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Gelber Zug fährt in einen Bahnhof
© Kevin McElvaney / Greenpeace

Wie geht es weiter mit dem Deutschlandticket?

Etwa 14 Millionen Menschen nutzen das Deutschlandticket für Busse und Bahnen. Nun müssen sie sich erneut auf steigende Kosten einstellen. Dabei  spart das Ticket mehr, als es den Bund kostet.

In den vergangenen Jahren hat das Deutschlandticket die Nutzung von Bus und Bahn preislich attraktiver und angenehmer gemacht. Die hohe Zahl der Abonnent:innen weist es als den größten verkehrspolitischen Erfolg der ehemaligen Ampel-Regierung aus. Doch die im Januar 2025 vorgenommene Preiserhöhung  auf 58 Euro kritisiert laut Umfragen fast die Hälfte der ÖPNV-Nutzer:innen, die schon ein Deutschlandticket haben oder sich dafür interessieren. Mehr als doppelt so viele Menschen würden laut einer Greenpeace-Recherche das Deutschlandticket zum halben Preis (29 statt 58 Euro) kaufen. Eine Mehrheit spricht sich zudem für  kostenlose Tickets für Kinder und Jugendliche aus. Nun soll der Preis nach nur einem Jahr erneut steigen: Auf 63 Euro ab Januar 2026. Immerhin soll es das Deutschlandticket mindestens bis Ende 2030 geben. Bis dahin hat der Bundestag jährlichen Zuschüssen von 1,5 Milliarden Euro zugestimmt.

Für ein langfristig gesichertes Deutschlandticket, einen günstigeren Preis des Fahrscheins, ein Sozialticket, kostenlose Fahrten für Kinder und Jugendliche sowie ein besseres ÖPNV-Angebot setzten sich Greenpeace-Aktive seit Monaten ein. 

  • Radfahrerin zieht drei Anhänger auf denen ein Bus nachgebildet ist mit der Aufschrift "Deutschlandticket retten"

    Während der Koalitionsgespräche zwischen SPD und Union im März 2025: Aktivist:innen fordern ein bezahlbares Deutschlandticket und ein besseres ÖPNV-Angebot.

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  • Ehrenamtliche sammeln an einem einer Haltestelle nachempfundenen Ort Wünsche von Passant:innen.

    In 39 Städten, von Stuttgart über Köln und Dresden bis Hamburg, errichten Greenpeace-Ehrenamtliche am 15. März 2025 “Wunschstellen”. An den Bushaltestellen nachempfundenen Orten sammeln sie Anregungen für ein besseres Bus- und Bahnangebot. 3600 Vorschläge kommen zusammen, die am 23. März während der Koalitionsverhandlungen an Politiker:innen von Union und SPD übergeben werden.

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  • Demonstration with Bus for an Efficient Public Transport Service in Berlin

    Aktivist:innen fahren am 13.12.2024 auch vor die CDU-Zentrale in Berlin: Sie fordern die dauerhafte Finanzierung des Tickets und einen besseren Nahverkehr. Während Grüne und SPD mit einer Gesetzesvorlage das Deutschlandticket sichern und verbessern wollten, lehnte die Union dies ab. Offensichtlich entgegen der Interessen ihrer Unterstützer:innen: Für eine sichere Finanzierung des Tickets hatten sich in einer von Greenpeace beauftragten Umfrage 86 Prozent aller Befragten ausgesprochen. Unter den Unterstützer:innen von CDU/CSU lag dieser Wert mit 85 Prozent fast gleich hoch.

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  • Auf der im Bau befindlichen Berliner Stadtautobahn A 100 legen Aktivist:innen ein 8 x 5 m großes Deutschlandticket neben ein ebenso großes Autobahn-Logo auf der Gegenfahrbahn.

    Anlässlich des Treffens von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit den Ministerpräsident:innen der Länder am 6. November 2023: Auf einem unbefahrenen Bauabschnitt der Berliner Stadtautobahn A100 demonstrieren Aktive mit einem Kostenvergleich für schnelle Klarheit in der umstrittenen Finanzierung des Tickets. Der Neubau von 1,2 Kilometer kostet nach jüngstem Preisstand 200 Millionen Euro - exakt diese Summe fordern die Länder vom Bund für die 2024 auflaufenden Zusatzkosten des bundesweit gültigen Fahrscheins.

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  • Aktive halten ein überdimensioniertes Deutschlandticket, daneben steht ein:e Aktivist:in mit einer Wissing-Maske

    Protest für verbessertes Deutschlandticket im Oktober 2023 vor der Verkehrsminister:innenkonferenz in Köln.

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  • Marissa Reiserer von Greenpeace übergibt Volker Wissing die Petition

    Aktivist:innen von Greenpeace und Campact übergeben der Vorsitzenden der Verkehrsministerkonferenz, Maike Schaefer sowie Bundesverkehrsminister Volker Wissing, am 13. Oktober 2022 über eine halbe Million Unterschriften für ein 29-Euro-Ticket, als Nachfolger des 9-Euro-Tickets.

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  • Aktive schauen aus dem Fenster eines Zuges und schwenken Fahnen mit dem Aufdruck "I love 9-Euro-Ticket".

    Greenpeace und Campact mieten Ende August 2022 einen Zug, der mit Demonstrant:innen durch Berlin fährt, die gegen das Ende des erfolgreichen 9-Euro-Tickets protestieren. Greenpeace fordert, dass ab 2023 ein sogenanntes Klimaticket für einen Euro pro Tag eingeführt wird.

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Vorteile des Deutschlandtickets machen seine Mehrkosten wett

In der Debatte wird oft übersehen: Das Ticket verringert Autofahrten und spart der Gesellschaft dadurch erhebliche Kosten. Der Autoverkehr verursacht versteckte Folgekosten durch gesundheitsschädliche Luftschadstoffe wie Feinstaub und Stickoxide, Unfälle und steigende Klimaschäden durch CO2-Emissionen. Wie hoch die verdeckten Kosten sind, die das Deutschlandticket der Gesellschaft durch vermiedene Pkw-Fahrten spart, hat Greenpeace in einer Studie berechnet.  Im Jahr 2024 belaufen sich diese Einsparungen auf mindestens vier Milliarden Euro – mehr als die 3,45 Milliarden Euro, die Bund und Länder für das Deutschlandticket bereitgestellt haben.

 

 

Unterm Strich gratis

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Das Deutschlandticket ist ein Gewinn für die Gesellschaft, weil es hohe ökologische, gesundheitliche und wirtschaftliche Folgekosten des Autoverkehrs vermeidet. Eine Greenpeace-Studie belegt die volkswirtschaftlichen Vorteile.

Anzahl Seiten: 24

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Portraits of Marissa Reiserer
"Das Deutschlandticket ist ein Gewinn für Gesundheit, Klima und die Gesellschaft. Der Wert dieses Angebots ist so viel höher als seine Kosten. Das Ticket entlastet Haushalte, die unter der Teuerung ächzen, spart Millionen Tonnen CO2 und entlastet Straßen, indem es Menschen vom Auto in die Bahn lockt. Statt den Preis weiter zu erhöhen, sollten Union und SPD es mit einem Sozialticket und dem Ausbau von Bus und Bahn für noch mehr Menschen nutzbar machen."
Marissa Reiserer

Expertin für Mobilität

Portraits of Marissa Reiserer
Zitat
"Das Deutschlandticket ist ein Gewinn für Gesundheit, Klima und die Gesellschaft. Der Wert dieses Angebots ist so viel höher als seine Kosten. Das Ticket entlastet Haushalte, die unter der Teuerung ächzen, spart Millionen Tonnen CO2 und entlastet Straßen, indem es Menschen vom Auto in die Bahn lockt. Statt den Preis weiter zu erhöhen, sollten Union und SPD es mit einem Sozialticket und dem Ausbau von Bus und Bahn für noch mehr Menschen nutzbar machen."
Zitatinhaber, Vorname Nachname
Marissa Reiserer
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Expertin für Mobilität
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Faires Ticket für eine stärkere Nutzung von Bus und Bahn 

Greenpeace schlägt langfristig ein Deutschlandticket für 29 Euro, ein Sozialticket für 19 Euro, sowie ein kostenloses Ticket für Kinder und Jugendliche vor, wie es bereits in Hamburg angeboten wird. Ein 29-Euro-Ticket wäre auch für Menschen attraktiv, die den ÖPNV bisher selten bis gar nicht genutzt haben, sowie für Kund:innen außerhalb von Großstädten. So könnten viele Milliarden Personenkilometer vom Auto auf den ÖPNV verlagert werden. Greenpeace-Verkehrsexpertin Lena Donat bewertet den im Januar 2025 von 49 auf 58 Euro gestiegenen Preis als Entscheidung gegen eine moderne Verkehrspolitik.

Lena Donat
"Die Preiserhöhung ist eine schlechte Nachricht für Menschen mit schmalem Einkommen und die Verkehrswende. Der deutschlandweit gültige Fahrschein ist das bislang erfolgreichste Angebot für eine sozial gerechte, natur- und klimaschonende Mobilität. Geld für Mobilität ist da, es wird nur maximal ungerecht ausgegeben. Mit gut sechs Milliarden Euro finanziert die Bundesregierung Jahr für Jahr die zwei bis drei Millionen Dienstwagen von meist ohnehin Besserverdienenden. Aber gerade mal die Hälfte geben Bund und Länder bislang für das D-Ticket aus, das schon heute von 13 Millionen genutzt wird. Hier zeigt sich die massive soziale Schieflage im Verkehrshaushalt: Pro Kopf wird jeder Dienstwagen bis zu 15-mal so stark gefördert wie ein Deutschlandticket."
Lena Donat

Expertin für Mobilität

Lena Donat
Zitat
"Die Preiserhöhung ist eine schlechte Nachricht für Menschen mit schmalem Einkommen und die Verkehrswende. Der deutschlandweit gültige Fahrschein ist das bislang erfolgreichste Angebot für eine sozial gerechte, natur- und klimaschonende Mobilität. Geld für Mobilität ist da, es wird nur maximal ungerecht ausgegeben. Mit gut sechs Milliarden Euro finanziert die Bundesregierung Jahr für Jahr die zwei bis drei Millionen Dienstwagen von meist ohnehin Besserverdienenden. Aber gerade mal die Hälfte geben Bund und Länder bislang für das D-Ticket aus, das schon heute von 13 Millionen genutzt wird. Hier zeigt sich die massive soziale Schieflage im Verkehrshaushalt: Pro Kopf wird jeder Dienstwagen bis zu 15-mal so stark gefördert wie ein Deutschlandticket."
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Lena Donat
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Expertin für Mobilität
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Um noch mehr Menschen zum Umsteigen auf die Bahn zu bewegen, muss deren Nutzung einfach und bequem sein. Ehrenamtliche von Greenpeace haben deshalb  bundesweit im März 2025 “Wunschstellen” nach dem Vorbild von Bushaltestellen eingerichtet und bei Passant:innen Anregungen für ein besseres Bus- und Bahnangebot gesammelt – und diese anschließend Politiker:innen überreicht für die Koalitionsverhandlungen. Dass der ÖPNV ausgebaut werden muss, zeigt auch eine von Greenpeace veröffentlichte interaktive Karte: Demnach hat ein Viertel der Deutschen sehr schlechten Zugang zu Bus und Bahn. Ein aktueller Greenpeace-Städtevergleich belegt zudem, dass der Ausbau des ÖPNV auch in den meisten Großstädten stagniert. 

Bahn fährt über eine Brücke, im Hintergrund die Landungsbrücken und der Hamburger Hafen
© Shutterstock

Wie steht’s um den ÖPNV in Deutschland?

Nachricht

Bus und Bahn sind das Rückgrat einer sauberen und bezahlbaren Mobilität. Doch rund ein Viertel der Bevölkerung hat kaum eine Anbindung.

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Zu einem verlässlichen Preis angeboten und mit einem bundeseinheitlichen Studierenden- und Sozialtarif ausgestattet, ließe sich die Begeisterung für den Fahrschein nochmal erhöhen. Das wäre nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch ein faires Angebot für alle, die kein Auto oder wenig Geld haben.

Immer mehr Städte und Unternehmen bieten Deutschland-Ticket als Jobticket an

Unter den Abonnent:innen finden sich auch viele, die das Deutschlandticket als Jobticket über ihren Arbeitgeber bekommen. So nehmen etwa Stadtverwaltungen und große Unternehmen das Angebot für ihre Mitarbeitenden an – wie zwei Greenpeace-Abfragen zeigen. 

Wie stark Städte das Ticket fördern, variierte bei der Umfrage im Jahr 2024 deutlich. In Dresden, Köln oder Essen etwa kostet das D-Ticket Jobticket die Mitarbeitenden 34,30 Euro. Angestellte der Städte Mainz oder Freiburg zahlen lediglich 9 Euro zu. Die Stadt München übernimmt die Kosten für ihre Angestellten sogar vollständig. 

Wie es die 40 im Dax und die 50 im MDax gelisteten Unternehmen mit dem Jobticket handhaben, hatte Greenpeace bereits im Oktober 2023 gefragt.  Die Ergebnisse waren erstaunlich: Wenige Monate nach seiner Einführung bot gut die Hälfte der befragten Unternehmen ihren Mitarbeitenden das Deutschlandticket als Jobticket an. 

Das Deutschlandticket als Jobticket ist nicht der einzige Weg, wie Unternehmen ihre Belegschaft bei einer umwelt- und klimafreundlichen Mobilität unterstützen können. Einige bieten keine Jobtickets an, zahlen Mitarbeitenden aber einen ÖPNV-Zuschuss, andere fördern nachhaltige Mobilität mit einem Jobrad-Angebot. 

Beide Abfragen zeigen zudem, dass sich einige Unternehmen und Städte Planungssicherheit wünschen hinsichtlich der Kosten und des Fortbestands des Tickets. Dies würde eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für das D-Ticket als Jobticket spielen.

Eine gerechte Zukunft für alle

Sozial und ökologisch 

Text

Wir setzen uns für eine Welt ein, in der alle Menschen gleiche Chancen erhalten. Macht, Besitz und Wohlstand müssen weltweit und generationenübergreifend gerechter verteilt sein. So sorgen wir dafür, dass die einen nicht unter dem Lebensstil der anderen leiden müssen. Umweltzerstörung und soziale Ungerechtigkeit sind eng miteinander verbunden – beide zu beenden ist Klimagerechtigkeit.

Für einen Systemwandel 

Text

Unsere Wirtschafts- und Lebensweisen stehen an einem Wendepunkt. Wir haben die Wahl, ob er durch Krisen erzwungen wird oder ob wir ihn bewusst und verantwortungsvoll gestalten. Jetzt ist der Moment, aktiv einzuschreiten und die Grundlagen für eine gerechte und nachhaltige Zukunft zu legen. Wir bezeichnen diesen Prozess als „sozial-ökologische Transformation“.  Mehr dazu hier.

Wie lässt sich das Deutschlandticket finanzieren?

Wie sich das Deutschlandticket finanzieren ließe, hat sich Greenpeace in verschiedenen Berechnungen angeschaut. So könnten nicht nur durch die Streichung des Dienstwagenprivilegs Gelder freigesetzt werden.

Denn als sich Bund und Länder 2023 über 200 Millionen Euro stritten, die Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) für das  Deutschlandticket zurückhielt, hat Greenpeace den Streitposten mit den Kosten einiger in Bau befindlicher Autobahnprojekte verglichen – die dem Ausbau und nicht der Sanierung von Straßen dienten: Die 200 Millionen Euro, an denen die Fortführung des Deutschlandtickets monatelang hing, entsprachen den Kosten für 1,2 Kilometer der umstrittenen A100 in Berlin. Auch 900 Meter der geplanten A26 in Hamburg oder 1,3 Kilometer der A52-Bauabschnitte in NRW hätten die Finanzierungslücke decken können.

Sogar ein günstigeres Ticket für 29 Euro wäre finanzierbar und wohl für den Staat nicht unbedingt teurer – dies zeigte eine bereits im Oktober 2022 von Greenpeace vorgelegte Kostenkalkulation: Der Berechnung lagen zahlreiche Umfragen zur Zahlungsbereitschaft für das künftige Deutschlandticket zugrunde. So kam heraus, dass ein Ticket für 29 Euro pro Monat den Staat maximal so viel an Zuschüssen kostet wie ein 49-Euro-Ticket. Denn voraussichtlich würden doppelt so viele Menschen das günstigere Ticket kaufen und dadurch mehr Geld in die Kassen spülen. Auf Basis der aus den Umfragen gemittelten Kaufbereitschaft addieren sich die möglichen Einnahmen eines 29-Euro-Tickets auf 8,6 Milliarden Euro, gegenüber 7,2 aus dem Verkauf des 49-Euro-Tickets.

Züge und Menschen am Hauptbahnhof in Hamburg
© Gesche Jäger / Greenpeace

Preisfrage: Lohnt sich das Deutschlandticket?

Nachricht

Das Deutschlandticket kostet seit Anfang des Jahres 58 Euro. Eine Umfrage zeigt, dass sich mit einem günstigeren Ticket mehr Wege vom Auto auf klimafreundliche Busse und Bahnen verlagern würden.

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Gelder in Bahn statt Autobahn stecken

Jahrzehntelang stand der klimaschädliche Verbrenner im Fokus der deutschen Verkehrsplanung, seit 1990 sind die Emissionen im Verkehr daher nicht gesunken. So wurde Deutschland sogar europäischer Spitzenreiter in der Stilllegung von Zugstrecken: Um 2700 Kilometer wurde hierzulande das Schienennetz für den Personenverkehr seit 1995 gekürzt, gleichzeitig wurden 2000 Kilometer neue Autobahnen gebaut.

Im aktuellen Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030 haben die Fernstraßenprojekte, die als höchste Priorität eingestuft wurden, ein Preisschild von zusammen 50,9 Milliarden Euro. Doch wenige Jahre nach Inkrafttreten des Infrastrukturplans ist klar: Die Straßen werden viel teurer, als im BVWP veranschlagt: Für etliche Projekte liegen inzwischen aktualisierte Kostenschätzungen vor – häufig mit einer Vervielfachung der ursprünglichen Summen. Nach Berechnungen von Greenpeace addieren sich die Kosten für rund 800 im BVWP mit der höchsten Priorität bewerteten Straßenbauprojekte bis 2035 auf insgesamt 153 Milliarden Euro. Diese Summe könnte statt für den Bau neuer Straßen – damit ist nicht der Erhalt des bestehenden Straßennetzes gemeint – in den Ausbau des maroden Schienennetzes investiert werden.

Demonstrierende halten ein großes Banner: Das Wort Auto ist in dem Schriftzug Autobahn durchgestrichen
© Anne Barth / Greenpeace

Bahn statt Autobahn

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Deutschland will sein ohnehin dichtes Autobahnnetz um viele tausend Kilometer verlängern. Dabei könnte mit etwas politischem Gestaltungswillen die Abhängigkeit vieler Menschen vom Auto sinken.

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Das käme auch den Menschen auf dem Land zugute. Bislang profitieren vor allem Menschen in Ballungsgebieten von dem bundesweit geltenden ÖPNV-Ticket. Hier zeigt sich die Abhängigkeit vom Auto besonders deutlich, vielerorts fehlen schlichtweg Busse oder Schienen. Der Weg aus dem Dorf ist die Straße. Meist mit dem privaten Pkw. Wer kein Auto hat, ist auf andere angewiesen - oder nimmt das Rad, was allerdings bei aller Liebe zum Radfahren über längere Distanzen nicht immer hinhaut. 

Die Infrastruktur lässt sich nicht über Nacht herbeizaubern. Es gibt aber immerhin auch Maßnahmen, die rasch zu einer Verbesserung beitragen, welche Greenpeace im "ÖPNV-Sofortprogramm bis 2025" zusammengestellt hat. Denn dazu hat das Deutschlandticket auch geführt: Es hat beeinflusst, wie wir über Bus und Bahn sprechen. Die Probleme der Bahn wären nicht kleiner ohne das Deutschlandticket, aber sie finden mehr Beachtung, seit Millionen D-Ticket Abonnent:innen Bus und Bahn als „ihr Verkehrsmittel“ sehen.

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