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Holz in der Nähe der russisch-finnischen Grenze.
© Noel Matoff / Greenpeace

Bäume pflanzen, wo einst Wald war

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Weite überschaubare Ebenen, brachliegendes Land, ausgetrocknete Flüsse und tiefe Krater. Wo einst dichter Mischwald stand, findet man heute im Süden Zentralrusslands zerstörte Landschaft. In Russland hat es mit zunehmender Besiedlung einen gewaltigen Entwaldungsprozess gegeben. Vor zwei Jahren hatte Greenpeace Russland die Idee, der tragischen Entwicklung durch ein Wiederaufforstungsprojekt Einhalt zu gebieten. Und den Bauern neue Hoffnung zu geben.

Stürme peitschen über das karge, leblose Land und tragen die sonst so fruchtbare Erde ab. So geht Jahr um Jahr eine Fläche in der Größe Hamburgs durch Bodenerosion verloren. Es gibt zunehmend Stürme und Dürren im Sommer. Verzweifelt zünden die Bauern ihre Felder an, in der Hoffnung die Asche würde die Erde wieder fruchtbarer machen. Für Wiederaufforstung hat die Regierung kein Geld.

Projekt: Wiederaufforstung

Deshalb rief Greenpeace Russland 2002 das Projekt Wasrodim nasch ljes ins Leben. Ein Wiederaufforstungsprojekt für die südliche Region Russlands. Mittlerweile ist daraus ein landesweites Projekt mit elf Zentren entstanden. 40 Ehrenamtliche und 15 Mitarbeiter des Greenpeace-Büros Russland arbeiten mit lokalen Umweltschutzorganisationen zusammen. Sie haben ein gemeinsames Ziel: die ehemaligen Waldflächen wieder aufzuforsten.

Aber nicht nur die Organisationen arbeiten zusammen, es halfen bereits mehr als 2.700 Kinder aus verschiedenen Schulen. Gemeinsam pflanzten sie über 100.000 Bäume. Rund 300 Schulen wurden angeschrieben, ob sie an dem Projekt teilnehmen möchten. Über die Hälfte der Schulen helfen mit. Maximal kann Greenpeace 150 Schulen betreuen, diese Grenze ist erreicht. Deshalb stehen schon einige Schulen auf einer Warteliste.

Unterrichtsfach Pflanzen

Fast jede Schule hat einen Schulgarten. Teil des Unterrichtes ist es dort Kohl, Kartoffeln und Rote Beete für das tägliche Mittagessen anzubauen. Neben dem Gemüse finden sich seit gut zwei Jahren in einigen Schulen auch andere Pflanzen. Je nach Alter geordnet, werden dreireihig Kiefern-, Eichen-, Lärchen-, Birken-, Ahornsetzlinge großgezogen. Die Klassen ziehen sich aus Samen und Setzlingen ihren zukünftigen Wald heran, sagt Katrin Wittwer, die das Projekt über ein Internationales Freiwilliges Ökologisches Jahr in Russland begleitet.

Viel Arbeit im Herbst

In vier verschiedenen Gebieten errichteten die Mitarbeiter des Waldprojektes im September 2004 Camps. In den umliegenden Wäldern sammelten sie zwei Wochen lang Baumsaat. Die Samen brachten sie in der dritten und vierten Woche Schulen und Kindergärten aus dem Tula- und Rjassan-Distrikt. Dort pflanzten die Kinder sie in ihren Schulgarten. Von Schulen, die schon länger an dem Projekt teilnehmen, holten die Greenpeacer die zwei Jahre alten Setzlinge ab. Um dann sie dann gemeinsam in Erosionsgebieten einzupflanzen.

Die engagierten Kleinen

Rjassan gehört zu einem der ärmsten Landstriche Russlands, deshalb sind es die Kinder gewöhnt zu pflanzen. Oft helfen sie ihren Eltern bei der Garten- und Feldarbeit. Kartoffeln, Kohl und Rüben sind überlebenswichtig. Noch nie haben sie etwas gepflanzt, dem sie keinen unmittelbaren Nutzen abgewinnen können. Sie leben in der Natur und nutzen sie aber nur die wenigsten wissen, dass man die Natur auch schützen muss.

Der Informationsbedarf ist groß, deshalb steht nach dem Bäumchen pflanzen und dem gemeinsamen, über dem Lagerfeuer bereiteten Mittagessen, ein Spiel auf dem Programm. Information und Spiel werden miteinander verknüpft. In Russland sind Wald- und Grasbrände an der Tagesordnung, die Kinder lernen spielerisch, wie man am schnellsten einen Waldbrand löschen kann oder was die Ursachen für Grasbrände sind.

Online-Mitmachaktion

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