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Merkels Ausstieg bis 2022 ist ein Ausstieg im Schneckentempo. Es gibt keinen vernünftigen Grund dafür, die verbleibenden neun Reaktoren noch bis zu elf Jahre lang laufen zu lassen, sagt Tobias Münchmeyer, Energie-Experte bei Greenpeace.
Die Atompolitik von Schwarz-Gelb gibt tatsächlich Rätsel auf: Entgegen der Empfehlung der eigens beauftragten Ethikkommission will man den Atomausstieg erst 2022 vollenden. Sieht so der von Frau Merkel versprochene Wechsel so schnell wie möglich aus?
An jedem einzelnen noch laufenden AKW in Deutschland haben die Umweltaktivisten in der Nacht das von Greenpeace jeweils empfohlene Abschalt-Jahr der Reaktoren projiziert.
- 2011: Neckarwestheim 2
- 2012: Gundremmingen B+C
- 2013: Brokdorf, Philippsburg 2
- 2014: Grohnde, Grafenrheinfeld
- 2015: Emsland, Isar 2
Ihre Verantwortung, Frau Merkel!
{image}In Deutschland redet sich die Politik die verschleppten Ausstiegspläne schön - in Japan misst man indessen nach dem dreifachen Super-GAU erneut hohe Radioaktivität. Fukushima zeigt deutlich: Jeder Tag Atomkraft ist einer zu viel.
Die Koalitions-Entscheidung für den deutschen Ausstieg 2022 kommentiert Greenpeace-Sprecher Münchmeyer: Merkel ignoriert die Empfehlung der Ethikkommission, so schnell wie möglich auszusteigen. Während die Strahlung in Fukushima noch zunimmt, schaltet Merkel schon wieder einen Gang zurück. Die Bundeskanzlerin übernimmt mit ihrer Entscheidung die volle politische Verantwortung für jeden Atomunfall, der sich nach 2015 ereignet. Greenpeace hat im Energiekonzept Der Plan gezeigt, dass 2015 ein realistisches Ausstiegsdatum ist - wenn der politische Wille da ist.
Greenpeace kritisiert das Vorgehen der Bundesregierung in insgesamt fünfzehn Punkten, in denen sich die Regierung gleich mehrfach den Empfehlungen der Ethikkommission widersetzt.
