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Zwei Aktive sammeln mit Greifzangen Müll am Flussufer, im Hintergrund Häuser einer Stadt
© Annette Etges / Greenpeace

Mitmachen: weniger Müll durch Mehrweg und Verpackungssteuer

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Parks, Wege, Bäche: Verpackungsmüll ist hässlich und schadet der Umwelt. In vielen Städten sammeln Aktive nicht nur Müll, sondern setzen sich für Mehrweg und Verpackungssteuer ein. Tübingen hat es bereits erfolgreich umgesetzt. Auch Sie können in Ihrer Stadt aktiv werden.

Verpackungen vermüllen längst nicht mehr nur Grünstreifen und Autobahnränder, sie sammeln sich auch in Parks, auf Straßen und in Flüssen. Allein in Deutschland fallen jährlich 5,8 Milliarden Einwegbecher und 4,5 Milliarden weitere Verpackungen für Essen an, die meist nur einmal kurz genutzt und dann entsorgt werden oder in der Umwelt landen. In etlichen Städten und Kommunen fordern Aktivist:innen bereits Lösungen wie Mehrweg oder eine Verpackungssteuer. 

Mit einem bundesweiten Clean Up Day Mitte Juli haben Greenpeace-Aktive gemeinsam mit hunderten engagierten Bürger:innen in über 50 Städten die Müllproblematik erneut aufgegriffen. In Köln, München, Hamburg und vielen weiteren Städten säuberten sie Parks, Grünflächen und Plätze von Einwegmüll. In Köln thematisierten Aktivist:innen zudem die globale Plastikproblematik mit berühmten Kunstwerken und einem 3,5 Meter hohen Mehrweg-Kaffeebecher. Dieser Becher geht nun in den kommenden Wochen zusammen mit der Plastikmüll-Kunstausstellung auf Deutschland-Tournee.

>>> Hier erfahren Sie, ob Ihre Stadt dabei ist: Über einen Besuch würden wir uns sehr freuen.

Clean Up Day und weitere Aktionen

  • Ein als Titanic verkleidetes Kajak steuert im Hafenbecken auf einen etwa drei Meter hohen Eisberg aus Verpackungsmüll zu. Im Hintergrund Aktive auf Stand-up Paddleboards mit Bannern.

    Greenpeace-Aktivist:innen am 23. August 2025 in Münster: Ein als Titanic verkleidetes Kajak steuert im Hafenbecken direkt auf einen etwa drei Meter hohen Eisberg aus Verpackungsmüll zu. Die Aktion ist Teil einer Kampagne für eine kommunale Verpackungssteuer und soll ein Zeichen für mehr Umwelt- und Ressourcenschutz setzen.

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  • Clean Up Day in Cologne

    Bundesweit waren Greenpeace-Ehrenamtliche am 12. Juli 2025 wie hier in Köln in 55 weiteren Städten aktiv.

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  • 14 Aktive mit grünen Greenpeace-Shirts stehen vor einem 3,5 Meter hohen Mehrwegbecher mit einem Banner "Mehrweg statt mehr Müll".

    Ein Highlight der Aktion: In Köln stellen Aktivist:innen einen 3,5 Meter hohen Mehrweg-Kaffeebecher aus Protest gegen die Müllflut auf.

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  • Mit Verpackungsmüll gefüllte Säcke vor zwei Gemälden am Flussufer

    In Köln macht eine Ausstellung auf die globale Müllproblematik aufmerksam. Sie zeigt mit Verpackungsmüll angereicherte berühmte Gemälde von Künstler:innen wie Frida Kahlo, Caspar David Friedrich oder auch Jan Vermeer.

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  • Seerosen von Claude Monet mit Verpackungsmüll illustriert

    Original: Seerosen von Claude Monet

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  • Famous Paintings with Packaging Waste

    Original: Das Mädchen mit dem Perlenohrring von Jan Vermeer

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  • Famous Paintings with Packaging Waste

    Original: Selbstbildnis mit Dornenhalsband von Frida Kahlo

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  • Famous Paintings with Packaging Waste

    Original: Die große Welle von Kanagawava von Katsushika Hokusai

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  • Famous Paintings with Packaging Waste

    Original: Die Mona Lisa von Leonardo da Vinci

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  • Famous Paintings with Packaging Waste

    Original: Der Wanderer über dem Nebelmeer von Caspar David Friedrich

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Einwegverpackungen belasten das Klima und die Umwelt. Herstellung und Entsorgung von Einwegverpackungen und -produkten kosten nicht nur viel Geld und verbrauchen enorme Mengen an Ressourcen, sondern sind auch sehr energieintensiv und deshalb schädlich für das Klima – das zeigt der von Greenpeace veröffentlichte Report "Plastik-Kollaps"

Grafik: Erde umgeben von Plastikmüll
© Andrea Bayer / Greenpeace

Plastikkonsum macht uns und unseren Planeten krank

Nachricht

Report: Plastik ist überall – in unseren Parks, in den Meeren und sogar in uns. Was als praktisches Material begann, ist zu einer globalen Krise geworden, die Umwelt, Klima und Gesundheit gefährdet.

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Die To-Go-Verpackungen werden häufig im öffentlichen Raum genutzt und landen anschließend in der Umwelt oder bestenfalls im öffentlichen Mülleimer. Rund 40 Prozent des Straßenmülls sind Einwegverpackungen wie Coffee-to-go-Becher, Burgerboxen oder Pizzakartons. Für die Reinigung und Entsorgung von Einwegplastikverpackungen zahlen Städte und Gemeinden 475 Millionen Euro jährlich. Hinzu kommen die Kosten für Verpackungen aus anderen Materialien wie Papier oder Aluminium.

In Städten, die sich für eine nachhaltige Zukunft einsetzen, rückt dieses Thema immer stärker in den Fokus. Denn trotz der gesetzlichen Mehrweg-Angebotspflicht dominieren Einwegverpackungen weiterhin den Alltag.

Lokale Lösungen: Mehrweg statt mehr Müll

Portrait of Moritz Jaeger-Roschko
“Statt immer neuer Einwegverpackungen brauchen wir funktionierende Mehrweg-Lösungen. Zwar bieten schon viele Gastronomiebetriebe Mehrweg-Alternativen an, doch trotz der seit 2023 geltenden Mehrwegangebotspflicht setzen die meisten Cafés, Restaurants und Imbisse noch immer auf Einwegverpackungen. Weiterhin werden nur 1,6 Prozent der Speisen im To-Go-Bereich in Mehrweg ausgegeben. Oft verstauben Mehrweg-Alternativen hinten im Regal und wirken auf Kund:innen wenig einladend.”
Moritz Jäger-Roschko

Experte für Plastik und Kreislaufwirtschaft bei Greenpeace

Portrait of Moritz Jaeger-Roschko
Zitat
“Statt immer neuer Einwegverpackungen brauchen wir funktionierende Mehrweg-Lösungen. Zwar bieten schon viele Gastronomiebetriebe Mehrweg-Alternativen an, doch trotz der seit 2023 geltenden Mehrwegangebotspflicht setzen die meisten Cafés, Restaurants und Imbisse noch immer auf Einwegverpackungen. Weiterhin werden nur 1,6 Prozent der Speisen im To-Go-Bereich in Mehrweg ausgegeben. Oft verstauben Mehrweg-Alternativen hinten im Regal und wirken auf Kund:innen wenig einladend.”
Zitatinhaber, Vorname Nachname
Moritz Jäger-Roschko
Position des Zitatinhabers
Experte für Plastik und Kreislaufwirtschaft bei Greenpeace
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Eine Greenpeace-Recherche ergab im Januar 2023, dass die Hälfte von 687 stichprobenartig getesteten Gastro-Betrieben die Pflicht ignorieren, Mehrweg-Optionen anzubieten. Insbesondere große Fast-Food-Ketten und Lieferdienste fielen dabei negativ auf. An diesem Ergebnis dürfte sich wenig geändert haben. Die gute Nachricht: Es gibt viele erfolgreiche Beispiele, wie lokale Maßnahmen die Müllflut eindämmen. Dazu gehören funktionierende Mehrwegsysteme, die tausende Gastrobetriebe in Deutschland bereits nutzen, oder die Einführung einer Verpackungssteuer.

Tübingen macht es vor: Die Vorteile der Verpackungssteuer

Tübingen war eine der ersten deutschen Städte, die eine Verpackungssteuer einführte, um Einwegverpackungen zu reduzieren und Mehrweg zu fördern. Die Steuer betrifft Restaurants, Cafés, Imbisse und gastronomische Betriebe, die Einwegverpackungen, -flaschen oder -becher verwenden. Sie müssen für jedes dieser Produkte eine Abgabe zahlen.

Seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts im Januar 2025 haben Städte und Gemeinden nun endgültige Rechtssicherheit, eigene Verpackungssteuern erheben zu können. In Konstanz gilt die Verpackungssteuer seit Anfang 2025, zehn Kommunen bereiten zurzeit die Einführung einer Verpackungssteuer vor: Bonn, Bremen, Freiburg, Hameln, Heidelberg, Köln, die Gemeinde Nellingen, Oberhausen, Rottenburg am Neckar und Troisdorf. Eine Umfrage der Deutschen Umwelthilfe zeigt: Insgesamt sind 144 Städte an einer Verpackungssteuer interessiert.

Die Einführung einer Verpackungssteuer hat zahlreiche positive Auswirkungen:

  • Deutlich weniger Müll im öffentlichen Raum: Die Kommunalen Servicebetriebe Tübingen bestätigen, dass eine Reduktion des Verpackungsmülls deutlich wahrnehmbar ist.
  • Stärkung von Mehrweg: Mehrwegnutzung und -angebot sind in Tübingen deutlich gestiegen. Tübingen hat die meisten Gastronomiebetriebe mit Mehrweg-Angebot pro Kopf in Deutschland.
  • Förderung müllfreier Alternativen: Städte können die Einnahmen aus der Steuer nutzen, um ein zentrales Rücknahme- und Spülsystem aufzubauen oder Gastrobetriebe bei der Anschaffung von Mehrweggeschirr und Spülmaschinen zu unterstützen.
  • Beitrag zum Umweltschutz: Weniger Einweg-Verpackungen bedeuten weniger Abfall und weniger Verschmutzung. Dies trägt nicht nur zur Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt bei, sondern auch zu einem gesunden Ökosystem für kommende Generationen.

Die Verpackungssteuer in Tübingen ist nur ein positives Beispiel dafür, wie Städte und Kommunen aktiv gegen Einwegmüll und Umweltverschmutzung vorgehen können. Damit noch viele weitere Städte diesem Beispiel folgen und die Müllflut gemeinsam bekämpfen, setzen sich Greenpeace Aktive in 25 Städten für mehr Mehrweg und eine kommunale Verpackungssteuer ein.

(Den Artikel haben wir am 28. Mai 2025 erstveröffentlicht und anschließend aktualisiert.)

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Setzen Sie sich für Mehrweg in Ihrer Stadt ein

Aktive in grünen Greenpeace-Shirts sammeln auf einem Platz Müll
© Sonja Och / Greenpeace

Immer mehr Städte entscheiden sich für eine Verpackungssteuer und setzen damit ein Zeichen gegen die Eingwegflut. Vielleicht ist Ihre Stadt die Nächste? Werden Sie Teil der Greenpeace-Kampagne gegen die Müllflut und machen Sie Ihre Stadt nachhaltiger und sauberer.

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Aktive in grünen Greenpeace-Shirts sammeln auf einem Platz Müll
© Sonja Och / Greenpeace

>>> Die Online-Plattform Greenwire bietet noch weitere Mitmachangebote zum Thema. 

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