Greenpeace-Aktivisten bei Lidl
"Achtung! Bald mit Gen-Futter?" war am Samstag auf vielen Geflügel-Produkten des Discounters Lidl zu lesen. Greenpeace-Aktivisten machten so auf den Einsatz von Gen-Soja im Tierfutter aufmerksam.
"Achtung! Bald mit Gen-Futter?" war am Samstag auf vielen Geflügel-Produkten des Discounters Lidl zu lesen. Greenpeace-Aktivisten machten so auf den Einsatz von Gen-Soja im Tierfutter aufmerksam.
In der EU wird heftig um die Zulassung für den Gen-Mais 1507 gestritten. Woanders hat 1507 längst die rote Karte gezeigt bekommen - von der Natur, Anwendern und Behörden.
Die Geflügelzüchter wollen wieder Gentechnik im Tierfutter einsetzen. Die Branche tut derzeit offenbar alles, um ihr bereits angeschlagenes Image komplett zu ramponieren.
Trotz umstrittener Rechtslage und internationaler Kritik hat das Europäische Patentamt in München am Mittwoch ein Patent auf ein Verfahren zur Zucht von Schweinen erteilt. Das Patent bezieht sich auf Erbanlagen, die alle europäischen Schweinerassen aufweisen. Es wird befürchtet, dass es so zu einer neuen Monopolisierung in der Tierzucht kommen könnte.
Zwölf Außenminister haben in einem Brief die EU-Kommission aufgefordert, den Gen-Mais 1507 abzulehnen. Sie fordern in ihrem Schreiben, die Sorgen und Befürchtungen in vielen EU-Ländern ernst zu nehmen.
Die Bundesregierung hat bekannt gegeben, dass sie sich in der Abstimmung über die Anbauzulassung für den Gen-Mais 1507 am 11. Februar in Brüssel enthalten wird. Dies kommt einer Zustimmung gleich. Deutschland und Europa droht damit die Rückkehr von gentechnisch veränderten Nutzpflanzen auf den Acker.
In der Abstimmung über den Gen-Mais 1507 auf dem Rat für Allgemeine Angelegenheiten in Brüssel hat es heute keine qualifizierte Mehrheit für oder gegen die Anbauzulassung gegeben.
Bei der Tierfütterung in Deutschland kann gentechnisch verändertes Futtermittel durch solches ohne Gen-Pflanzen ersetzt werden. Dies fordert die Mehrheit der Verbraucher.
Die Abgeordneten lehnten mehrheitlich einen Antrag der Grünen ab, der die Bundesregierung mit einem klaren Mandat für ein Nein zum Gen-Mais 1507 nach Brüssel geschickt hätte.
Voraussichtlich am kommenden Dienstag wird in Brüssel über die Anbauzulassung für den Gen-Mais 1507 abgestimmt. Noch ist unklar, wie sich Deutschland in der Abstimmung verhalten wird.
Im Februar 2000 deckte Greenpeace ein Patent der Universität Edinburgh auf menschliche Embryonen auf. Beansprucht wird die Entnahme von Zellen aus menschlichen Embryonen, die gentechnische Manipulation dieser Zellen und sogar die Züchtung von gentechnisch manipulierten Menschen aus diesen Zellen. Ein Tabubruch. Vom 22. bis 26. Juli 2002 werden Einsprüche von Greenpeace und anderen Organisationen gegen dieses Patent verhandelt.
Die Artenvielfalt von Hühnern, Schweinen und Rindern nimmt drastisch ab. Wenige Konzerne sichern sich eine Monopolstellung in der Zucht von industriellen Nutztierrassen. Die steigende Anzahl von Patentanträgen bringt Landwirte in ungeahnte Abhängigkeiten und beschleunigt die die Entwicklung genetisch veränderter Tiere.