Jetzt spenden
pulp and paper

Umwelt- und Verbraucherschützer fordern nachhaltigen Umgang mit Papier

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Der blaue Planet verliert sein Grün, mit diesen Worten beginnt ein Appell von zwölf Umwelt- und Verbraucherorganisationen an die Bundesregierung. Sie fordern konkrete Maßnahmen für einen nachhaltigen Papierverbrauch. In den letzten Urwaldgebieten der Erde werden nach FAO-Schätzungen alljährlich 13 Millionen Hektar Wald vernichtet. Mitverantwortlich ist der weltweit immer höhere Papierverbrauch. In Deutschland war er 2006 so hoch wie noch nie. 

Mehr als 20 Millionen Tonnen Papier hat Deutschland insgesamt 2006 verbraucht. Das ist Platz 4 auf der Weltrangliste. Der Pro-Kopf-Verbrauch betrug 252,7 Kilogramm. Zum Vergleich: Im Jahr 2004 waren es pro Person durchschnittlich 234 Kilogramm. Geradezu unschuldig wirkt neben solchen Zahlen der Durchschnittsverbrauch im Jahre 1950: 32 Kilogramm.

Der steigende Anteil von Altpapier kann solche Steigerungen nicht ausgleichen. Über 80 Prozent der Zellstofffasern müssen importiert werden. Hinzu kommen Importe von Fertigprodukten aus Primärfasern. In anderen Industrieländern, aber zunehmend auch in den Schwellenländern, sieht es nicht besser aus. Platz 1 bis 3 belegen die USA, China und Japan.

Papierverschwendung gehört damit zu den Hauptbeschleunigern der Waldvernichtung. 80 Prozent aller Urwälder der Erde sind bereits zerstört, 40 Prozent der verbleibenden Wälder akut bedroht. Mit den Wäldern geht eine enorme Arten- und Pflanzenvielfalt verloren. Nach Schätzungen des World Resources Institute leben etwa zwei Drittel aller Tier- und Pflanzenarten im Wald. Wälder sind zudem der Lebensraum von mehreren Hundert Millionen Menschen, die direkt im oder vom Wald leben.

Die Umwandlung von Wäldern in Plantagen trägt wesentlich zur fortschreitenden Entwaldung bei. Neben den Wäldern wird auch Ackerland zunehmend für die Anlage von Plantagen genutzt. Die Folge ist, dass Ackerland immer knapper wird, Millionen Menschen von ihren Ländereien vertrieben und auf der Suche nach Ackerland in neue Waldgebiete abgedrängt werden.

Die Folgen der Waldvernichtung werden immer bedrohlicher: Bodenerosionen, Erdrutsche und Überschwemmungen nehmen in rasantem Tempo zu. Längst ist erwiesen, dass Urwaldzerstörung maßgeblich zum Klimawandel beiträgt. Nach Schätzungen werden zwischen 18 und 25 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen durch die Waldvernichtung und deren Folgen verursacht.

Die zwölf Umwelt- und Verbraucherorganisationen fordern die Bundesregierung auf, mit gutem Beispiel voranzugehen und den Papierverbrauch der öffentlichen Hand drastisch zu senken. Alle Einrichtungen des Bundes müssen zudem verpflichtet werden, nur noch Recyclingpapier mit dem Blauen Engel zu verwenden.

Auch die privaten Verbraucher sind gefordert. Eine bundesweite Offensive für papiersparendes, urwaldfreundliches Verhalten muss das Problem wieder stärker in unser aller Bewusstsein verankern.

  • logging Canada

    logging Canada

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Petition

https://act.greenpeace.de/waldzerstoerung-stoppen

Wälder weltweit

Überall auf der Welt werden Wälder zerstört und damit der Lebensraum von Menschen und Tieren. Zum Schutz des Klimas und der Artenvielfalt müssen wir diese Zerstörung stoppen. Fordere die Bundesregierung auf, sich für ein Ende der Waldzerstörung stark zu machen!

Petition unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum

Mehr zum Thema

Junger Sumatra-Orang-Utan isst ein Blatt und krault sich unter der Achsel
  • 07.03.2024

Palmöl findet sich in etwa jedem zweiten Produkt im Supermarkt. Doch unser Ressourcenhunger vernichtet die letzten Regenwälder Südostasiens.

mehr erfahren
Greenpeace-Aktivisti demonstrieren vor dem EU-Rat in Brüssel

Nicht nur unmoralisch, sondern auch illegal! Greenpeace hat das EU-Mercosur-Abkommen unter die rechtliche Lupe nehmen lassen. Können wir den Giftvertrag jetzt endgültig stoppen?

mehr erfahren
Leopard am Flussufer beißt in eine Plastikflasche.
  • 09.11.2023

Kurz vor Verhandlungen zum UN-Plastikabkommen enthüllt Greenpeace: EU-Mercosur-Deal würde den Handel mit verbotenem Einwegplastik fördern.

mehr erfahren
Torben Dreyer, Gesche Jürgens, Sergio Domingo von Greenpeace im Helikopter
  • 26.10.2023

Im zweitgrößte Wald Südamerikas wird die Zerstörung immer dramatischer. Das EU-Mercosur-Abkommen könnte zur völligen Abholzung des Gran Chaco führen.

mehr erfahren
Drought in the Amazon - Wings of Emergency in Tefé in Brazil
  • 18.10.2023

Im Amazonasgebiet herrscht eine historische Dürre. Und das im Gebiet eines Regenwaldes! Greenpeace Brasilien versucht zu helfen.

mehr erfahren
Internationaler Frauentag in Sao Paulo
  • 14.07.2023

Das EU Mercosur-Abkommen bedroht Arbeitsplätze – bis zu 400.000 Jobs sind in Brasilien gefährdet, vor allem Frauen sind betroffen. Ein Interview mit Prof. Marta Castilho.

mehr erfahren