Jetzt spenden
Protest against Nuclear Power Plants in Germany
© Paul Langrock / Zenit / Greenpeace

Protest in der Spree gegen Verlängerung von AKW-Laufzeiten

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

"Atomkraft ist gefährlich, das Müllproblem ungelöst, und wir brauchen sie nicht", sagt Stina H., 15, von der Greenpeace-Jugend. Sie sprang mit 150 Jugendlichen in die Spree, um gegen längere AKW-Laufzeiten zu protestieren.

Wir wollen euren Mist nicht ausbaden, steht auf einem Schwimmbanner. Außerdem haben die Jugendlichen aus ganz Deutschland 20 Atommüllfässer mit in die Spree genommen. Die Schwimm-Demo soll die Berliner Politiker zu Beginn der parlamentarischen Sitzungszeit an ihre Verantwortung für künftige Generationen erinnern.

Die Auswirkungen der Entscheidung für die Laufzeitverlängerung werden die meisten Politiker gar nicht spüren. Aber wir!, sagt Stina. Von denen lebt keiner mehr, wenn in 40 Jahren ein Uraltmeiler hochgehen sollte. Und um den wachsenden Atommüllberg, den diese Politiker uns mit ihrer Entscheidung einbrocken, wird sich von denen keiner mehr kümmern.

Greenpeace hat vorgerechnet, dass eine Laufzeitverlängerung von acht Jahren für die alten und 14 Jahren für die restlichen Atomkraftwerke dazu führt, dass voraussichtlich über das Jahr 2050 hinaus noch Atommeiler in Deutschland am Netz sein werden. Auch die bis dahin zusätzlich anfallende Menge an Atommüll würde sich im Vergleich zum rot-grünen Atomausstieg von heute an auf knapp 7000 Tonnen Strahlenmüll mehr als verdreifachen. Dies entspricht 725 vollbeladenen Castor-Behältern für Atommüll.

Atomkraft blockiert den Ausbau Erneuerbarer Energien

Erneuerbare Energien sind die Zukunft. Das sollen die Politiker endlich anerkennen statt Atomkraft schönzureden, und die Marionetten der Atomlobby zu sein!, fordert Stina. Atomkraft ist keine Brücken- sondern eine Krückentechnologie. Es macht mich traurig und wütend, von Politikern regiert zu werden, die mich anlügen und sich auf manipulierte Rechnungen stützen.

Selbst das Bundesumweltministerium sieht mittlerweile haarsträubende Fehler in den Atomenergiegutachten der Bundesregierung und bezeichnet sie als manipuliert. Dass außerdem eine Laufzeitverlängerung von Atomkraft den Ausbau der Erneuerbaren Energien blockiert statt ihm zu dienen, haben mittlerweile etliche Studien und Gutachten belegt.

Wir wollen den schwarz-gelben Mist nicht ausbaden, sagt Stina. Ich bin heute hier, damit die Politiker mich endlich hören. Und wenn nötig, würde ich dafür auch von München bis zum Berliner Reichstag schwimmen.

Thema ist die Aktion auch im aktuellen Greencast.

Zum Weiterlesen

Last Resistance Party in Gorleben, Germany
© Michael Löwa / Greenpeace

"Politik-Spektakel ohne Substanz"

Im Gespräch

Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital zur laufenden AKW-Debatte, zum Atomausstieg in den deutschen Nachbarländern und der Frage, wer von der Diskussion um Laufzeitverlängerungen profitiert.

Zum Interview über "Politik-Spektakel ohne Substanz"

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

Der Erkundungsbereich im Salzstock Gorleben 01/21/2011

Salzstock Gorleben: Zum Endlager erkoren

Ein maroder Salzstock im niedersächsischen Gorleben war jahrzehntelang als Endlageroption für hoch radioaktiven Müll ausersehen. Aus politischen Gründen. Denn fachlich war klar: sicher ist er nicht.

mehr erfahren über Salzstock Gorleben: Zum Endlager erkoren
Ein Atomfass steht auf einer Wiese

Endlagersuche: Wohin mit dem Atommüll?

Die Suche nach einem Endlager für hochradioaktivem Atommüll zeigt: Es ist nicht einfach. Über Licht und Schatten des Standortauswahlgesetzes.

mehr erfahren über Endlagersuche: Wohin mit dem Atommüll?
Arbeiter in Gorleben 1994

Die Akte Gorleben

Die Ernennung Gorlebens zum Endlagerstandort erfolgte aus politischen Gründen, nicht wegen Tauglichkeit. Das zeigen Originaldokumente, die Greenpeace 2010 der Öffentlichkeit zugänglich macht.

mehr erfahren über Die Akte Gorleben
Projektion für den Atomausstieg am Atomkraftwerk Isar 2 bei Nacht

9 Fakten über Atomkraft

Auch wenn immer wieder eine “Renaissance” herbeigeredet wird: die Fakten sprechen gegen Atomkraft. Denn sie ist und bleibt unsicher, unzuverlässig, gefährlich, dreckig und teuer. Punkt. Aus.

mehr erfahren über 9 Fakten über Atomkraft
In einem Kindergarten liegen die Spielsachen so, wie sie nach der Katastrophe zurückgelassen wurden. Die Gasmaske eines Kindes neben einer Puppe ist nur ein weiteres grausames Paradoxon: Eine Woche vor dem Atomunfall wurden die Kinder darin geschult, die Sicherheitsausrüstung gegen die atomare Gefahr zu benutzen. Doch am Tag des Unfalls wurde auf Anweisung der Parteiführung keine einzige Gasmaske benutzt.

Tschornobyl

Tschornobyl ist bekannt für die Katastrophe von 1986. Eine radioaktive Wolke verseuchte damals die Region und zog über Europa. Am 26. April jährt sich der Super-GAU zum 39. Mal.

mehr erfahren über Tschornobyl
Tschornobyl Tour zum 30. Jahrestag

Der Sarkophag in Tschernobyl

Nach dem Super-GAU 1986 schützte ein Sarkophag Tschornobyl. Ein russischer Drohnenangriff beschädigte ihn nun schwer. Ein Greenpeace-Team war vor Ort, um das Ausmaß der Schäden zu untersuchen.

mehr erfahren über Der Sarkophag in Tschernobyl