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Toucan in Calilegua National Park
© Martin Katz / Greenpeace

8 spannende Tiere im Amazonasgebiet

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Nirgendwo gibt es eine größere Artenvielfalt als im Amazonasgebiet. Jede zehnte der weltweit entdeckten Arten kommt hier vor und die Erhaltung ihrer Lebensräume ist von immenser Bedeutung. Lernen Sie acht wunderschöne Tiere aus dem Amazonasgebiet kennen.

Tukan

Der Amazonas-Regenwald beherbergt dutzende Arten aus der Familie der Tukane, und der Riesentukan ist vielleicht das bekannteste Tier der Region. Tukane sind Verwandte der Spechte. Der Riesentukan ist der größte unter den Tukanen und misst vom Schnabel bis zur Schwanzspitze 55 bis 65 cm. Er hält den Rekord für den größten Schnabel im Verhältnis zur Körpergröße - seine kräftigen und bunten Schnäbel können bis zu 23 cm lang sein! Die Schnäbel sind effektive Werkzeuge für Tukane, um ihre Lieblingsnahrung, Früchte, zu pflücken, aber sie fressen auch Samen, Insekten, kleine Reptilien, Eier und frisch geschlüpfte Küken anderer Vögel.

Riesenotter

Der Riesenotter lebt entlang der großen südamerikanischen Flusssysteme. Er ist die größte aller Otterarten und kann bis zu 180 cm lang werden. Dank seines kräftigen Schwanzes, seines wendigen Körpers und seiner Schwimmhäute ist der Riesenotter ein fantastischer Schwimmer, der an einem Tag zwischen 2,5 und 4 Kilo Fisch fängt. Neben Fischen mag der Riesenotter auch Schalentiere, Schlangen und andere Tiere, die in den Flüssen leben. Riesenotter leben in Familien; und Otterpaare bleiben ein Leben lang zusammen. Das dicke, wasserdichte Fell des Riesenotters ist aber leider sehr begehrt und die Art ist aufgrund der Bejagung vom Aussterben bedroht.

Giant Otter (Pteronura brasiliensis) in the Amazon

Riesenotter im Amazonas

Faultier

Faultiere sind entfernte Verwandte der Ameisenbären. Es gibt mehrere Arten von Faultieren, die nach der Anzahl ihrer Zehen eingeteilt werden. Im Amazonasgebiet kommt das Dreizehenfaultier vor. Die Gerüchte über die Faulheit der Faultiere sind etwas übertrieben: Wilde Faultiere schlafen "nur" etwas mehr als neun Stunden pro Tag. In Gefangenschaft liegt die Zahl bei 15-20 Stunden. Faultiere sind sehr langsame Tiere, die sich durchschnittlich 37,5 Meter pro Tag bewegen. Diese Langsamkeit macht Faultiere in den wenigen Momenten, in denen sie sich auf dem Boden bewegen, eine leichte Beute für Raubtiere und erschwert ihnen zudem die Flucht vor Waldbränden und Abholzung. Faultiere ernähren sich ausschließlich von Blättern, Zweigen und Trieben. Um diese zu verdauen, haben sie vier Mägen, ähnlich wie Wiederkäuer. Was wie eine faule Lebensweise aussieht, ist in Wirklichkeit ein Zeichen dafür, wie gut das Faultier angepasst ist: Es ist dafür gemacht, in Ruhe und Frieden hoch oben in den Baumkronen zu leben, wo es nährstoffarme Blätter fressen kann, die kein anderes Tier will. Deshalb ist es für uns ein ideales Maskottchen für das, was der Wald braucht: Er will in Ruhe gelassen werden!

Sloth (Bradybus variegates) in forest of Peru

Seltener Anblick: ein Faultier am Boden

Schwarzer Kaiman

Der Schwarze Kaiman ist die größte der sechs in Mittel- und Südamerika lebenden Kaimanarten und gehört zur Familie der Alligatoren. Das Männchen kann bis zu vier Meter lang werden. Schwarze Kaimane leben in einer Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume im und um den Amazonas: in ruhigen Flüssen, Seen, überschwemmten Feuchtgebieten, aber auch Savannen. Der Schwarze Kaiman ernährt sich von Fischen, Reptilien (einschließlich anderer Kaimane) und größeren Säugetieren wie Capybaras und Rindern. Junge schwarze Kaimane ernähren sich hauptsächlich von Krebstieren. Während der Trockenzeit baut der Schwarze Kaiman große Erdhügel mit einem Durchmesser von 1,5 Metern, in denen er seine Eier ablegt. Ein Kaimanweibchen kann 50-60 Eier legen und bleibt immer in der Nähe des Nestes. Es hilft den Jungtieren, nach 45-60 Tagen beim Schlüpfen, sobald die Regenzeit beginnt. Vor allem aufgrund der illegalen Jagd gilt die Art als gefährdet.

Schwarzer Kaiman im Wasser

Der Schwarze Kaiman lauert im Wasser

Capybara

Das Capybara oder Wasserschwein ist das größte Nagetier der Welt und lebt immer in der Nähe von Wasser. Flüsse, Seen und Sümpfe sind Lebensräume der Capybaras, die oft in Gruppen von bis zu 30 Tieren leben. Sie können bis zu 134 cm lang werden und 35-65 kg wiegen. Das Capybara ähnelt einem (sehr) großen Meerschweinchen und ist in weiten Teilen Südamerikas zu finden. Wasserschweine haben Schwimmhäute an den Zehen und sowohl Augen als auch Nasenlöcher befinden sich weit oben auf dem Kopf. Das erleichtert dem Tier das Schwimmen, Tauchen, die Orientierung und den Überblick über das Geschehen an der Oberfläche: Es streckt seine Augen und Ohren über das Wasser. Das Capybara ernährt sich von Gras, Schilf und Wasserpflanzen. 

Fires Affect 800 Thousand Hectares in Corrientes, Argentina

Waldbrände sind eine Bedrohung für den Lebensraum der Capybaras

Hyazinthara

Der Hyazinthara, der lange Zeit als stark gefährdet eingestuft war, gilt jetzt "nur" noch als gefährdet. Dieser kobaltblaue Papagei ist leider ein begehrtes Haustier und ist sowohl durch die Jagd als auch durch die sich immer weiter ausbreitende Landwirtschaft bedroht, für die immer größere Teile des Regenwaldes abgeholzt werden. Der Hyazinthara wird etwa 95-100 cm lang und ist damit der größte aller flugfähigen Papageienarten. Er nistet in hohlen Baumstämmen und ernährt sich hauptsächlich von Nüssen und Samen von Palmen, die er mit seinem kräftigen schwarzen Schnabel aufbricht. Er kann sogar einige kleine Kokosnüsse knacken - was für eine Kraft!

Ein paar Hyanzintharas auf einem Baum

Paare von Hyazintharas bleiben ein Leben lang zusammen

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Jaguar

Der Jaguar ist die größte Raubkatze Amerikas. Er kann einem Leoparden ähneln, hat aber größere Flecken in einem anderen Muster. Der Jaguar hat den stärksten Biss aller Raubkatzen. Das ermöglicht ihm, Alligatorenhaut und Schildkrötenpanzer zu durchbeißen. Er lebt bevorzugt in dichten Wäldern, wo er sich gut verstecken kann, zieht aber zur Jagd auch in offenere Landschaften. Der Jaguar frisst alle Tiere, die ihm vor die Schnauze kommen, seien es Fische, Vögel, Reptilien oder Säugetiere. Jaguare leben allein und sind nachtaktiv. Abholzung und andere Zerstörungen haben die Hälfte des ursprünglichen Lebensraums des Jaguars vernichtet, und er ist in den USA, Uruguay und El Salvador ausgerottet. Die größte Population befindet sich im Amazonasbecken. Doch auch diese ist bedroht, etwa durch Wilderei und Lebensraumvernichtung. Je näher die Menschen an das Gebiet der Jaguare heranrücken, desto mehr Konflikte entstehen zwischen den Großkatzen und Menschen. Der Jaguar hat derzeit den Status stark gefährdet.

Ein Jaguar liegt auf einem Baumstamm in der Sonne

Jaguare sind nachtaktiv

Satansaffe

Satansaffe (Schwarzer Saki) auf einem Baum

Der Lebensraum der Satansaffen ist in Gefahr

Der vom Aussterben bedrohte Satansaffe oder Schwarze Saki lebt ausschließlich im östlichen Amazonasgebiet. Dieser Primat mit dem kuriosen Namen ist an seinem dichten schwarzen Fell, einem sehr markanten Bart und einem langen, buschigen Schwanz zu erkennen. Wie die meisten Affen sind auch die Satansaffen soziale Tiere. Sie leben oft in Gruppen von etwa 30 Tieren und verbringen viel Zeit damit, sich gegenseitig das Fell zu striegeln oder zu spielen, auch mit anderen Tierarten. Satansaffen trinken Wasser, indem sie ihre Hände zu einem kleinen Becher formen und es sich ins Maul gießen. Wahrscheinlich tun sie dies, um ihre Bärte trocken und gepflegt zu halten. In den vergangenen Jahrzehnten war der Verlust des Lebensraums eine große Bedrohung für die Satansaffen. Der Straßenbau, die Waldzerstörung für Landwirtschaft und andere Eingriffe in die Natur haben dazu geführt, dass sie in mehreren Gebieten, in denen sie früher vorkamen, ausgestorben sind. Schwarze Sakis werden auch von Menschen gejagt, die ihr Fleisch essen und ihren buschigen Schwanz als Staubwedel verwenden.

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Knapp 20 Prozent des Amazonas-Regenwaldes wurden bereits abgeholzt, verbrannt und gerodet - allein seit 1990 eine Fläche größer als Spanien! Nachdem Jair Bolsonaro 2019 Präsident von Brasilien wurde, hatte die Abholzung stark zugenommen. Die brasilianische Regierung verfolgte eine Politik, die es erlaubt, riesige Mengen an Regenwald zu zerstören und zu verbrennen, um Platz für mehr industrielle Landwirtschaft zu schaffen. Tatsächlich haben sich die Abholzungsraten deutlich verringert, aber gestoppt ist die Waldzerstörung bisher nicht. Dies ist allerdings dringend nötig, um den Amazonas-Regenwald vor dem drohenden Kipppunkt zu bewahren, an dem er zum großen Teil unwiederbringlich austrocknen würde.

Greenpeace untersucht, erforscht und überwacht das Amazonasgebiet seit mehr als zwei Jahrzehnten und arbeitet ständig daran, internationale Aufmerksamkeit auf seinen notwendigen Schutz zu lenken.

Toucan in Brazilian Rainforest

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