selten Tageslicht. Das Ziel ist, möglichst viel und billiges Essen zu produzieren. Doch die Tiere leiden darunter. Außerdem wird für den Anbau von Tierfutter viel Land gebraucht, was auch zur Abholzung von Wäldern führt. Das ist schlecht für das Klima und die Artenvielfalt. Kühe stoßen zudem bei der Verdauung Klimagase aus. Fleisch und Milch belasten also das Klima stark.

Lösung

Text

Lösung: Greenpeace fordert, weniger Tiere zu halten. Dadurch haben sie mehr Platz und benötigen insgesamt weniger Futter. Die Landwirtschaft sollte für den Umbau der Ställe Geld bekommen. Im Supermarkt sollten Lebensmittel aus Pflanzen durch Zuschüsse vom Staat günstiger werden und der Zuschuss bei Fleisch und Milch gestrichen werden.

Mehr einfache Erklärungen in unserem Umwelt-Glossar

Der Bau von Riesenställen, in denen die Tiere eng an eng stehen, ist getrieben vom Kostendruck durch den harten Preiswettbewerb, der mit einer Industrialisierung der Tierhaltung einhergeht. In Europa verdreifachte sich zwischen 1960 und 2010 die Milch- und Fleischproduktion. Viel und möglichst billig, so die Maxime. Landwirt:innen können diesem Druck oft nicht standhalten. Denn den Preis diktieren die Molkereien und der schwankt sehr. In der Vergangenheit deckte er oft nicht einmal die Produktionskosten der Milchbäuer:innen. Die Zahl der Milchbetriebe ist drastisch gesunken: Im Jahr 1950 gab es noch 1,4 Millionen Höfe, die Kühe hielten, 2024 waren es nur noch 49.452 (Stand Mai). Gleichzeitig werden in den verbliebenen Ställen mehr Kühe gehalten.

Deutschland an der Spitze der Fleisch- und Milchproduktion in der EU

Deutschland erzeugt in der EU die meiste Milch und steht weltweit an sechster Stelle. Beim Fleisch zählt das Land zu den größten Produzenten Europas. Längst wird auch für den Export produziert, denn in Deutschland ist der Fleischkonsum  rückläufig: Im Jahr 2017 verspeiste rechnerisch jede Person noch 60 Kilogramm pro Kopf, 2023 waren es noch 51,6 Kilogramm – im Jahr 2024 stieg der Verzehr leicht an. Mit einem Kilogramm pro Woche landet immer noch doppelt so viel Fleisch auf dem Teller wie von der Wissenschaft empfohlen. Diese fleischlastige Ernährung ist nicht nur ungesund, sie führt auch zu Umweltschäden durch eine nicht nachhaltige Produktion. Die Kosten dafür trägt die Allgemeinheit, zeigt eine von Greenpeace beauftragte Studie: So kommen jährlich Milliarden Euro an Umwelt- und Gesundheitskosten zusammen, die die Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland belasten.

Hinter einem Tisch sitzen im Atrium des Greenpeace-Büros die Sprecher:innen der Pressekonferenz:
© Lucas Wahl / Greenpeace

Die versteckten Kosten unserer Ernährung

Nachricht

Die Umwelt- und Gesundheitskosten unserer Ernährung belasten Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland mit Milliarden Euro im Jahr. Was sich ändern muss.

mehr erfahren über Die versteckten Kosten unserer Ernährung

Die Tierhaltung hat nicht nur ein ethisches Problem – auch aus Gründen des Klima-, Biodiversitäts- und Grundwasserschutzes ist ein Umbau hin zu einer artgerechteren Haltung mit nur halb so vielen Tieren notwendig.

Tierhaltung verursacht die meisten Treibhausgase in der Landwirtschaft

Die Tierhaltung ist weltweit für 19 Prozent aller ausgestoßenen Treibhausgase verantwortlich, dazu zählt vor allem das besonders klimaschädliche Methan. Treibhausgase werden zum einen direkt ausgestoßen – etwa von Rindern bei der Verdauung. Diese sind mit ihrem Methanausstoß für einen Großteil der Treibhausgasemissionen innerhalb des Agrarsektors verantwortlich, weshalb Rindfleisch und Milchprodukte besonders klimaschädlich sind. 

Zu den indirekten Emissionen der Tierhaltung gehört der CO2-Ausstoß bei der Landnutzung und den verharmlosend genannten Nutzungsänderungen – also wenn etwa für den Anbau von Tierfutter Wälder gerodet oder Grünflächen umgebrochen werden. Dadurch wird nicht nur das in Holz und Boden gespeicherte CO2 freigesetzt, die ausgeräumten Flächen nehmen auch kaum noch Treibhausgase aus der Atmosphäre auf. Insbesondere in Südamerika ist das Ausmaß der Regenwaldvernichtung dramatisch.

Der Tierhaltung in Deutschland werden aber meist nur die direkten Emissionen zugerechnet und nicht die Treibhausgase, die durch den Anbau von Futterpflanzen etwa in Südamerika entstehen. Eine Greenpeace-Studie hat sich die gesamte Kette angeschaut: So erhöht sich der Anteil der Tierhaltung an den Gesamtemissionen für ganz Deutschland von sechs auf elf Prozent. Die Studie rechnet auch vor, dass die Tierbestände bis 2045 halbiert werden müssen, um die Klimaziele in der Landwirtschaft in Deutschland zu erreichen. 

Aktive vor Edeka mit Banner "131 076 Menschen fordern mehr Tier- und Klimaschutz bei Edeka" und überdimensionierter Kassenbon-Rolle.
© Jonas Wresch / Greenpeace

Edeka: Tierleid und Klimakrise stoppen!

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Verletzt, hustend, bewegungsunfähig. Die Bilder stammen aus Schweineställen, die auch für Edeka produzieren. Aktive setzen sich für mehr Tierwohl ein und überreichen den offenen Brief.

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Zu viel Gülle und Tierfutter für die Flächen

Weniger Tiere würden auch die Flächen in Deutschland entlasten. Jährlich landen mehr als 200 Millionen Tonnen Gülle auf den Feldern und belasten das Grundwasser mit Nitrat. Wasserwerke müssen in einigen Regionen immer mehr Aufwand betreiben, um die Trinkwasserqualität sichern zu können. 

Längst reichen in Deutschland auch die Flächen für den Anbau eiweißreicher Futterpflanzen nicht mehr, um damit die Millionen hierzulande gehaltener Tiere zu füttern. Für den Export von Soja nach Deutschland und Europa werden in südamerikanischen Ländern wie Brasilien großflächig Wälder und ökologisch wertvolle Flächen zerstört. Rund 80 Prozent der weltweit zur Verfügung stehenden Acker- und Weideflächen werden für die Erzeugung tierischer Produkte genutzt. 

Mit Wäldern und Savannen schwinden jedoch Lebensräume. Das weltweite beängstigende Artensterben ist nur noch aufzuhalten, wenn wir aufhören, solche wertvollen Lebensräume für Tierfutter zu zerstören – und das gelingt nur durch eine Abkehr von der industrialisierten Tierhaltung und weniger Konsum von Fleisch- und Milchprodukten.

Mehr Tierwohl: weniger Tiere, dafür artgerecht gehalten

Durch eine Abkehr von  billiger Massenproduktion könnte sich auch der Umgang mit den Tieren ändern – hin zu mehr Tierwohl. Derzeit befasst sich sogar das Bundesverfassungsgericht mit den unsäglichen Zuständen in den Ställen. Nachdem ein Greenpeace-Gutachten dargelegt hat, dass die konventionelle Schweinemast in Deutschland gegen Tierschutz und Verfassung verstößt, hat der Berliner Senat eine Normenkontrollklage eingereicht. Stimmt das Bundesverfassungsgericht dieser Sicht zu, müsste die entsprechende Nutztierhaltungsverordnung endlich überarbeitet und den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst werden.

Probleme in der deutschen Schweinehaltung:

  • Kupieren: Rund 40 Millionen Ferkeln wird kurz nach der Geburt qualvoll der Ringelschwanz abgeschnitten. Ziel ist, dass die Tiere sich nicht gegenseitig anfressen. Aufgrund der Enge in den Ställen und fehlender Beschäftigung neigen die Tiere dazu, sich gegenseitig zu verletzen. Die intelligenten Tiere werden nicht ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten, sondern den Bedürfnissen der Produktion angepasst.  
  • Kastenstand: Der Kastenstand, in dem Sauen wochenlang in engen Gitterkäfigen fixiert dahinvegetieren müssen, ist in anderen EU-Ländern bereits verboten. In Deutschland ist er mit Übergangsfristen weiterhin erlaubt. 

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/sos-tierwohl

SOS Tierwohl!

SOS Tierwohl! Bundesernährungsminister Alois Rainer (CSU) ist gerade dabei, viele Tierwohl-Fortschritte abzuschaffen. Bitte setz dich gegen diese Billigfleisch-Politik ein und unterzeichne die Petition

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Pigs in Factory Farming in Germany

In der konventionellen Landwirtschaft sind etliche Formen der Qualhaltung also noch Realität. Milchkühe werden in Deutschland oft unter schmerz- und leidvollen Bedingungen gehalten, die mit dem Tierschutzgesetz nicht vereinbar sind. Viele Tiere müssen das ganze Jahr im Stall stehen, werden dort zum Teil über Monate fixiert oder sind in zu engen Laufställen ohne Auslauf und Weidegang untergebracht. Ein von Greenpeace veröffentlichtes Rechtsgutachten zeigt, dass häufig gegen den gesetzlichen Tierschutz verstoßen wird. Bislang fehlen Mindestanforderungen, die die Haltung von Milchkühen gesetzlich regeln. In der Putenmast wiederum werden den Tieren immer noch die Schnäbel gekürzt. 

Artgerechte Tierhaltung: Agrarsubventionen sinnvoll einsetzen

Einem 110-Kilo-Mastschwein steht nur 0,75 Quadratmeter Platz zu, ein Huhn vegetiert oft dicht an dicht mit zehntausenden weiteren Leidensgenossen im Stall. Das ist nicht artgerecht. Doch der Um- beziehungsweise Neubau tiergerechter Ställe und Ausläufe ist teuer und es gibt rechtliche Hürden. Landwirt:innen brauchen deshalb Sicherheit, dass sich ihre Investitionen auch langfristig lohnen. Letztlich hängt Tierwohl am Geld – und das ist eigentlich vorhanden.

Der Topf für EU-Agrarsubventionen beinhaltete im Jahr 2022  57 Milliarden Euro. Doch das alte Verteilungsprinzip fördert eine Landwirtschaft, die auf Kosten von Tieren, Klima und Umwelt geht. Denn die Fördermittel werden auch nach der 2021 beschlossenen Reform immer noch vor allem nach der Größe der bewirtschafteten Fläche vergeben. Es bedarf dringender Änderungen: Betriebe, die ihre Tiere artgerecht halten, klima- und umweltschonend wirtschaften, sollten finanziell mit Steuergeldern unterstützt werden

Schweine in offenen Ställen in Niedersachsen
© Maria Feck / Greenpeace

Gemeinsam für mehr Tierwohl

Ein "Weiter so" in der Landwirtschaft gefährdet die Artenvielfalt und schadet dem Klima. Greenpeace kämpft für eine nachhaltige Agrarwende mit mehr Tierwohl. Bitte helfen Sie uns mit einer regelmäßigen Spende!

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Pläne für mehr Tierwohl gibt es, die Bundesregierung setzt sie nur nicht um

Greenpeace hat Anfang 2020 verschiedene Modelle für eine Besteuerung von Fleisch und Milch analysiert, die Anreize böten, mehr pflanzliche statt tierischer Produkte zu konsumieren – und so Umweltzerstörung und Klimaschäden zu vermeiden.

Derzeit fördert Deutschland den klimaschädlichen Konsum tierischer Produkte mit mehr als fünf Milliarden Euro pro Jahr, da auf Fleisch und Milchprodukte nur die ermäßigte Mehrwertsteuer von sieben Prozent erhoben wird. Diese Subvention sollte umgehend gestoppt und der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent erhoben werden. Dafür könnten gesunde und nachhaltig erzeugte Lebensmittel wie frisches Obst und Gemüse ganz von der Steuer befreit und für alle erschwinglicher werden.

Kühe mit Hörnern auf der Weide
© Gatien Gregori/Shutterstock

Kühe gehören auf die Weide

Hintergrund

Kühe stehen meist im Stall, dabei ist Weidehaltung gut für Tierwohl, Klima und Artenvielfalt. Umwelt- und Tierschutzverbände fordern sie schon lange, nun kommt sie: die Weideprämie.

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Tisch gedeckt mit vegetarischem Essen
© Mitja Kobal / Greenpeace

Obst und Gemüse von der Mehrwertsteuer befreien

Nachricht

Pflanzliche Lebensmittel von der Mehrwertsteuer zu befreien, wäre gut für das Klima, die Gesundheit und würde Verbraucher:innen finanziell entlasten.

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Schweine in einer großen mit Stroh ausgelegten Box
© Maria Feck / Greenpeace

Mehr Tierwohl in der Schweinehaltung

Hintergrund

Die Schweinehaltung ist alles andere als rosig. Sie verstößt oft gegen den Tierschutz. Dabei ließe sich die Tierhaltung ändern – durch politische Maßnahmen und unseren Konsum.

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Mit den Einnahmen aus einer auf Fleisch- und Milchprodukte erhobenen, zweckgebundenen Tierwohlabgabe könnten Stallumbauten für eine bessere Tierhaltung gezielt gefördert werden. Das von der Bundesregierung eingesetzte Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung, die sogenannte Borchert-Kommission, hat diesen Vorschlag in ihren Empfehlungen zum Umbau der Tierhaltung und dessen Finanzierung aufgegriffen. Doch den Empfehlungen der Borchert-Kommission sind bislang keine Taten gefolgt. 

Zumindest bei der Haltungskennzeichnung hat sich etwas bewegt. Sie soll für mehr Transparenz beim Einkauf sorgen. Im August 2023 trat das von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Die Grünen) vorgelegte Gesetz in Kraft. Die neue staatliche Haltungskennzeichnung umfasst fünf Haltungsformen: "Stall", "Stall+Platz", "Frischluftstall“, "Auslauf/Weide" und "Bio". Allerdings werden diese nur für Schweinefleisch im Supermarkt eingeführt - nach Verzögerungen nun bis März 2026. Wenn die Kennzeichnung langfristig für mehr Tierwohl sorgen soll, muss sie jedoch auf alle Fleischarten ausgeweitet werden, auch in der Gastronomie und in der öffentlichen Verpflegung gelten und noch nachgebessert werden. 

Der Handel hat seine bisher vierstufige freiwillige Haltungskennzeichnung der fünfstufigen staatlichen angepasst und die Begriffe übernommen. Der Handel hat im Sommer 2024 mit der neuen Kennzeichnung begonnen und will bis Sommer 2025 alle Fleisch- und Wurstprodukte und Milchprodukte kennzeichnen. Er ist damit dem Staat weit voraus.

Die Bundesregierung muss den verschleppten Umbau der Tierhaltung jetzt endlich angehen. Greenpeace wird sich weiterhin für eine nachhaltige Agrarpolitik einsetzen, die Landwirt:innen eine Perspektive mit Planungssicherheit für den Umbau der Landwirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit gibt. 

Björn Scherhorn klettert über ein Gatter im Laufstall mit Kühen
© Maria Feck / Greenpeace

Die Bio-Rocker

Im Gespräch

Landwirt Björn Scherhorn wollte schon aufgeben. Doch dann hat er neu angefangen. Seitdem geht es allen besser: den Kühen, dem Boden, der Umwelt und ihm und seiner Familie.

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Häufig gestellte Fragen zur Tierhaltung

Woran erkenne ich gutes Fleisch?

Zertifizierungen und Gütesiegel wie Demeter, Bioland oder Neuland stehen für eine bessere Tierhaltung. Generell empfiehlt Greenpeace, Fleisch, Milch oder Eier eher selten und nur aus guter Haltung zu beziehen. Was hinter den geläufigen Siegeln und Labeln steckt, erklärt der Greenpeace-Siegelratgeber. Der Lebensmitteleinzelhandel hat seit 2019 eine freiwillige vierstufige Kennzeichnung für Frischfleisch etabliert. Die will er nun nach und nach bei den Eigenmarken des Handels auch auf verarbeitetes Fleisch ausweiten. Die Haltungsformen 1 und 2 des Handels hat Greenpeace als tierschutzwidrig eingestuft. Im Jahr 2021 haben die großen Lebensmittelketten, allen voran Aldi und Rewe, angekündigt, künftig nur noch Fleisch aus den besseren Haltungsformen 3 und 4 verkaufen zu wollen

Ist Fleisch essen ungesund?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt maximal 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche. Durchschnittlich konsumiert die Bevölkerung in Deutschland jedoch 1,1 Kilogramm. Ein hoher Anteil an Fleisch- und Milchprodukten bei der Ernährung kann Herzerkrankungen, einige Krebsarten sowie Diabetes begünstigen https://www.greenpeace.de/themen/landwirtschaft/ungesunde-fleischeslust. Auch die Ausbreitung von Infektionskrankheiten steht im Zusammenhang mit der intensiven Tierhaltung. Durch die Vernichtung von Wäldern dringen Menschen in Wildtierhabitate vor – so können bislang unbekannte Viren auf Nutztier oder Mensch überspringen. Zudem ist es bekannt, dass neue Viren auch in großen Massentierhaltungsställen entstehen und sich verbreiten können – wie etwa die Schweinegrippe. 

 

Was ist artgerechte Tierhaltung?

Tiere sollten ihre angeborenen Verhaltensweisen ausleben können und ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden. Das geht nur, wenn ausreichend Platz, Zugang zu Freiland, Beschäftigungsmöglichkeiten, Tageslicht und abgetrennte Liege- und Kotbereiche vorhanden sind.

 

Wie sollte eine gute Ernährung aussehen?

Wählen Sie saisonale Produkte aus der Region – am besten in Bio-Qualität. Denn die ökologische Landwirtschaft setzt keine chemisch-synthetischen Pestizide ein, auch die Tierhaltung ist deutlich besser als bei konventionellen Betrieben. Weniger tierische Produkte, dafür aus besserer Haltung, sorgen für weniger Tierleid, sind gut für die Gesundheit und entlasten Umwelt und Klima. Zum Weiterlesen: 10 Tipps für gutes Essen

 

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Fleischindustrie setzt weiter auf Billigfleisch

Die Fleischindustrie macht weiter wie gehabt, setzt auf Masse statt Klasse und Billigfleischangebote, um den Verzehr anzukurbeln. Die Branche muss sich verändern, wenn sie zukunftsfähig sein will.

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Aktivist:innen in großen Käfigen, verkleidet als Schweine und Kühe

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Der weltweite Ausstoß von Klimagasen in der Lebensmittelproduktion ist immens. Aktive protestieren und fordern eine Produktionsweise, die das Klima schützt.

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Schweinemast in der Intensivtierhaltung auf Spaltenböden und Viehhaltung in engen Boxen

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Der neue Landwirtschaftsminister Alois Rainer räumt die wenigen Errungenschaften der vergangenen Legislaturperiode ab. Was das bedeutet, erklären Greenpeace-Expert:innen im Interview.

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