- Hintergrund
Greenpeace hat sich bei seinen bisherigen Anti-Kriegs-Protesten immer vollkommen friedlich verhalten, sagt Willam Peden von Greenpeace. Das Verteidigungsministerium verhält sich nicht rechtskonform, sondern missbraucht seine Macht. Wir glauben, die Regierung handelt außerhalb der Rechtmäßigkeit. Sie verlässt den Weg, den die Gesetze vorgeben. Offenbar reicht es ihr nicht, Internationales Recht zu brechen, indem sie den illegalen Krieg im Irak vorbereitet, sondern sie respektiert nicht einmal die britischen Gerichte.
Noch am Freitag hatte der High Court in London eine vorläufige Verfügung erlassen, mit der Greenpeace zwar verboten wurde, Schiffe im Dienste des Verteidigungsministeriums zu erklettern oder auch nur zu berühren. Doch der britische Verteidigungsminister Geoff Hoon hatte auch einen Verweis für die Rainbow Warrior gefordert. Dem gab das Gericht jedoch nicht statt. Das Greenpeace-Flaggschiff konnte im Hafen von Southampton bleiben.
Daraufhin hatte sich die Rainbow Warrior am Sonnabendmorgen einen Ankerplatz direkt vor dem Transportschiff Dart VIII gewählt, das nun seinen Liegeplatz nicht mehr verlassen konnte. Die Dart war mit Helikoptern, Panzern und Jeeps beladen worden, die sie in den Persischen Golf transportieren soll. Am Kai bildeten die Fahrzeuge für weitere Transportschiffe mittlerweile lange Warteschlangen.
Um halb drei am Nachmittag kam es zu einer Rangelei mit einem Schiff der Sicherheitskräfte, um sechs erklärte der Hafenmeister den friedlichen Protest der Rainbow Warrior zu einer Gefahr für die Schifffahrt und Leben und sprach von rücksichtslosem und gefährlichem Verhalten. Gegen zehn Uhr in der Nacht veröffentlichte das Verteidigungsministerium eine Anordnung, die die Rainbow Warrior aus dem Hafen verbannt. Die Crew an Bord folgte der Anordnung jedoch nicht, mit der Konsequenz, dass die Polizeikräfte das Schiff enterten und wegschleppen ließen.
Wir werden unsere Opposition gegen diesen nutzlosen Krieg fortsetzen, kündigte Peden an. Dieser Krieg wird Tausenden das Leben kosten und wird es nicht schaffen, die Gefahr von Massenvernichtungswaffen zu beseitigen.
Die Greenpeace-Aktionen im Militärhafen von Southampton sind Teil einer weltweiten Kampagne gegen den drohenden Irak-Krieg. In den vergangenen Tagen konnte der reibungslose Ablauf der britischen Kriegsmaschinerie so schon mehrmals erfolgreich unterbrochen werden. Greenpeace setzt sich schon seit mehr als 30 Jahren gegen Massenvernichtungswaffen ein. Der einzige gefahrlose Weg, die von ihnen ausgehende Bedrohung aus der Welt zu schaffen, liegt im Abrüsten all der Staaten, die darüber verfügen. Dazu zählen auch die USA und Großbritannien. (mir)