
Weltwirtschaftsforum Davos: Greenpeace fordert Milliardärssteuer
Protestmail schreiben- Ein Artikel von Eva Schaper
- mitwirkende Expert:innen Dr. Mauricio Vargas
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Beim Weltwirtschaftsforum in Davos treffen sich die reichsten und mächtigsten Menschen der Welt - Greenpeace-Aktive fordern zur Finanzierung von Klimaschutz Hochvermögende angemessen zu besteuern.
Jeden Januar treffen sich die Superreichen beim Weltwirtschaftsforum in Davos (Schweiz), um über Geld, Wirtschaft und die globale Zukunft zu sprechen. Die reichsten 1 Prozent der Welt kommen hier zusammen. Sie sind für mehr Emissionen als 66 Prozent der gesamten Weltbevölkerung verantwortlich. Die Greenpeace-Aktivist:innen sind mit ihrem friedlichen Protest in Davos, um den Regierungen eine dringende Botschaft zu übermitteln: Die Superreichen müssen fair besteuert werden, um eine grüne und gerechte Zukunft zu finanzieren.

“Die Reichen und Mächtigen fliegen mit Hubschraubern zum Kamingespräch nach Davos, während die Welt brennt und die Klimakrise Millionen Menschen ihre Existenz nimmt. Es fehlt nicht das Geld für wirksamen Klimaschutz, es steckt nur in den falschen Taschen.”
Superreiche heizen mit teils exzessiven Lebensstilen, klimaschädlichen Unternehmensinvestitionen und destruktiver politischer Einflussnahme die Klimakrise massiv an. 2024 wurde als das heißeste Jahr seit Beginn der Messungen bestätigt. Extreme und zerstörerische Wetterereignisse wie die durch Winde und Trockenheit angefachten Brände in Los Angeles, häufen sich.
Dabei mangelt es nicht an den finanziellen Mitteln zur Bewältigung der Klimakrise. Das Steuerkonzept einer Milliardärssteuer mit grüner Lenkungswirkung von Greenpeace zeigt, dass allein in Deutschland durch die Einführung einer Milliardärssteuer bis Ende 2030 bis zu 200 Milliarden Euro für dringend benötigte Klimaschutzmaßnahmen eingenommen und starke Anreize für grüne Investitionen gesetzt werden könnten.
Auch weltweit wird die Kritik am ungerechten Steuersystem, das Kapital- und Vermögenserträge im Verhältnis zu Arbeitseinkommen stark bevorzugt, und der massiven politischen Einflussnahme von Superreichen immer lauter. Erst kürzlich haben sich die G20-Staaten für eine stärkere Besteuerung extrem hoher Vermögen ausgesprochen. Im Jahr 2025 ist die Chance für eine Reform der globalen Steuersysteme zum Greifen nah. Es ist an der Zeit, die Superreichen nicht nur zu gemütlichen Kamingesprächen in Davos, sondern endlich verursachergerecht zur Kasse zu bitten. Eine neue Bundesregierung muss vorangehen und die Milliardärssteuer zur Finanzierung von Klimaschutz zügig einführen.

Warum eine Milliardässteuer?
Die Superreichen und die Klimakrise
Superreiche tragen mit ihren hohen Emissionen die Hauptverantwortung für die Klimakrise. Ihr extremer Konsum sowie ihre klimaschädlichen Investitionen und Unternehmensbeteiligungen befeuern die Erderhitzung massiv und bedrohen die Lebensgrundlagen von Milliarden.
Laut Oxfam verursacht das reichste Prozent der Weltbevölkerung so viel Treibhausgase wie zwei Drittel der Weltbevölkerung – also rund fünf Milliarden Menschen – zusammengenommen.
Besonders drastisch zeigen sich die hohen Emissionen bei Milliardär:innen. Eine Analyse von zwanzig weltweit bekannten Milliardär:innen zeigt, dass sie durch ihren Lebensstil durchschnittlich jeweils mehr als 8.000 Tonnen Treibhausgasemissionen pro Jahr verursachen – maßgeblich durch Superyachten, Luxuskarossen und Privatjets. Ein durchschnittlicher Deutscher müsste mehr als 800 Jahre leben, um so viel CO2 zu verbrauchen wie ein:e Milliardär:in in einem Jahr.
Noch viel drastischer ins Gewicht fallen ihre klimaschädlichen Investitionen. Eine Oxfam-Analyse zeigt, dass allein fünfzehn deutsche Milliardär:innen durch ihre Unternehmensbeteiligungen für jährlich 33 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente verantwortlich sind. Mit einem PKW müsste man im Schnitt sieben Millionen Mal um die Erde fahren, um so viel CO2 auszustoßen.