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Grafik: Kampfflugzeuge im Kreis angeordnet
Composing: Greenpeace (verw. Foto: REUTERS / dpa / pa)

Greenpeace-Studie: Billionen für ein Waffensystem

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Die Studie "Flug ins Ungewisse" enthüllt die Kosten des Waffensystems im FCAS: 2 Billionen Euro - so teuer kann es für die Partnernationen Deutschland, Frankreich und Spanien werden.

FCAS, oder "Future Combat Air System", ist ein atomwaffenfähiges Luftkampfsystem, das verschiedene militärische Flugzeuge und Drohnen miteinander vernetzt. Im Zentrum steht das Waffensystem "Next Generation Weapon System" (NGWS), bestehend aus hochmodernen Kampfflugzeugen der sechsten Generation, die sowohl von Piloten gesteuert als auch autonom betrieben werden können. 2040 soll es eigentlich einsatzbereit sein. Aufgrund von Verzögerungen ist jedoch bereits jetzt klar: Lieferdatum? Ungewiss.

Die Greenpeace-Studie "Flug ins Ungewisse: Die teure Odyssee des Future Combat Air Systems", verfasst von Marius Pletsch (Informationsstelle Militarisierung e.V.), berechnet die potenziellen Kosten dieses Waffensystems. Der geschätzte Kostenkorridor von 1,1 bis 2 Billionen Euro für den gesamten Lebenszyklus des Waffensystems ist höher als bisher angenommen. Dies beinhaltet nicht nur Entwicklungskosten, sondern auch erhebliche Unterhaltskosten bis in die 2070er Jahre.

Über die Entwicklung hinaus: Die Finanzlast des NGWS

Die Berechnung geht weit über die Zahlen für die Phasen der Entwicklung und Beschaffung des Waffensystems hinaus. Obwohl Medien die Entwicklungskosten auf 80 bis 100 Milliarden Euro schätzen, werden die beträchtlichen Unterhaltskosten oft übersehen, die den Hauptteil der Gesamtausgaben für solche Waffensysteme ausmachen. In der Studie wurden diese Kosten nun genauer berechnet, basierend auf der Methode des Office of the Secretary of Defense (OSD) der USA zur Berechnung der Lebenszykluskosten von Waffensystemen.

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Gesamtkosten bis in die 2070er Jahre, unter Berücksichtigung historischer Verteuerungen, bis zu 2 Billionen Euro erreichen könnten. Dies bedeutet, dass die finanzielle Belastung des NGWS im FCAS langfristig erheblich höher ausfallen könnte als bisher angenommen.

Greenpeace Germany Staff Member Alexander Lurz
„Die langfristigen Kosten dieses Waffensystems liegen um ein Vielfaches höher als die schon astronomischen Entwicklungskosten. Potenzielle Kosten von bis zu 2 Billionen Euro sind eine finanzielle Hypothek für kommende Generationen. Gerade jetzt wird deutlich, dass Ausgaben für Rüstung Kürzungen in den Bereichen Soziales und Klimaschutz bedeuten. Das gefährdet auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt.”

Alexander Lurz

Greenpeace-Experte für Frieden und Abrüstung

Greenpeace Germany Staff Member Alexander Lurz
Zitat
„Die langfristigen Kosten dieses Waffensystems liegen um ein Vielfaches höher als die schon astronomischen Entwicklungskosten. Potenzielle Kosten von bis zu 2 Billionen Euro sind eine finanzielle Hypothek für kommende Generationen. Gerade jetzt wird deutlich, dass Ausgaben für Rüstung Kürzungen in den Bereichen Soziales und Klimaschutz bedeuten. Das gefährdet auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt.”

Zitatinhaber, Vorname Nachname
Alexander Lurz
Position des Zitatinhabers
Greenpeace-Experte für Frieden und Abrüstung
Kreisförmiges Bild
Aus
Studie über die Kosten von FCAS

Studie über die Kosten von FCAS

Das Luftkampfsystem FCAS wird in den Gesamtkosten wohl viel teurer als bekannt – bis zu 2 Billionen Euro bis Ende des Nutzungszeitraums, nach der Berechnung der Informationsstelle Militarisierung.

Anzahl Seiten: 27

Dateigröße: 1.81 MB

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Entscheidungsträger:innen vor der Wahl

Das Projekt hat nicht nur finanzielle Probleme, sondern auch Schwierigkeiten in der Partnerschaft, Exportstreitigkeiten und den Wettbewerb mit anderen Projekten. In Deutschland gilt: Grundsätzlich können deutsche Politiker:innen über die Fortsetzung des Future Combat Air Systems (FCAS) abstimmen. Mittels Maßgabebeschlüssen beeinflussen sie finanzielle Freigaben und kontrollieren so Kosten, Risiken und die Beteiligung der deutschen Industrie. So müssen Mitglieder des Haushaltsausschuss, bevor die nächste Entwicklungsphase wie geplant im Jahr 2024 beginnt, erneut über das Projekt entscheiden, obwohl die Mittel bereits bewilligt wurden. Sie stehen nun erneut vor der Wahl: Entweder sie begeben sich weiter in eine Pfadabhängigkeit, dessen Ausmaße noch nicht annähernd kalkuliert wurden, oder sie stoppen das Projekt und vermeiden potenzielle Verluste.

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