Greenpeace hatte deshalb am Dienstag vor der russischen Botschaft in Helsinki protestiert. Nach weiteren besorgten Protesten der finnischen Regierung und der EU und weil in den vergangenen Tagen bereits mehrfach Fähren im Eis stecken geblieben sind, hat die russische Regierung immerhin zugesagt, die Schiffe von zwei Eisbrechern durch das dicke Eis begleiten zu lassen. Bei den gegenwärtigen Ölpreisen von über 30 Dollar pro Barrel ist die Bereitschaft Russlands zum Verzicht auf Erdölexporte sehr gering.
Primorsk ist ein relativ neuer Ölhafen. Er wurde Ende 2001 eingeweiht und soll vor allem dazu dienen, die Exportmöglichkeiten Russlands zu erweitern. Bis zu diesem Zeitpunkt waren Ölexporte durch die Ostsee überwiegend über den lettischen Hafen Ventspils abgewickelt worden. Die Transitgebühren hierfür sind Russland allerdings seit langem ein Dorn im Auge. Derzeit versorgt die staatseigene russische Pipelinegesellschaft Transneft Ventspils überhaupt nicht, angeblich um Lettland zu einem Verkauf von Anteilen des Ölhafens zu bewegen. (hol)