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Aktivisten verwandeln einen Edeka-Markt optisch in einen konventionellen Schweinestall. Großflächig auf die Fenster geklebte Fotos zeigen Tiere in verdreckten, engen Ställen mit Spaltenböden.
Jonas Wresch / Greenpeace

Protest gegen Tierleid und Billigfleisch bei Edeka

Greenpeace-Aktivist:innen verwandelten gestern eine Edeka-Filiale in Hamburg in einen Schweinestall. Und zeigten so, wie die Tiere unter der Massentierhaltung leiden.

Aktive vor Edeka mit Banner "131 076 Menschen fordern mehr Tier- und Klimaschutz bei Edeka" und überdimensionierter Kassenbon-Rolle.
© Jonas Wresch / Greenpeace

Edeka: Tierleid und Klimakrise stoppen!

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Verletzt, hustend, bewegungsunfähig. Die Bilder stammen aus Schweineställen, die auch für Edeka produzieren. Aktive setzen sich für mehr Tierwohl ein und überreichen den offenen Brief.

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Was sonst im Verborgenen stattfindet, haben Greenpeace-Aktive gestern sichtbar gemacht: Sie klebten großflächig Fotos auf die Fenster einer Edeka-Filiale in Hamburg-Barmbek; die Bilder zeigten Schweine in verdreckten, engen Ställen mit Spaltenböden aus Beton. Kauflaune entsteht so nicht, Transparenz aber schon: Deutlich wird so das alltägliche Leiden in vielen Schweineställen, von dem möglichst nichts an die Öffentlichkeit dringen soll. Denn von den rund 60 Millionen jährlich in Deutschland geschlachteten Schweinen wird ein Großteil unter Bedingungen gehalten, die gegen das Tierschutzgesetz verstoßen.

Auch Edeka verkauft teilweise Fleisch aus dieser Tierhaltung. Das jedoch verschweigt das Handelsunternehmen bislang seinen Kunden. „Alle anderen großen Supermarktketten wie Lidl, Rewe und Aldi kennzeichnen Fleisch nach Art der Haltung“, erklärt Lasse van Aken, Experte für Landwirtschaft bei Greenpeace. „Nur bei Edeka können Verbraucher:innen meistens nicht erkennen, wie die Tiere aufgezogen wurden, deren Fleisch sie kaufen.“ Damit nehme der Handelsriese den Kunden die Möglichkeit, sich bewusst gegen Fleisch aus schlechter Tierhaltung zu entscheiden.

Landwirten fehlt Geld für artgerechte Haltung

Stattdessen lockt Edeka Verbraucher:innen weiter mit Billigfleisch in die Filialen. Das Preisdumping hat jedoch massive Auswirkungen auf die Produktionsbedingungen. Den Landwirten fehlt das Geld für eine artgerechte Aufzucht der Schweine.

Edeka beteiligt sich zwar wie andere Einzelhändler an der „Initiative Tierwohl“. Die damit finanzierten Maßnahmen reichen aber bei weitem nicht aus, um die Bedingungen für die Tiere maßgeblich zu verbessern. Die Vorgaben der Initiative sehen etwa vor, dass einem Schwein mit 110 Kilogramm Gewicht eine Fläche in der Größenordnung eines DIN-A4-Blattes als zusätzlicher Platz im Stall zur Verfügung stehen soll.

 

Tierhaltung verstößt gegen Tierschutz

Die Anforderungen des Tierschutzgesetzes sind damit nicht erfüllt. „Die größte deutsche Supermarktkette muss ihr Qualitätsversprechen einlösen und für höhere Standards sorgen“, fordert van Aken. „Edeka sollte ausschließlich Fleisch aus artgerechter und umweltschonender Produktion verkaufen.“

Greenpeace hatte mit einem Rechtsgutachten belegt, dass die konventionelle Schweinehaltung in Deutschland sowohl gegen das Tierschutzgesetz als auch gegen Artikel 20a des Grundgesetzes verstößt.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/sos-tierwohl

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Pigs in Factory Farming in Germany

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