Jetzt spenden
Gegen die Lieferung deutscher Pistolen und Handfeuerwaffen in die USA protestieren Aktivistinnen und Aktivisten von Greenpeace vor dem Bundeswirtschaftsministerium.
Paul Lovis Wagner / Greenpeace

Greenpeace-Protest gegen Waffenlieferungen für US-Polizei

Anlässlich der rassistischen Polizeigewalt in den USA demonstrieren Aktivistinnen und Aktivisten von Greenpeace heute gegen Waffenlieferungen aus Deutschland in die USA. Sie haben 14 Zielscheiben mit menschlicher Silhouette im Hof des Bundeswirtschaftsministeriums aufgestellt.  „Herr Altmaier: Keine Waffenexporte für rassistische US-Polizeigewalt!“ steht auf einem 3 mal 1,5 Meter großen Banner.

„Tödlicher Rassismus bei den US-Polizeikräften ist ein offenes Geheiminis“, sagt Greenpeace-Abrüstungsexperte Alexander Lurz. „Dennoch genehmigt die Bundesregierung den Verkauf deutscher Waffen dorthin. Damit muss Schluss sein.“

Deutsche Waffen in kritischen US-Polizeidepartments

In einer Recherche hat Greenpeace untersucht, ob die in diesem Jahr besonders durch rassistische Polizeigewalt in die Kritik geratenen Polizeibehörden mit Waffen deutscher Hersteller ausgestattet sind. Die Untersuchung zeigt, dass in allen drei Polizei-Departments Handfeuerwaffen der deutschen Hersteller Heckler & Koch sowie Sig Sauer eingesetzt werden.

Im März 2020 wurde die dunkelhäutige Breonna Taylor bei einer Hausuntersuchung von Polizeibeamten des Louisville Metro Police Departments (Kentucky) erschossen. Im Mai 2020 kam der Afroamerikaner George Floyd in Minneapolis (Minnesota) durch einen Polizeieinsatz ums Leben, indem er minutenlang zu Boden gedrückt wurde. Im Juni 2020 erschoss ein Polizeibeamter den Afroamerikaner Rayshard Brooks in Atlanta (Georgia) bei einer Verkehrskontrolle. „Solange es keine echten Reformen in der US-Polizei gibt und der Rassismus immer neue Opfer fordert, darf Deutschland keine Waffen mehr dorthin exportieren“, so Lurz.

Rüstungsgüter im Wert von 660 Millionen Euro  

 

Deutschland ist ein wichtiger Waffenlieferant für die Vereinigten Staaten. Die USA lagen 2019 laut Rüstungsexportbericht der Bundesregierung auf Platz vier der wichtigsten Bestimmungsländer für die höchsten Einzelgenehmigungen. Allein im Jahr 2019 hat Deutschland Rüstungsgüter im Wert von 660 Millionen Euro für die USA genehmigt.

 

Anlässlich der anhaltenden Black Lives Matter-Proteste hatte das schottische Parlament die sofortige Aussetzung der Exporte von Tränengas und Gummigeschossen in die USA gefordert. „Deutschland hat jetzt die Möglichkeit, ein wirksames Zeichen gegen rassistische Polizeigewalt zu setzen“, so Lurz. „Den Hebel eines gezielten Rüstungsexportstopps in die USA muss Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier unbedingt nutzen.“ Greenpeace hat bereits im Februar dieses Jahres einen Entwurf über ein restriktives Rüstungsexportgesetz vorgestellt.   

 

Greenpeace setzt sich ein für das friedliche Lösen von Konflikten, ein Verbot von Rüstungsexporten in Drittländer, Krisen- und Kriegsgebiete sowie weltweite atomare Abrüstung und Umweltschutz.

Jetzt mitmachen

Du willst dich aktiv für das Thema Frieden einsetzen?

Anti-Irakkrieg-Demonstration in Berlin
Paul Langrock / Greenpeace

Dann besuche unsere Online-Community Greenwire und werde Teil der Friedensgruppe! Tausche dich mit anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Frieden

Themengruppe auf

Anti-Irakkrieg-Demonstration in Berlin
Paul Langrock / Greenpeace

Mehr zum Thema

Rheinmetall Headquarters in Düsseldorf

Rote Karte für Rheinmetall

Warum der BVB das Sponsoring durch Rheinmetall beenden muss und der Sponsor in der Kritik steht: die NS-Aufarbeitung des Rüstungskonzerns ist unzureichend.

mehr erfahren über Rote Karte für Rheinmetall
Removal of Solar System in Saxony-Anhalt for Kremenchuk

Ukrainische Krankenhäuser: Solarenergie bringt Hoffnung

Eine Kooperation unterstützt ukrainische Krankenhäuser mit Solaranlagen. Damit die Stromversorgung auch in Zeiten des Krieges sicher bleibt.

mehr erfahren über Ukrainische Krankenhäuser: Solarenergie bringt Hoffnung
Greenpeace Youth Protests against Conscription with "Bundeswehr" Boots in Berlin

Warum Wehrpflicht nicht sinnvoll ist

Zwang zum Dienst an der Waffe schafft keine Sicherheit – er zerstört Vertrauen und raubt jungen Menschen ihre Freiheit. Jetzt gibt es eine Einigung zum Gesetzesvorschlag.

mehr erfahren über Warum Wehrpflicht nicht sinnvoll ist
Menschen rennen mit Kanistern zu einem Hilfslaster

Umwelt, Macht und Politik

Die humanitäre Krise im Sudan ist gigantisch, die Umweltschäden groß. Dennoch erhält sie im Vergleich zu anderen Konflikten nur einen Bruchteil der globalen Aufmerksamkeit. Warum sich das ändern sollte.

mehr erfahren über Umwelt, Macht und Politik
Demonstration against Right-Wing Extremism in Berlin

10 Tipps zum Schutz der Demokratie

Unsere Demokratie ist bedroht. Zugleich stehen überall Menschen auf, um sie zu verteidigen. 10 Tipps, was jede:r Einzelne für mehr Menschlichkeit und Miteinander und gegen Hass und Hetze tun kann.

mehr erfahren über 10 Tipps zum Schutz der Demokratie
Kraftwerksblöcke und das Gelände des Atomkraftwerks Saporischschja sind nachts beleuchtet

Zur aktuellen Lage der AKW in der Ukraine

Mit Sorge betrachten Expert:innen die Situation ukrainischer Atomkraftwerke im Krieg. Das instabile Stromnetz bedroht alle Reaktoren. Doch besonders gefährdet ist gerade das AKW Saporischschja.

mehr erfahren über Zur aktuellen Lage der AKW in der Ukraine