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Auto von VW im Straßenverkehr in Berlin
© Paul Lovis Wagner / Greenpeace

Schlüsselmoment fürs Klima

In Emden warten Massen klimaschädliche VW-Verbrenner auf ihren Export. Hunderte der Autoschlüssel haben Greenpeace-Aktive heute vorerst aus dem Verkehr gezogen.

Neuwagen mit Verbrennungsmotor, soweit das Auge reicht. Bis zum Horizont parken VWs, Audis, Porsches, Skodas und andere Pkw-Marken des Volkswagen-Konzerns am Verladehafen im ostfriesischen Emden. Von hier verschifft VW die klimaschädlichen Diesel und Benziner vorwiegend nach Großbritannien und die USA und mit ihnen einen Klimaschaden, der aus der Zeit gefallen scheint. Der CO2-Fußabdruck der im Jahr 2020 allein aus Emden exportierten gut 735.000 Pkw belief sich auf etwa 42 Millionen Tonnen - annähernd den Jahresemissionen der Schweiz (46 Millionen Tonnen CO2e). Während die Treibhausgasemissionen im globalen Verkehr rasant steigen und Städte in Abgasen ersticken, verrinnt die Zeit, die noch bleibt, um die Klimakrise kontrollieren zu können.

Braucht die Welt noch mehr Autos mit Verbrennungsmotor?

Greenpeace-Aktive protestierten heute in Emden gegen die klimaschädlichen Exporte und forderten einen schnelleren Verbrenner-Ausstieg von Volkswagen, dem weltweit zweitgrößten Autohersteller. Über tausend der Autoschlüssel parkender Neuwagen haben die Umweltschützer:innen vorerst aus dem Verkehr gezogen. Zwischen die Autos legten sie ein 600 Quadratmeter großes Banner mit einem ölbesudelten VW-Logo und kritisierten mit den Botschaften „Von Wegen: Klimaschutz“, und „Von Wegen: just electric“, dass sich VW als Elektro-Vorreiter darstellt, jedoch weiter zu über 90 Prozent Öl-Verbrenner produziert.

„VW zählt noch immer zu den klimaschädlichsten Konzernen der Welt“, sagt Verkehrsexperte Benjamin Stephan von Greenpeace: „Mit seiner Modellpolitik entscheidet Volkswagen maßgeblich über den globalen CO2-Ausstoß im Verkehr. Ohne einen schnellen Kurswechsel exportiert Volkswagen noch auf Jahrzehnte Klimazerstörung ‚Made in Germany‘.“

Protest gegen klimaschädliche Konzernstrategie und Greenwashing

Volkswagen setzt weiterhin auf klimaschädliche Antriebe: Zwar vermarktet der Konzern seine neuen Elektromodelle mit Slogans wie “way to zero” und „just electric“ – von weltweit rund 9 Millionen verkauften Autos im Jahr 2020 fahren jedoch nur 2,5 Prozent klimafreundlich vollelektrisch. Allein durch seine Pkw-Sparte verursacht der Wolfsburger Konzern mehr als ein Prozent der globalen CO2-Emissionen. Aktuell will VW Milliarden in die Entwicklung neuer Verbrenner investieren, die noch bis mindestens 2040 verkauft werden.

Eine Schlüsselentscheidung für den Klimaschutz fordern die Greenpeace-Aktiven jetzt von VW-Chef Herbert Diess. Sie berufen sich auch auf das aktuelle Klimaurteil des Bundesverfassungsgerichts, wonach künftige Generationen ein Grundrecht auf effektiven Klimaschutz haben.

„Konzerne wie VW müssen ihren CO2-Fußabdruck verringern, sonst laden sie künftigen Generationen eine erdrückende Klimaschuld auf“, sagt Stephan. „Wer noch 20 weitere Jahre Verbrenner verkaufen will, obwohl es klimaschonender geht, handelt auf Kosten unserer Kinder und Enkel.“ 

Greenpeace fordert von Diess, den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor deutlich zu beschleunigen und ein Geschäftsmodell zu entwickeln, das nicht länger auf immer mehr und immer größere Autos setzt, sondern auf geteilte Fahrzeuge, digitale Angebote und Dienstleistungen für eine neue, saubere Mobilität.

Was Autoexporte mit dem Klima zu tun haben

Was Autoexporte mit dem Klima zu tun haben

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