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Die französische Atomaufsichtsbehörde ASN gab an, dass in einer Anlage zur Behandlung von Uranlösungen ein Kessel übergelaufen sei. Das Rückhaltebecken sei undicht gewesen. Am Standort Tricastin befinden sich neben dem AKW mit vier Reaktoren auch eine Urananreicherungs- und eine Uranumwandlungsanlage.

Die Atomaufsicht verbot den Bewohnern der drei betroffenen Gemeinden neben der Wasserentnahme auch das Fischen und das Baden in den verseuchten Flüssen. Die Behörde stufte die Gefahr für die Bevölkerung dennoch als gering ein. Die französische Anti-Atom-Organisation Sortir du Nucléaire dagegen hält es für unmöglich, dass keine Gesundheitsgefährdung besteht.

Auch der Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital warnt die französische Atombehörde davor, den Fall herunterzuspielen: Wenn die Zahlen stimmen und 360 Kilogramm Uran ausgetreten sind, stellt dies eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit der Anwohner dar.

Der Atomunfall in Frankreich zeige wieder einmal deutlich, wie unsicher die gesamte Atomtechnologie sei. Die Gefahren gehen nicht nur von den Atomkraftwerken aus. Auch beim Abbau und der Verarbeitung, bei Transport und Lagerung kann es zu Unfällen kommen. Die Atomkraft ist ein unkalkulierbares Risiko für uns und die kommenden Generationen.

Der Unfall stellt generell den Umgang des französischen Energieversorgers Electricité de France (EDF) mit radioaktivem Material infrage. In Deutschland ist EDF am Energiekonzern EnBW beteiligt. EnBW betreibt unter anderem das AKW Philippsburg, in dem es Anfang Juni einen Störfall gab. Hierbei kam es zu einem Leck im Sicherheitsbehälter. Dieser Sicherheitsbehälter schließt den Reaktorkessel ein und dient dem Einschluss des radioaktiven Materials im Falle eines Unfalls.

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