Jetzt spenden
Standbild aus dem Greenpeace-Atom-Spot 22.04.2009
Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

In Österreich selbst ist zwar kein Atomkraftwerk in Betrieb, dennoch wurde jahrelang Atomstrom oder Strom unbekannter Herkunft aus dem Ausland zugekauft - vor allem aus den Nachbarstaaten Tschechien und Deutschland. Damit soll nun Schluss sein.

In Zukunft soll jede Kilowattstunde Strom, die nach Österreich importiert wird, mit Herkunftszertifikaten belegt werden. Die Energieunternehmen verpflichten sich gleichzeitig, auf den Bezug von Atomstromzertifikaten zu verzichten. Damit wird Atomstrom aus Österreich de facto verbannt.

Die Entscheidung ist ein Signal Richtung Atomkraftinvestoren. Denn viele osteuropäische Länder wie Tschechien oder Slowakei wollen die Atomindustrie ausbauen. Damit wollen sie nicht unbedingt den heimischen Strombedarf decken. Sie planen den europäischen Markt zu bedienen und diesen Strom zum Beispiel nach Österreich oder Deutschland zu exportieren.

Sollten andere europäische Länder dem Beispiel Österreichs folgen und auf Atomstromimporte verzichten, setzen sie entscheidende Zeichen, die die Rentabilität geplanter AKW in dieser Region massiv gefährden. Im Hinblick auf die ohnehin nicht besonders rosigen Aussichten für die Atomindustrie ist das ein weiteres Argument, auf AKW-Neubauprojekte zu verzichten und stattdessen in Erneuerbare Energien zu investieren.

Die Beschlüsse des heutigen Anti-Atom-Gipfels im österreichischen Bundeskanzleramt:

  • Ab dem 1. Januar 2015 kommt eine gesetzliche Verpflichtung zur vollständigen Stromkennzeichnung. Die Versorgung der Kunden mit Strom unbekannter Herkunft (Graustrom) wird verboten.
  • Die Energiekonzerne verpflichten sich, für die Versorgung der Endkunden auf den Bezug von Atomstrom zu verzichten.
  • Es wird ein "Atomstromfrei-Gütesiegel" geschaffen, womit die Energieunternehmen und deren Kunden zeigen können, keinerlei Atomstrom zu liefern oder zu verwenden.

Ende der 1970er Jahre entschied sich die österreichische Bevölkerung in einem bundesweiten Volksentscheid gegen die Inbetriebnahme des bereits fertig gebauten AKW Zwentendorf. Nach der Reaktorkatastrophe 1986 in Tschernobyl lässt Österreich seine AKW-Pläne fallen und verzichtet per Gesetz auf die Erzeugung von Atomstrom.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

In einem Kindergarten liegen die Spielsachen so, wie sie nach der Katastrophe zurückgelassen wurden. Die Gasmaske eines Kindes neben einer Puppe ist nur ein weiteres grausames Paradoxon: Eine Woche vor dem Atomunfall wurden die Kinder darin geschult, die Sicherheitsausrüstung gegen die atomare Gefahr zu benutzen. Doch am Tag des Unfalls wurde auf Anweisung der Parteiführung keine einzige Gasmaske benutzt.

Tschornobyl

Tschornobyl ist bekannt für die Katastrophe von 1986. Eine radioaktive Wolke verseuchte damals die Region und zog über Europa. Am 26. April jährt sich der Super-GAU zum 39. Mal.

mehr erfahren über Tschornobyl
Tschornobyl Tour zum 30. Jahrestag

Der Sarkophag in Tschernobyl

Seit 2006 schützte ein Sarkophag die Umwelt vor der Ruine von Tschornobyl. Ein russischer Drohnenangriff beschädigte ihn schwer, die IAEO bestätigt: er ist jetzt undicht.

mehr erfahren über Der Sarkophag in Tschernobyl
Der Erkundungsbereich im Salzstock Gorleben 01/21/2011

Salzstock Gorleben: Zum Endlager erkoren

Ein maroder Salzstock im niedersächsischen Gorleben war jahrzehntelang als Endlageroption für hoch radioaktiven Müll ausersehen. Aus politischen Gründen. Denn fachlich war klar: sicher ist er nicht.

mehr erfahren über Salzstock Gorleben: Zum Endlager erkoren
Ein Atomfass steht auf einer Wiese

Endlagersuche: Wohin mit dem Atommüll?

Die Suche nach einem Endlager für hochradioaktivem Atommüll zeigt: Es ist nicht einfach. Über Licht und Schatten des Standortauswahlgesetzes.

mehr erfahren über Endlagersuche: Wohin mit dem Atommüll?
Arbeiter in Gorleben 1994

Die Akte Gorleben

Die Ernennung Gorlebens zum Endlagerstandort erfolgte aus politischen Gründen, nicht wegen Tauglichkeit. Das zeigen Originaldokumente, die Greenpeace 2010 der Öffentlichkeit zugänglich macht.

mehr erfahren über Die Akte Gorleben
Projektion für den Atomausstieg am Atomkraftwerk Isar 2 bei Nacht

9 Fakten über Atomkraft

Auch wenn immer wieder eine “Renaissance” herbeigeredet wird: die Fakten sprechen gegen Atomkraft. Denn sie ist und bleibt unsicher, unzuverlässig, gefährlich, dreckig und teuer. Punkt. Aus.

mehr erfahren über 9 Fakten über Atomkraft