Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Auf einem Ballon mit vier Metern Durchmesser prangte über den Köpfen der Konferenzteilnehmer ein riesiges Augenpaar und die Forderung: Rettet das Klima jetzt!. Diese Gespräche müssen einen spürbaren Fortschritt bringen, denn für effektiven Klimaschutz bleibt nicht mehr viel Zeit.

Rund 1.000 Vertreter aus der Industrie, Politik, Forschung und von Umweltschutzorganisationen nehmen an dem Treffen in Wien teil. Dort werden die Industriestaaten diskutieren, wie die nächste Runde des Kyoto-Abkommens aussehen soll. Zugleich werden aber auch Gespräche darüber geführt, wie die UN-Klimakonvention erweitert werden kann.

Das Treffen liegt auf dem Weg zur großen Klima-Konferenz, die auf der Insel Bali im Dezember stattfinden wird. Auf der indonesischen Insel sollen die Regierungen sich auf einen Fahrplan einigen, wie in den nächsten zwei Jahren über die weltweiten Treibhausgasemissionen verhandelt werden kann.

Was heute in Wien besprochen und entschieden wird, stellt die Weichen für die Verhandlungen in Bali. Greenpeace erwartet hier einen deutlichen Fortschritt. Das Kyoto-Protokoll muss für seine zweite Phase spürbar gestärkt werden. Die beginnt im Jahre 2013, sagt Stephanie Tunmore, Klimaexpertin von Greenpeace International. Gerade die kleineren Treffen erscheinen oft nicht auf dem Radarschirm der Öffentlichkeit. Aber das Jahr 2007 ist ein so wichtiges Jahr für Klimavereinbarungen, dass jeder genau hinschauen sollte.

In Bali wird sich dann zeigen, ob die Welt den richtigen Pfad eingeschlagen hat, um die Menschen und den Planeten vor den Gefahren des Klimawandels zu schützen. Ohne wirksame Maßnahmen, die die Emissionen senken und verhindern, dass die Durchschnittstemperatur um zwei Grad Celsius ansteigt, werden Milliarden von Menschen unter den Folgen der Erwärmung zu leiden haben, warnt Tunmore. Weltweit wird es mehr extreme Wetterlagen geben, genauso wie Wasserknappheit. Der Hunger wird sich ausbreiten und Millionen Menschen werden zu Klimaflüchtlingen.

Um den Temperaturanstieg deutlich unter zwei Grad Celsius zu halten, müssen die Regierungen - die sich schon vor 15 Jahren zum Kampf gegen die Klimaveränderung bekannt haben - sofort die folgenden Ziele in Angriff nehmen: Der Treibhausgasausstoß bis 2050 muss um mindestens 50 Prozent, bezogen auf das Referenzjahr 1990, gesenkt werden. Die Industriestaaten allein müssen bis 2020 auf eine Reduzierung von 30 Prozent oder mehr kommen. Dieser Anteil steigt bis 2050 sogar auf 80 Prozent weniger Treibhausgase verglichen mit 1990.

Trotz der alarmierenden Berichte aus aller Welt über die Entwicklung und das Fortschreiten des Klimawandels bewegt sich die Politik kaum. Notwendige Schritte gegen die Klimazerstörung bleiben aus. Deshalb müssen aus Wien nun die richtigen Impulse kommen, die erkennen lassen, dass man die Dringlichkeit erkannt hat, sagt Tunmore.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Kein Recht auf Verbrenner!

Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Kläger:innen mit Ihrer Unterschrift

Klage unterstützen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%

Mehr zum Thema

Gletscherschmelze: der Gurgler 1932 - 2025

Gletscherschmelze: Berge ohne Eis

Neue erschreckende Bilder zeigen, wie die Erderhitzung Gletscher in Deutschland, Österreich und der Schweiz zerstört.

mehr erfahren über Gletscherschmelze: Berge ohne Eis
Protest in Dry River in the Amazon in Brazil

Dürre Zeiten

In Europa und weltweit leiden immer mehr Regionen an Trockenheit. Heiße Sommer lassen Böden, Wälder und Gewässer leiden, auch andere Jahreszeiten bleiben inzwischen oft zu trocken.

mehr erfahren über Dürre Zeiten
Martin Kaiser, Executive Director of Greenpeace Germany

"Pyrrhussieg der Fossilen"

Die UN-Klimakonferenz gab keine Antwort, wie wir schneller CO2-Emissionen senken und den Amazonas retten können. Und doch sieht Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand bei Greenpeace, Fortschritte.

mehr erfahren über "Pyrrhussieg der Fossilen"
Flut in Günzburg 2.6.24

Extremwetter - Wetterextreme

Überschwemmungen, Stürme und Dürren werden immer schlimmer. Im Sommer 2024 versank Europa mehrfach in sogenannten "Jahrhundertfluten", die Zahl der Hitzetoten steigt. Die Klimakrise ist längst da.

mehr erfahren über Extremwetter - Wetterextreme
Podium der 21. Klimaschutzkonferenz in Paris 2015

Internationale Klimakonferenzen

Schon in den siebziger Jahren erkannten Forschende: Der Klimawandel wird eine ernste, weltweite Bedrohung für Mensch und Natur. Daher wurde 1979 die erste Klimakonferenz in Genf einberufen. Ein historischer Überblick.

mehr erfahren über Internationale Klimakonferenzen
Messballon zur Beobachtung des Ozonlochs am nördlichen Polarkreis, Juni 1988

Ursache und Wirkung des Ozonlochs

Das Ozonloch beschäftigt Wissenschaftler:innen seit Jahrzehnten. Wir erklären, worum es sich dabei handelt und betrachten seinen aktuellen Zustand.

mehr erfahren über Ursache und Wirkung des Ozonlochs