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Symbolbild als Mahnung gegen AKW-Neubau in Polen; aufgenommen am 13. November 2011 in Indonesien, wo ein AKW-Neubau vorerst ausgesetzt worden war
Donang Wahyu / Greenpeace

Polens Einstieg in die Atomenergie birgt hohe Risiken auch für umliegende Länder

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Basis der Berechnung sind zwei von Greenpeace in Auftrag gegebene Studien. Zum einen wurde das Institut für Sicherheits- und Risikowissenschaften beauftragt, die Folgen eines Unfalls in einem der diskutierten Reaktortypen zu untersuchen. Dabei zeigt sich, dass auch aktuelle Typen von Atomreaktoren im Unglücksfall große Mengen Radioaktivität freisetzen würden. Zum anderen wurde die Universität Wien beauftragt, auf Basis verschiedener Wetterlagen die Ausbreitung von Radioaktivität im Falle eines Unfalls zu simulieren. Die Ergebnisse sind hier zusammengefasst

"Der deutsche Atomausstieg ist ein wichtiger Schritt, aber er kann nur ein Anfang sein. Spätestens seit Fukushima muss jedem klar sein: Es gibt keine sichere Atomenergie. Bundeskanzlerin Merkel muss sich jetzt für einen europäischen Ausstieg aus der Atomenergie mit ihren unkalkulierbaren Risiken einsetzen“, so Susanne Neubronner, Atomexpertin bei Greenpeace.

Polen muss jetzt über seine energiepolitische Zukunft entscheiden

Polens Regierung steht vor einer grundlegenden Entscheidung über die energiepolitische Zukunft des Landes. Bislang stehen in Polen keine Atomreaktoren. Jedoch deckt das Land seinen Energiebedarf zu knapp 90 Prozent mit schmutziger Kohle. Um seine Klimaziele zu erreichen, muss Polen in den kommenden Jahren viele Kohlemeiler vom Netz nehmen. Entsprechend müssen jetzt Entscheidungen getroffen werden, wie die wegfallenden Kapazitäten ersetzt werden sollen.

„Wer schmutzigen Kohlestrom gegen gefährliche Atomenergie tauscht, treibt den Teufel mit dem Beelzebub aus“, so Neubronner. „Tusk muss aufhören, die Kohle- und Atomindustrie zu päppeln und stattdessen endlich Polens bislang brachliegende Potenziale bei den Erneuerbaren Energien nutzen."

Am 20. und 21. März diskutiert die EU darüber, wie ihr Energiemix im Jahr 2030 aussehen soll. Welche Rolle dabei Atomkraft spielt, wird diese Debatte maßgeblich beeinflussen. Das bislang vorgeschlagene Ziel für den Ausbau der Erneuerbaren von „mindestens 27 Prozent“ ist deutlich zu niedrig, um einen Systemwechsel von Kohle und Atom hin zu Sonne und Wind einzuleiten. Greenpeace fordert ein für jedes Mitgliedsland verbindliches Ausbauziel für Erneuerbare Energien von mindestens 45 Prozent bis zum Jahr 2030. Ohne einen solchen Ausbau wird Europa noch über Jahrzehnte abhängig bleiben von Atomkraft und Kohleenergie.

Zur Erinnerung:11. März 2011: Die Katastrophe von Fukushima

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