Jetzt spenden
Aktivisten enthüllen Plakat vor einem VW Werksparkplatz im Dezember 2011
Bente Stachowske / Greenpeace

Neuer Gesetzentwurf für EU

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Die EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard fordert eine Regulierung des Kohlendioxidausstoßes von Neuwagen. Bis 2020 soll der angestrebte Maximalwert von 95 Gramm CO2 pro 100 Kilometer von den produzierenden Autoherstellern nicht überschritten werden. Dieser Wert entspricht 3,9 Litern Benzin, bzw. 3,4 Litern Diesel auf 100 Kilometer. In Europa werden rund 20 Prozent der CO2-Emissionen im Verkehrssektor verursacht. Deshalb sieht Greenpeace die 95 Gramm-Grenze nur als Kompromisslösung an. Für 2020 ist ein Grenzwert von 80 Gramm CO2 pro Kilometer technisch machbar und klimapolitisch notwendig.

Dieser Wert entspricht einem Spritverbrauch von 3,4 Litern Benzin, bzw. 3,1 Litern Diesel pro 100 Kilometer. Diese Grenze ist realisierbar, da die deutsche Industrie bereits bewiesen hat, dass sie auch schärfere Grenzwerte umsetzen kann. Die für 2015 vorgeschriebenen EU-Grenzwerte werden von den deutschen Herstellern voraussichtlich sogar deutlich früher erreicht, als geplant.

Grenzwertkompromiss belastet Klima und Geldbeutel der Verbraucher

Der jetzige Kompromiss belaste das Klima und den Geldbeutel der Verbraucher unnötig stark, sagt der Greenpeace-Verkehrsexperte Wolfgang Lohbeck. Die deutsche Autoindustrie mit ihren schweren klimaschädlichen Modellen muss nun ihren Spritverbrauch weniger stark reduzieren als ursprünglich von der EU-Klimakommissarin vorgesehen. Dabei könnten gerade deutsche Vorzeigefirmen wie Volkswagen schon heute mit effizienteren Modellen deutlich mehr CO2 einsparen.

Kleinwagenhersteller sind stärker betroffen

Die Regulierung der CO2-Reduktion wird nicht bei allen Autoherstellern das gleiche Ausmaß haben. Der CO2-Ausstoß hängt stark mit dem Gewicht des Wagens zusammen. So haben schwerere Autos ein höheres Limit an CO2-Emissionen, während den Kleinwagen beim CO2-Ausstoß größere Einschränkungen vorgeschrieben werden.

Bei der Berechnungsformel, welche das Verhältnis von Gewicht und CO2-Emission ausrechnet, waren sich die europäischen Autohersteller und die Kommission uneinig. Die Formel hängt von einem Faktor a ab, welcher bestimmt wie viel mehr die Autos, die über dem durchschnittlichen Normalgewicht liegen, zusätzlich an CO2-Emissionen über 95 Gramm verbrauchen dürfen. Laut der EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard sollte dieser Faktor von 0,045 auf 0,0333 verringert werden.

Bei einem früheren Entwurf war der Faktor a noch kleiner, doch wurde dieser von den Herstellern der Autolobby abgelehnt, da dies mehr Unannehmlichkeiten für die schweren Wagen der Premiummarken mit sich bringen würde. Mit der Änderung sinkt der Anreiz für den Bau von leichteren Autos. Doch eine Verringerung des Fahrzeuggewichts ist ungemein wichtig für die Entwicklung verbrauchsarmer Fahrzeuge.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/mobbing-klagen-stoppen

Mobbing-Klagen stoppen

Greenpeace USA soll 660 Millionen Dollar "Schadensersatz" an Energy Transfer zahlen! So genannte SLAPP-Klagen gefährden unser Recht auf Meinungsfreiheit. Deutschland muss jetzt ein Anti-SLAPP-Gesetz erlassen.

Petition unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Rally against Corporations Trying to Sue Critics into Silence in Oakland

Mehr zum Thema

Gletscherschmelze: der Gurgler 1932 - 2025

Gletscherschmelze: Berge ohne Eis

Neue erschreckende Bilder zeigen, wie die Erderhitzung Gletscher in Deutschland, Österreich und der Schweiz zerstört.

mehr erfahren über Gletscherschmelze: Berge ohne Eis
Protest in Dry River in the Amazon in Brazil

Dürre Zeiten

In Europa und weltweit leiden immer mehr Regionen an Trockenheit. Heiße Sommer lassen Böden, Wälder und Gewässer leiden, auch andere Jahreszeiten bleiben inzwischen oft zu trocken.

mehr erfahren über Dürre Zeiten
Martin Kaiser, Executive Director of Greenpeace Germany

"Pyrrhussieg der Fossilen"

Die UN-Klimakonferenz gab keine Antwort, wie wir schneller CO2-Emissionen senken und den Amazonas retten können. Und doch sieht Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand bei Greenpeace, Fortschritte.

mehr erfahren über "Pyrrhussieg der Fossilen"
Flut in Günzburg 2.6.24

Extremwetter - Wetterextreme

Überschwemmungen, Stürme und Dürren werden immer schlimmer. Im Sommer 2024 versank Europa mehrfach in sogenannten "Jahrhundertfluten", die Zahl der Hitzetoten steigt. Die Klimakrise ist längst da.

mehr erfahren über Extremwetter - Wetterextreme
Podium der 21. Klimaschutzkonferenz in Paris 2015

Internationale Klimakonferenzen

Schon in den siebziger Jahren erkannten Forschende: Der Klimawandel wird eine ernste, weltweite Bedrohung für Mensch und Natur. Daher wurde 1979 die erste Klimakonferenz in Genf einberufen. Ein historischer Überblick.

mehr erfahren über Internationale Klimakonferenzen
Messballon zur Beobachtung des Ozonlochs am nördlichen Polarkreis, Juni 1988

Ursache und Wirkung des Ozonlochs

Das Ozonloch beschäftigt Wissenschaftler:innen seit Jahrzehnten. Wir erklären, worum es sich dabei handelt und betrachten seinen aktuellen Zustand.

mehr erfahren über Ursache und Wirkung des Ozonlochs