Die Studie bestätigt es erneut: Agrosprit ist keine Lösung des Klimaproblems. Die ökologischen und sozialen Probleme, die er stattdessen mit sich bringt, sind bekannt
, kommentiert Corinna Hölzel, Agrospritexpertin bei Greenpeace.
Der Druck auf die Urwälder der Erde wächst durch den Bedarf an Anbauflächen, die Lebensmittelpreise steigen. Die Folgen sind Urwaldvernichtung, Artensterben, Hunger und Klimaveränderung.
Außer bei Zuckerrohr lassen sich mit Agrosprit relativ wenig Treibhausgase einsparen. Wenn die Europäische Union, Kanada und den USA an ihren gegenwärtigen Förderungsplänen festhalten, verringert sich der CO2-Ausstoß durch den Autoverkehr gerade einmal um 0,8 Prozent.
Dabei kostet die Agrosprit-Politik der Industrieländer auch noch viel Geld. Insgesamt gaben die befürwortenden Industrieländer im Jahr 2006 elf Milliarden Dollar für die Förderung aus. Geld, was sinnvoller für den Klimaschutz eingesetzt werden könnte. Es gebe sehr viel effizientere Wege, etwas für den Klimaschutz zu tun
, bestätigt auch Stefan Tangermann, Landwirtschaftsdirektor der OECD.
Wieviel solcher Studien werden noch notwendig sein, damit Politik und Wirtschaft die Realität erkennen und endlich die Notbremse ziehen?
, fragt Hölzel. Die deutsche Regierung muss die Augen öffnen und und handeln.
Höchste Priorität habe dabei, den Beimischungszwang von sogenanntem Biodiesel und von Ethanol zu den fossilen Kraftstoffen abzuschaffen. Energiepflanzen dürfen nur dann eingesetzt werden, wenn sie nachhaltig erzeugt werden, nicht in Konkurrenz zu Lebensmitteln stehen und dafür kein Urwald gerodet wurde.
Im Transportsektor fordert Greenpeace deshalb: leichtere und verbrauchsärmere Autos, die Einführung eines Tempolimits auf allen Autobahnen und alternative Verkehrskonzepte.