Jetzt spenden
Luftaufnahme von tropischem Regenwald, der abgeholzt wird
Christian Braga / Greenpeace

Ein EU-Gesetz soll Konsum ohne Naturzerstörung forcieren

Nur China  importiert noch mehr Waldzerstörung als die EU - zu dem Schluss kam eine WWF-Studie Anfang des Jahres. Demnach ist die EU für rund 16 Prozent der Naturzerstörung in Wäldern verantwortlich. Die Expansion der Landwirtschaft für Produkte wie Palmöl und Soja ist laut WWF weltweit sogar die größte Bedrohung für die tropischen Regenwälder und andere Ökosysteme. 

Die EU plant deswegen bereits seit Ende 2019 ein EU-Gesetz zum Waldschutz. Damit will sie sicherstellen, dass für Waren und Rohstoffe auf dem europäischen Markt keine Wälder, insbesondere außerhalb der EU, zerstört werden. 

Noch unveröffentlichte Dokumente enthüllen Schwächen

Die “taz” hat heute mit bisher noch nicht veröffentlichten Dokumenten, die Greenpeace zugespielt wurden, aufgezeigt, dass das Gesetz in seiner bisherigen Version erhebliche Lücken aufweist. So berücksichtigt das Gesetz andere natürliche Ökosysteme wie Savannenwälder oder Moore nicht. “Die EU könnte sich jetzt durchringen, weltweiter Naturzerstörung konsequent entgegenzutreten”, sagt Gesche Jürgens, Waldexpertin von Greenpeace. “Doch sie nutzt diese Gelegenheit nicht.  Der Konsum in Europa wird so weiterhin wichtige Naturräume auf der ganzen Welt zerstören. Das Gesetz muss dringend nachgeschärft werden.” Denn alle natürlichen Ökosysteme spielen eine bedeutende Rolle im Klimaschutz, für die Artenvielfalt und als Lebensraum indigener Gemeinschaften. Würden nur Wälder berücksichtigt, droht sich die Zerstörung in andere Naturräume zu verlagern.

Die Dokumente enthüllen außerdem, dass das geplante Gesetz nicht für Leder, Kautschuk, Mais, Schweine- und Hühnerfleisch greifen soll. Dabei werden auch für die  Produktion dieser Güter in anderen Teilen der Welt Wälder vernichtet. Die geplanten Sanktionen gegenüber Unternehmen, die das Gesetz nicht einhielten, fielen darüber hinaus im Entwurf sehr schwach aus. Greenpeace bemängelt weiter, dass das Gesetz nur für Produkte, aber nicht für Investitionen von Banken aus der EU gelten soll. 

Die EU Kommission hat angekündigt, den Gesetzesentwurf am 22. Dezember dieses Jahres zu veröffentlichen. 

“Ministerin  Klöckner hat es versäumt, sich für ein echtes Waldschutz-Gesetz auf EU-Ebene einzusetzen”, so Jürgens. “Die neue Bundesregierung muss nun sicherstellen, dass EU-Bürger:innen Produkte kaufen und Investitionen tätigen können, für die keine Wälder zerstört wurden.” Greenpeace fordert  daher, das Gesetz so nachzuschärfen, dass alle natürlichen Ökosysteme wirksam geschützt werden. Bei Verstoß gegen das Gesetz müssen ernstzunehmende Sanktionen drohen.

Petition

https://act.greenpeace.de/waelder-weltweit

Waldzerstörung stoppen!

Überall auf der Welt werden Wälder zerstört und damit der Lebensraum von Menschen und Tieren. Zum Schutz des Klimas und der Artenvielfalt müssen wir diese Zerstörung stoppen. Fordern Sie die Bundesregierung auf, sich für ein Ende der Waldzerstörung stark zu machen!

Unterschreiben Sie jetzt die Petition
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum

Jetzt aktiv werden für mehr Waldschutz

Screenshot der Internetseite mit Mitmach-Angeboten zum Waldschutz

Sie möchten Wälder vor Zerstörung schützen? Auf Greenwire finden Sie ein breites Angebot: Online-Mitmachaktionen, Berichte zu internationalen Greenpeace-Aktionen und Tipps für Waldschutz im Alltag.

Hier für mehr Waldschutz aktiv werden

Mehr zum Thema

Greenpeace Protest vor dem Ikea-Geschäft
  • 10.04.2024

Es gibt mehr und mehr Risse in der Fassade vom günstigen und nachhaltigen Wohnen made by Ikea. Das zeigt eine neue Greenpeace-Recherche. Im Fokus: Die Karpaten.

mehr erfahren
Junger Sumatra-Orang-Utan isst ein Blatt und krault sich unter der Achsel
  • 07.03.2024

Palmöl findet sich in etwa jedem zweiten Produkt im Supermarkt. Doch unser Ressourcenhunger vernichtet die letzten Regenwälder Südostasiens.

mehr erfahren
Greenpeace-Aktivisti demonstrieren vor dem EU-Rat in Brüssel
  • 04.12.2023

Nicht nur unmoralisch, sondern auch illegal! Greenpeace hat das EU-Mercosur-Abkommen unter die rechtliche Lupe nehmen lassen. Können wir den Giftvertrag jetzt endgültig stoppen?

mehr erfahren
Leopard am Flussufer beißt in eine Plastikflasche.
  • 09.11.2023

Kurz vor Verhandlungen zum UN-Plastikabkommen enthüllt Greenpeace: EU-Mercosur-Deal würde den Handel mit verbotenem Einwegplastik fördern.

mehr erfahren
Torben Dreyer, Gesche Jürgens, Sergio Domingo von Greenpeace im Helikopter
  • 26.10.2023

Im zweitgrößte Wald Südamerikas wird die Zerstörung immer dramatischer. Das EU-Mercosur-Abkommen könnte zur völligen Abholzung des Gran Chaco führen.

mehr erfahren
Drought in the Amazon - Wings of Emergency in Tefé in Brazil
  • 18.10.2023

Im Amazonasgebiet herrscht eine historische Dürre. Und das im Gebiet eines Regenwaldes! Greenpeace Brasilien versucht zu helfen.

mehr erfahren