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Abtransport illegal geschlagenen Holzes
Clément Tardif / Greenpeace

Deutsche Entwicklungsarbeit ist beim Waldschutz unzureichend

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Viel Geld fließt in Entwicklungsprojekte zum Waldschutz. Doch die Menschen, die es angeht, werden nicht genügend miteinbezogen. Das belegt eine durch Greenpeace geförderte Studie.

Die deutsche Entwicklungsarbeit lässt oft genau jene Menschen außen vor, die sie betrifft. Zu diesem Schluss kamen Wissenschaftler der Universität Freiburg: Sie analysierten die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit im Waldsektor von Indonesien, Kamerun und der Demokratischen Republik Kongo zwischen 2002 und 2014. Neben anderen Aspekten kritisiert die von Greenpeace geförderte Studie die Transparenz der Projekte und ihrer Resultate, stellt aber auch eine Reihe von Empfehlungen auf, um Entwicklungshilfe in den Wäldern nachhaltiger zu gestalten.

Denn noch immer sind die Entwaldungsraten in den untersuchten Ländern katastrophal hoch, gesellschaftliche Konflikte bei weitem nicht gelöst. “Deutschland sollte sich international noch stärker für den Schutz der letzten Urwälder einsetzen“, fordert Jannes Stoppel, Greenpeace-Experte für Wälder: „Der lokalen Bevölkerung muss außerdem mehr Mitspracherecht eingeräumt werden. Um langfristig zu funktionieren, muss Waldschutz mit den Menschen vor Ort entwickelt werden und nicht an ihnen vorbei.“

Doch die Studie beschreibt auch einige positive Effekte. So hat die finanzielle Förderung in den untersuchten Ländern bereits zu besseren institutionellen Rahmenbedingungen beigetragen –die Voraussetzung für funktionierende Strukturen, um Waldschutz und Forstmanagement zu organisieren.

 

Mehr Geld für Waldschutz

436 Millionen Euro gab Deutschland im Untersuchungszeitraum für den Schutz der Wälder in 89 bilateralen Programmen aus, 181 weitere Millionen in regionalen Projekten. Die Gelder flossen hauptsächlich in groß angelegtes Waldmanagement und die Verbesserung staatlicher Verwaltungskapazitäten. Auch im Interesse der deutschen Wirtschaft – und für die Bevölkerung undurchsichtig.

Allerdings wurde das politische Ziel, 0,7 Prozent des deutschen Bruttonationaleinkommens für öffentliche Entwicklungshilfe bereitzustellen, noch nicht erreicht. Bislang sind es bloß 0,4 Prozent. Dies reicht nicht aus, um die letzten Urwälder zu schützen. In Indonesien sind die Entwaldungsraten mit 0,8 Millionen Hektar pro Jahr weiterhin katastrophal hoch. Auch in der Demokratischen Republik Kongo werden jedes Jahr 0.3 Million Hektar entwaldet – Tendenz steigend. In Kamerun verschwinden jedes Jahr rund 0,2 Millionen Hektar; das entspricht ungefähr der doppelten Größe Berlins.

Waldschutz ist Klimaschutz

Bei den anstehenden Klimaschutzverhandlungen in Paris wird die Finanzierung des Waldschutzes auch ein wichtiges Thema sein: Dort müssen die Geberländer, einschließlich Deutschland, die benötigten 100 Milliarden Dollar pro Jahr aufzubringen, die für globalen Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen kalkuliert wurden. Diese sollen dann über den  „Green Climate Fund“ auch für den Schutz der letzten Urwälder ausgegeben werden. Die Erkenntnisse der Studie aus 12 Jahren deutscher Entwicklungshilfe sollten hierfür berücksichtigt werden.

„Künftig müssen die Rechte von Indigenen und lokaler Bevölkerung, die Sicherung ihrer Lebensgrundlagen und der Schutz der Biodiversität stärker im Fokus stehen“, sagt Stoppel. Greenpeace fordert, dass künftig Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen stärker finanziert werden. Natürliche Wälder sollen unter Schutz stehen und zerstörte Waldökosysteme wiederhergestellt werden. Denn Waldschutz ist Klimaschutz. Und die Beteiligung der Menschen vor Ort die langfristige Lösung.

  • Abholzung in Indonesien

    Regenwaldabholzung in Riau

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  • Waldlandschaft in Kamerun

    Unberührter Wald in Kamerun

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