Ukrainische Krankenhäuser: Solarenergie bringt Hoffnung
- Ein Artikel von Eva Schaper
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Eine Kooperation unterstützt ukrainische Krankenhäuser mit Solaranlagen. Damit die Stromversorgung auch in Zeiten des Krieges sicher bleibt.
Teaser lang: Kooperation unterstützt ukrainische Krankenhäuser mit Solaranlagen. Damit die Stromversorgung auch in Zeiten des Krieges sicher bleibt. Von Greenpeace ausgebildete Frauen unterstützen die Installation.
Angesichts der massiven Angriffe auf die ukrainische Energieversorgung steht das Land vor der schwersten Energiekrise seit Beginn des Krieges. In vielen Regionen drohen stundenlange Blackouts – eine unmittelbare Gefahr für Krankenhäuser, in denen Strom buchstäblich über Leben und Tod entscheidet.
Um die medizinische Versorgung zu sichern, unterstützen Greenpeace Ukraine und die deutsche BIOHAUS-Stiftung den Aufbau neuer Solaranlagen in Krankenhäusern, die im besten Fall sogar Batterie-gestützt betrieben werden können. Im Zentralkrankenhaus von Nadwirna (Region Iwano-Frankiwsk) wird jetzt die zweite von insgesamt bislang 10 Anlagen installiert. Sie versorgt künftig mehr als 80.000 Patient:innen pro Jahr mit stabilerer Energie und spart Energiekosten von voraussichtlich 4.600 € im ersten Jahr und über 50.000 € über die gesamte Laufzeit.
Gespendete Solaranlagen aus Deutschland retten Leben
Seit Beginn des Krieges hat die Ukraine rund 70 Prozent ihrer Energieerzeugungskapazität verloren. In vielen Regionen fällt der Strom zeitweise bis zu 20 Stunden täglich aus – mit dramatischen Folgen für die Bevölkerung und insbesondere für die medizinische Infrastruktur.
Greenpeace startete daher Anfang des Jahres einen Wettbewerb für Krankenhäuser, an dem sich rund 150 Einrichtungen beteiligten. Bis heute konnten bereits zehn Krankenhäuser mit Solaranlagen ausgestattet werden – die meisten davon mit Komponenten, die in Deutschland gespendet wurden. Immer mehr dieser Systeme werden mit Batterien kombiniert, um eine durchgehende Stromversorgung sicherzustellen. Vier weitere Krankenhäuser sollen bis Jahresende noch folgen. Und das Projekt soll im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Gerade Batterie-gestützte Solarsysteme sind in der Ukraine aktuell besonders wichtig und nachgefragt.
Frauen bauen die Energie der Zukunft
Ein besonderes Merkmal des Projekts ist die Beteiligung von Frauen: Im Sommer 2025 wurden 30 Frauen zu Solarinstallateurinnen ausgebildet – in einem Berufsfeld, das in der Ukraine bislang als Männerdomäne galt. Sie helfen nun vor Ort in Nadwirna und bei anderen Installationen mit und leisten damit einen sichtbaren Beitrag zum Wiederaufbau des Landes.
Dieses Projekt steht sinnbildlich für das, was Greenpeace in der Ukraine erreichen will: erneuerbare Energie als Schutzschild in der Krise – und als Fundament für eine gerechte, inklusive und nachhaltige Zukunft.
"Der vierte Kriegswinter steht vor der Tür, Russland greift andauernd und gezielt die Energieversorgung der Ukraine an. Die Menschen leiden. Vor allem in Krankenhäusern ist eine sichere Strom- und Energieversorgung lebensnotwendig. Mit jeder Solaranlage, die wir installieren, schaffen wir ein kleines bisschen Sicherheit in diesen so unsicheren und schweren Zeiten."
Solar for Hospitals
Anzahl Seiten: 5
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