Jetzt spenden
Klimaland Bavaria 2040 - Keep the word- Protest Munich
© Tino Boecher / Greenpeace

Greenpeace rettet bayerischen Klimabericht

Label
Einmalig
Label
Monatlich
Standardintervall
Monatlich

Erfolg! CSU und Freie Wähler wollten den Klimabericht komplett kippen. Nach Greenpeace-Protesten lenkt das Umweltministerium aber ein.

Keine Erderhitzung, wenn keiner hinschaut? Nach diesem Motto wollte die bayerische Regierung den gesetzlich vorgeschriebenen Klimabericht abschaffen. Dieser Bericht ist quasi das alljährliche Schulzeugnis für die Klimapolitik des Freistaats. Er wird dem Parlament vorgelegt und soll sicherstellen, dass Bayern auf dem richtigen Weg zur Klimaneutralität 2040  ist. Jetzt sollte damit Schluss sein.

Die Regierungskoalition aus CSU und Freien Wählern hatte das Aus für den Klimabericht bereits Ende Juni 2025 im Kabinett beschlossen. Reinen Wein wurde den Bürger:innen nach der Ministerrat-Sitzung  aber nicht eingeschenkt: In der Mitteilung war lediglich vom “Entbürokratisierungs-Turbo” des sogenannten 4. Modernisierungsgesetzes die Rede. Dass unter dem Deckmantel der Entbürokratisierung wichtige Berichterstattungspflichten wie  zum Beispiel der Klimabericht gekippt werden sollten, erfuhr die Öffentlichkeit erst, als Greenpeace Bayern den Entwurf publik machte.

Agiert Söder wie Trump?

“Das Kabinett Söder will mit der Abschaffung des Klimaberichts die eigene Untätigkeit im Klimaschutz verschleiern. Wenn Bürger:innen und Parlament künftig keine Informationen mehr erhalten, können sie die Regierung auch nicht kritisieren. Das ist undemokratisch und bevormundend”, kritisierte Saskia Reinbeck, Klimaschutz-Expertin von Greenpeace Bayern im Bayerischen Rundfunk den Plan von CSU und Freien Wählern. Weil unter dem Deckmantel der Deregulierung und des Bürokratie-Abbaus politisch plötzlich missliebige Projekte beendet werden sollen, erinnert Saskia Reinbeck dieses Vorgehen an das des amtierenden US-Präsidenten: “Das ist die Methode Trump.”

Portrait of Saskia Reinbeck
“Mit diesem Gesetzesvorhaben versucht die Landesregierung zudem, den Zugang zu Klima-Daten für Bürgerinnen und Bürger deutlich zu erschweren. Ohne jährlichen Klimabericht müssten viele Informationen mühsam aus Tabellen entnommen und eigenständig zusammengeführt werden.”

Saskia Reinbeck

Klimaschutz-Expertin Greenpeace Bayern

Portrait of Saskia Reinbeck
Zitat
“Mit diesem Gesetzesvorhaben versucht die Landesregierung zudem, den Zugang zu Klima-Daten für Bürgerinnen und Bürger deutlich zu erschweren. Ohne jährlichen Klimabericht müssten viele Informationen mühsam aus Tabellen entnommen und eigenständig zusammengeführt werden.”
Zitatinhaber, Vorname Nachname
Saskia Reinbeck
Position des Zitatinhabers
Klimaschutz-Expertin Greenpeace Bayern
Kreisförmiges Bild
An
Documentation of Reichling

Zumal es nicht das erste Mal ist, dass die bayerische Staatsregierung während einer Kabinettssitzung umweltpolitische Ziele aufgibt und die Öffentlichkeit darüber erst gar nicht und dann unvollständig informiert: Dieses Trauerspiel hat sich schon einmal - im November 2024 - zugetragen, als die Ministerrunde beschloss, Bayerns Klimaziel von 2040 auf 2045 zu verschieben. Daran erinnert Saskia Reinbeck: “Mit der Aufgabe des Klimaziels 2040 droht ein Zurückfallen in Zeiten der Ambitionslosigkeit - angeführt von CSU und Freien Wählern. Bayern droht nach dem Ausbau der Wind-Energie nun auch den Anschluss beim Klimaschutz zu verlieren.”

Aber: Nur 14 Stunden nach Bekanntwerden der Pläne - das hat der Bayerische Rundfunk genau nachgehalten - lenkte das für den Klimabericht zuständige bayerische Umweltministerium teilweise ein: : Es entwickle einen "digitalen Klimabericht", der fortlaufend aktualisiert werde. Dieser werde “regelmäßig” veröffentlicht. Zur Erinnerung: Im Gesetzesentwurf hatte noch gestanden: “Artikel 9 des Bayerischen Klimaschutzgesetzes wird aufgehoben.” Dieser Passus schreibt die Erstellung des Klimaberichts vor. Der bayerische Klimabericht ist also gerettet - wenn CSU und Freie Wähler Wort halten. Und wenn nicht, wird Greenpeace sie daran erinnern.

Mehr zu Greenpeace Bayern

Protest against Drilling Fossil Gas in Reichling
© Tino Boecher / Greenpeace

Kein neues Gas in Bayern!

Überblick

Bayern hat neue Erdgasprojekte genehmigt. In der Region um Reichling wächst der Widerstand: CSU und Grüne im Kreistag stimmen gegen die Pläne. Ein Erfolg für Greenpeace.

mehr erfahren über Kein neues Gas in Bayern!
Windpark at Haarberg
© Paul Langrock / Greenpeace

Wie viele Windräder gibt es in Bayern?

Hintergrund

Bayern ist bei der Windenergie weiter Schlusslicht. Warum es so wenig Windkraft in Bayern gibt, weshalb und wo sie sinnvoll ist und wie Greenpeace Bayern Söder und Aiwanger auf die Finger schaut.

mehr erfahren über Wie viele Windräder gibt es in Bayern?
Renewable Energy Farm in Germany
© Paul Langrock / Zenit / Greenpeace

Energiewende in Bayern

Überblick

Die Energiewende könnte Bayern günstigen und klimafreundlichen Strom bringen und den Wirtschaftsstandort sichern. Doch seit Jahren arbeitet die Staatsregierung gegen den Ausbau der Windkraft.

mehr erfahren über Energiewende in Bayern
Banner Protest on the Zugspitze
© Greenpeace

Protest an schmelzendem Gletscher

Nachricht

Die CSU-geführte Landesregierung tut zu wenig für den Klimaschutz, sagen Greenpeace-Aktivist:innen und protestieren mit einem riesigen Söder-Konterfei an der Zugspitze, einem Ort der Klimakrise.

mehr erfahren über Protest an schmelzendem Gletscher