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47 Wissenschaftler aus 26 Laboren verglichen zahlreiche Satellitendaten. Durch ihre Messmethode konnten sie, nach eigenen Angaben, die bisher genausten Ergebnisse zum Schmelzen der Polarkappen erzielen. Die Studie veröffentlichten die Wissenschaftler am Donnerstag in der Fachzweitschrift Science.
Mit drei unterschiedlichen Verfahren sind die Satellitenmessungen durchgenommen worden. Es wurden Daten analysiert, die zwischen 1992 und 2011 vom All aus erfasst worden waren.
Untersucht wurden die Eisdecken in Grönland und der Antarktis. Die Eisdecke in Grönland schmolz der Studie zufolge um 152 Milliarden Tonnen Eis pro Jahr. Die westliche Antarktis verlor 65 Milliarden Tonnen und die Antarktische Halbinsel 20 Milliarden Tonnen Eis. Das Schmelzen der Eisschichten in Grönland und der Antarktis stieg innerhalb der letzten 20 Jahre erheblich an. Sie verlieren etwa dreimal so viel Eis als in den 90er Jahren. Etwa zwei drittel des Verlustes stammt aus Grönland der Rest aus der Antarktis.
Die Daten decken ebenfalls auf, dass die Eisdecke in manchen Regionen zunimmt. In der Ostantarktis stieg die Eisdecke um etwa 59 Milliarden Tonnen. Den Forschern ist bisher nicht bekannt, wie es zu diesem ungleichmäßigen Eisverlust kommt.
In Grönland ist die Eisschmelze besonders schlimm
In Grönland schmilzt etwa fünfmal so viel Eis als noch in den 1990er Jahren. In der Antarktis nimmt das Schmelzen der Eisdecke verhältnismäßig weniger rasant zu. Der Meeresspiegel stieg seit 1992 insgesamt um 11,1 Millimeter an.
Die neuen Schätzungen sollen aufgrund der Satellitenmessungen doppelt so genau sein wie die bisherigen im Bericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) aus dem Jahr 2007. Der Weltklimarat IPCC stellt die Ergebnisse verschiedener Forschungen zusammen. Er trifft viel zitierte Aussagen zum Klimawandel und schafft die Grundlagen für klimapoltische Diskussionen. Die Daten der Studie werden den fünften Bericht des IPCC, erwartet für 2013, stark beeinflussen.