Jetzt spenden
Detox Levis
Greenpeace

Detox: Levi's beugt sich weltweitem Protest

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Die Wut der Konsumenten hat Wirkung gezeigt, sagt Christiane Huxdorff, Chemie-Expertin von Greenpeace. Jetzt müssen auch alle anderen Marken saubere Sachen produzieren.

Mit kreativen Aktionen haben vergangenes Wochenende rund 700 Menschen in 80 Städten weltweit saubere Kleidung von Levi's verlangt. Über 200.000 Menschen beteiligten sich im Internet an der Greenpeace-Kampagne. Sie fanden 501 Gründe für eine saubere Levi's-Produktion.

Am 20. November hatte Greenpeace im Textilien-Test 20 führende Modemarken auf gefährliche Chemikalien getestet und war überall fündig geworden. Nach Zara, Mango und Esprit verpflichtet sich nun auch Levi's zu einer giftfreien Produktion.

Der Jeans-Hersteller gehört zu den bekanntesten Modemarken der Welt. Greenpeace deckte auf, dass Lieferanten von Levi's Flüsse in Mexiko vergiften. In sieben von elf Levi's-Produkten aus Mexiko, Vietnam und China wurden Nonylphenolethoxylate (NPE) festgestellt. Die Hosen mit den höchsten NPE-Rückständen stammen von Levi's aus Mexiko.

Levi's erfüllt zentrale Greenpeace Forderung

Das Unternehmen erklärte sich bereit bis Juni 2013 offenzulegen, welche Chemikalien von 15 Lieferanten in China, Mexiko und weiteren Herstellungsländern verwendet werden. Ende des Jahres wird Levi's für insgesamt 40 Fabriken Informationen zur Freisetzung gefährlicher Chemikalien preisgeben.

Damit erfüllt Levi's nach Zara, Mango und Esprit eine zentrale Forderung der Greenpeace-Kampagne: Die Menschen in den Produktionsländern sollen Informationen erhalten, welche Schadstoffe durch Fabrikabwässer in Flüsse und damit in die Nahrungskette gelangen. Perfluorierte Chemikalien (PFC), die sich auch durch die Textilherstellung global verbreiten, will Levi's bis Ende 2015 verbieten. Einige PFC sind krebserregend und hormonell wirksam.

Modemarken entgiften

Im Jahr 2011 verpflichteten sich bereits die Sportartikel-Hersteller Puma, Adidas, Nike, Li Ning und die Modemarken H&M, C&A und Marks & Spencer zu einer giftfreien Produktion. Greenpeace-Untersuchungen belegten im vergangenen Jahr, dass gefährliche Textilchemikalien durch Fabrikabwässer im Herstellungsland und die Haushaltswäsche im Absatzland freigesetzt werden können.

Mit der internationalen Kampagne Detox fordert Greenpeace Textilhersteller auf, Risiko-Chemikalien durch umweltfreundliche Alternativen zu ersetzen. Hunderttausende Menschen beteiligten sich bereits Ende November an den Aktivitäten gegen Zara. Levi's ist nun das elfte Textil-Unternehmen, das sich der Greenpeace-Kampagne beugt.

Toxic Threads: Textilindustrie in Mexiko (Zusammenfassung)

Toxic Threads: Textilindustrie in Mexiko (Zusammenfassung)

Anzahl Seiten: 3

Dateigröße: 125.26 KB

Herunterladen
Vogel über Müllberg

Mehr zum Thema

Portrait of Moritz Jaeger-Roschko

“Kreislaufwirtschaft ist viel mehr als Recycling”

Kreislaufwirtschaft klingt nachhaltig. Doch was ist das? Das und wieso der kluge Gedanke der Kreislaufwirtschaft in Deutschland irreführend genutzt wird, erklärt Moritz Jäger-Roschko im Interview.

mehr erfahren über “Kreislaufwirtschaft ist viel mehr als Recycling”
 Passant:innen betrachten Kleiderstatue aus Textilmüll vor dem Brandenburger Tor

Fast Fashion – billig gekauft, teuer bezahlt

Fast Fashion zerstört Umwelt und Ressourcen – nachhaltige Alternativen sind der Weg aus der Wegwerfmode. Black Week und Black Friday heizen den zerstörerischen Konsum nochmal mehr an. Ein Greenpeace-Rechtsgutachten zeigt: Anti-Fast-Fashion-Gesetz auch in Deutschland möglich.

mehr erfahren über Fast Fashion – billig gekauft, teuer bezahlt
Studioaufnahme: Textilien von Shein auf einem Haufen

Schäm dich, Shein

Schnell, billig, rücksichtslos – das ist das Geschäftsmodell des Fast Fashion-Konzerns Shein. Greenpeace hat nach drei Jahren erneut Produkte ins Labor geschickt – mit beunruhigenden Ergebnissen.

mehr erfahren über Schäm dich, Shein
Kleidung auf einem Bügel mit einem Recycling-Schild

9 einfache Tipps für Slow Fashion

Fast Fashion hat sich längst als eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit etabliert. Aus der Fast Fashion-Falle auszubrechen, ist nicht schwer - zeigen unsere Tipps.

mehr erfahren über 9 einfache Tipps für Slow Fashion
Großes Banner "End Fast Fashion" liegt am Strand in Ghana zwischen Textilmüll.

Fast Fashion versus grüne Mode: Fragen und Antworten

Fast Fashion, also schnelle Mode, was ist das? Wer steckt dahinter und warum ist sie problematisch? Hier gibt es Antworten – auch zu den Alternativen.

mehr erfahren über Fast Fashion versus grüne Mode: Fragen und Antworten
Alte Kleider können einfach wiederverwertet werden.

Upcycling: Was heißt das eigentlich?

Aus gebrauchten Materialien werden wieder schöne, nützliche Dinge: Upcycling ist eine tolle Möglichkeit, Überkonsum etwas Nachhaltiges entgegenzusetzen.

mehr erfahren über Upcycling: Was heißt das eigentlich?