Jetzt spenden
Deutsche Bahn: Mit Atomstrom aufs Abstellgleis
Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Schon innerhalb der nächsten 20 Jahre könnte die Deutsche Bahn ihren Strombedarf komplett aus Erneuerbaren Energien decken. Derzeit stammen rund 15 Prozent des Bahnstroms aus Atomkraftwerken, weitere 49 Prozent kommen aus Braun- und Steinkohlekraftwerken.

Damit sind zwei Drittel des Bahnstroms alles andere als grün. Und das, obwohl der Bahnstrom bereits 2030 vollständig aus Erneuerbaren Energiequellen stammen könnte. Die Kosten der Stromversorgung aus Erneuerbaren Energien wären mit den Kosten für Strom aus konventionellen Kraftwerken vergleichbar.

Fahrpreiserhöhungen wären also nur Trickserei: Die Energiewende liefert kein Alibi für überzogene Preiserhöhungen, weil Energie nur zehn Prozent der Ticketkosten ausmacht, so Greenpeace-Energieexperte Andree Böhling. Er fordert einen radikalen Kurswechsel. Der Ausbau Erneuerbarer Energien muss ab sofort oberste Priorität genießen damit die Bahn tatsächlich zum umweltfreundlichen Verkehrsmittel wird

Bahnstrom aus hochriskantem Atomstrom und klimazerstörender Kohle

Die bislang vorgenommenen Schritte der Deutschen Bahn in Richtung Erneuerbare Energien sind vor allem grüne PR. Der Konzern ist am Neubau des E.on-Kohlekraftwerks Datteln 4 - dem größten Klimakiller Europas - maßgeblich beteiligt.

Wenn Herr Grube den Umweltschutz bei der Bahn nur halb so entschlossen betriebe wie die Tieferlegung deutscher Großbahnhöfe, wäre der Umstieg auf Erneuerbare Energien bis 2030 definitiv möglich, so Böhling. Stattdessen setzt Bahnchef Grube auch nach Fukushima auf hochriskanten Atomstrom und klimazerstörende Kohle.

Für eine vollständige Stromversorgung mit Erneuerbaren Energien müsste die Bahn jährlich eine Leistung von 500 Megawatt Windkraft installieren. Eine Erhöhung des EE-Anteils auf 80 Prozent wäre weitgehend kostenneutral zu realisieren. Ab einem Anteil von 80 Prozent müsste laut Gutachten zusätzlich auf synthetisches Methan als Zwischenspeicher zurückgegriffen werden, was höhere Kosten verursachen würde.

Das Bundesumweltministerium kommt in einer eigenen Studie übrigens zu einem Ergebnis, das der Greenpeace-Studie sehr ähnelt. So könne die Bahn den Stromanteil aus Erneuerbaren Energien bis 2020 mit nur geringen Mehrkosten auf bis zu 50 Prozent erhöhen.

  • Grafik: Deutsche Bahn und Kohlestrom

    DB fährt mit Kohlestrom

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/offener-brief-merz

Werden Sie Klimakanzler, Herr Merz!

Als Wahlsieger muss Friedrich Merz (CDU) die Verantwortung für unseren Schutz vor der Klimakrise ernst nehmen. Er soll entscheidende Forderungen für unsere Zukunft in einem neuen Regierungsprogramm verankern.

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Schriftzug "Climate Crisis" vor Brandenburger Tor

Mehr zum Thema

Aktivist:innen von Greenpeace Belgien stellen einen riesigen "Taxonosaurus"-Dinosaurier vor dem Sitz der Europäischen Kommission und des Europäischen Rates in Brüssel auf, um gegen die mögliche Aufnahme von fossilem Gas und Atomenergie in die "Taxonomie" der EU zu protestieren.

Gas und Atomkraft sind nicht nachhaltig

Droht ein Rückschritt bei der EU-Taxonomie? Die neue Bundesregierung äußert sich widersprüchlich. Umso wichtiger ist die Greenpeace-Klage gegen ein etwaiges Greenwashing-Label.

mehr erfahren über Gas und Atomkraft sind nicht nachhaltig
Karsten Schwanke

"Wir dürfen Paris nicht aufgeben"

Der Meteorologe und TV-Moderator Karsten Schwanke sieht das 1,5-Grad-Ziel verloren und will die Hoffnung trotzdem nicht aufgeben. Ein paar Hoffnungsschimmer sieht er auch.

mehr erfahren über "Wir dürfen Paris nicht aufgeben"
Greenpeace-Aktion große KLIMA-Buchstaben, die man von innen sieht, davor Politiker:innen

Vertrag mit Lücken

Der Koalitionsvertrag der künftigen Bundesregierung verspricht Verantwortung und bietet Leerstellen. Gerade beim Klimaschutz klaffen riesige Lücken.

mehr erfahren über Vertrag mit Lücken
Protest in Dry River in the Amazon in Brazil

Dürre Zeiten

In Europa und weltweit leiden immer mehr Regionen an Trockenheit. Heiße, trockene Sommer lassen Böden und Gewässer austrocknen und erhöhen die Waldbrandgefahr.

mehr erfahren über Dürre Zeiten
"Climate Gap"- Protest in Berlin

Union-Forderungen rechtlich bedenklich

In Wahlkampf- und Sondierungszeiten spuckt die Union markige Töne. Doch was von den Ankündigungen ist überhaupt rechtlich zulässig? Ein Rechtsgutachten über die Asyl- und klimapolitischen Forderungen

mehr erfahren über Union-Forderungen rechtlich bedenklich
2006: Der philippinische Vulkan Mayon bricht aus. Rauch und Asche gehen über der Stadt Legazpi nieder.

CO2 & Co: Welche Treibhausgase verursachen den Klimawandel?

Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen der Konzentration von Treibhausgasen und Erderwärmung. Durch das Verbrennen von Kohle, Öl und Gas droht das Klima zu kippen - in rasender Geschwindigkeit.

mehr erfahren über CO2 & Co: Welche Treibhausgase verursachen den Klimawandel?