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April 1999: Dsunusowa Gulsum leidet an einem Gehirntumor. Sie lebt im Atombombentestgebiet.
Robert Knoth / Greenpeace

Der Jahreskalender: März

Der Jahreskalender erinnert an 365 Atomunfälle, für jeden Tag einen, so auch für den Monat März.

1. März 1954: Pazifik, Bikini-Atoll: Während des Tests der US-Wasserstoffbombe Bravo wird ein riesiges Gebiet radioaktiv verseucht.

2. März 2001: Großbritannien: Ein Zug mit Atommüllbehältern für das schottische AKW Torness entgleist.

3. März: März 1949 bis November 1951: Enorme Mengen hoch radioaktiver Flüssigabfälle werden aus dem Atomkomplex Majak (damals UdSSR) in den Fluss Tetscha geleitet.

4. März: Eine Person wird im März 1994 in St. Petersburg, Russland, im Besitz von hoch angereichertem Uran, das zuvor aus einer Atomanlage gestohlen wurde, festgenommen.

5. März 1962: USA, Testgebiet Nevada: Unterirdischer Atombombentest Danny Boy, Operation Nougat. Radioaktivität wird außerhalb des Testgebietes gemessen.

6. März 1968: Pazifik: Das U-Boot K-129 mit zwei Torpedos mit Atomsprengköpfen an Bord geht 1.230 Meilen vor Kamtschatka verloren.

7. März 2002: USA, AKW Davis-Besse in Ohio: Bei einer verspäteten Inspektion wird massive Korrosion am Deckel des Reaktordruckbehälters festgestellt.

8. März 1957: UdSSR, Testgebiet Semipalatinsk im Osten von Kasachstan: Oberirdischer Atombombentest.

9. März 1979: Pazifik, Atolle Moruroa und Fangataufa: Frankreich führt den unterirdischen Atombombentest Philoctete durch.

10. März 1980: Deutschland, AKW Biblis A: Erhöhte Abgabe von radioaktivem Jod-131 bei Reaktorstillstand.

11. März 1997: Japan, Wiederaufarbeitungsanlage Tokaimura in der Präfektur Ibaraki: Bei einer Explosion in der Anlage werden 37 Menschen radioaktiv verstrahlt.

12. März 1968: USA, AKW San Onofre in Kalifornien: Ein Kabelbrand bricht durch Selbstentzündung in Block 1 aus.

13. März 1980: Frankreich, AKW Saint-Laurent-des-Eaux: Reaktorkernkühlung wird durch abgelöstes Metallteil behindert, Brennelemente verschmelzen.

14. März 1958: UdSSR: Oberirdische Atombombentests auf dem Testgebiet Semipalatinsk im Osten von Kasachstan und in Nowaja Semlja in der Arktis.

15. März 1953: UdSSR, Atomkomplex Majak bei Tscheljabinsk: In einem Zwischenlagerbehältnis kommt es zur spontanen Kettenreaktion in plutoniumhaltiger Lösung.

16. März 1994: Ukraine, AKW Kmelnitzki: Block 1 wird nach einem Feuer für fünf Tage abgeschaltet. Auslöser für das Feuer war ein Kurzschluss.

17. März: Im März 1994 treten im AKW Kola, Russland, zwei Leckagen auf, eine von radioaktivem Kühlmittel aus dem Hilfssystem zur Reinigung des Primärkreislaufes.

18. März 1961: UdSSR, Sibirisches Chemiekombinat in Sewersk/Tomsk-7: Chemische Explosion von konzentrierter Salpetersäure und einer Flüssigkeit mit organischen Anteilen.

19. März 1984: USA, AKW Rancho Seco in Kalifornien: Wasserstoffexplosion und Feuer im Turbinengebäude.

20. März 1958: USA, Idaho National Engineering Laboratory: Bei Routinetransfer von radioaktivem Abfallmaterial zur Lagerung werden elf Arbeiter verstrahlt.

21. März 1973: USA, Idaho National Engineering Laboratory: Vom 19. bis 21. März wird ein Arbeiter, der eine der Prozesszellen repariert, einer hohen Strahlendosis ausgesetzt.

22. März 1975: USA, AKW Browns Ferry in Alabama: Feuer bricht im Kabelverteilerraum und im Reaktorgebäude aus. Viele der zerstörten Kabel waren sicherheitsrelevant.

23. März 1979: UdSSR, Testgebiet Semipalatinsk im Osten von Kasachstan: Unterirdischer Atombombentest.

24. März 1992: Russland, AKW Sosnowi Bor 3 nahe St. Petersburg: Notabschaltung und Freisetzung von Radioaktivität. Das Atomministerium gibt als Auslöser ein fehlerhaftes Ventil an.

25. März 1977: Japan, AKW Fukushima Daiichi in der Präfektur Fukushima: Mangels Schutzmaßnahmen entzünden sich Vinyl und Gerüstteile durch Funkenflug bei Schweißarbeiten.

26. März 1978: UdSSR, Testgebiet Semipalatinsk im Osten von Kasachstan: Unterirdischer Atombombentest.

27. März: Im März 2001 bricht im AKW Maanshan 1 in Taiwan die externe Stromversorgung zusammen. Grund: Salzablagerungen auf Leitungen lösten Kurzschlüsse und Feuer aus.

28. März 1979: USA, AKW Three Mile Island, Harrisburg in Pennsylvania: Teilschmelze des Reaktorkerns – der bislang schwerste Atomunfall in den USA.

29. März 1985: Deutschland, AKW Obrigheim: Defekte Elektronikkarte im Notstands-Reaktorschutzsystem.

30. März 1994: Russland, Atomkomplex Majak bei Tscheljabinsk: Freisetzung radioaktiver Gase.

31. März 1994: USA, AKW Cooper in Nebraska: Der Fluss Missouri übersteigt die Höchstmarke seiner Zehntausendjahres-Flutvorhersagen, ins AKW tritt Grundwasser ein.

Anmerkung: Die meisten Vorfälle sind auf den Tag genau ermittelt, diese Eintragungen beginnen mit der Jahreszahl. Vorfälle, für die sich aus den von uns benutzten Quellen nur der Monat nachweisen ließ, stehen im Fließtext mit der Jahresangabe im Satzverlauf.

  • Lachen im Unglück. Ein Zimmer im Krankenhaus von Semei, April 1999

    Semipalatinsk

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  • Semipalatinsk: Serjoschas Krankenzimmer, April 1999

    Semipalatinsk: Serjoschas Krankenzimmer

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https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

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