Jetzt spenden
Die französische Schauspielerin Marion Cotillard mit Greenpeace im Kongo
Greenpeace

Oscar-Preisträgerin Marion Cotillard mit Greenpeace im Kongo

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Mitten im Herzen der Demokratischen Republik Kongo ergaunern sich internationale Holzfirmen gegen ein bisschen Salz und Bier jahrelange Einschlagsrechte im tropischen Regenwald. Die französische Schauspielerin Marion Cotillard begleitet Greenpeace in die Region Oshwe und wird Augenzeugin der Plünderung. Vor Ort trifft sie die betroffenen Menschen und berichtet im Videoblog von ihren Erlebnissen.

Aus erster Hand erfährt Marion Cotillard, wie hilflos die kleinen kongolesischen Gemeinden der Holzindustrie ausgeliefert sind. Der industrielle Holzeinschlag im Kongobecken funktioniert nach dem Prinzip Cut and Run (Abschlagen und Abhauen). Auf Kosten der Bevölkerung schlagen internationale Holzfirmen buchstäblich Profit aus dem Wald, bis er degradiert und wertlos ist. Soziale oder ökologische Belange finden in der Regel keine Beachtung. Sogenannte Cahiers de charge regeln die Gegenleistungen der Holzfirmen: ein regelrechter Glasperlenhandel um die Einschlagserlaubnis, bei dem sich die Gemeinden teilweise mit ein wenig Salz, Zucker und Bier zufriedengeben müssen.

Mafiaähnliche Methoden bei Sodefor

Der neueste Greenpeace Report Forest Reform in the Congo: Leaving people out (Waldreform im Kongo: Menschen bleiben außen vor) deckt auf, wie die Expansion der Holzindustrie die sozialen Konflikte vor Ort schürt. Die Holzfirmen schrecken auch vor brutalen Druckmitteln nicht zurück - im Fall der europäischen Edelholzfirma Sodefor sogar mit Todesfolge.

Die Chronik des Verbrechens beginnt Dezember 2009: Nach den gescheiterten Verhandlungen um die Cahier de Charge protestieren Delegierte der Gemeinde Bokongo im Januar 2010 vor dem Firmengelände in Luna. Die von Sodefor herbeigerufenen Polizisten verschleppen die Delegierten nach Inongo - ein Weg von 200 Kilometern, den Sodefor finanziert. Nach Tagen im Gefängnis - unter menschenwidrigen Bedingungen und Gewalt - werden die Gefangenen gesundheitlich schwer angeschlagen entlassen; ein Delegierter stirbt nur wenige Tage nach der Freilassung.

Sodefor ist Teil der in Lichtenstein ansässigen Firma NST, zu der auch CFT, Forabola und Soforma gehören. Als eine der größten im Kongo tätigen Holzfirmen unterläuft NST regelmäßig die kongolesischen Gesetze: Erst kürzlich erhielt der Branchenriese entgegen des bestehenden Moratoriums neue Einschlagsflächen auf mehr als sechs Millionen Hektar Regenwald, einer Fläche doppelt so groß wie Nordrhein-Westfalen.

Marion Cotillard - das Videotagebuch

Im Juni 2010 beginnt Marion Cotillard ihre Reise in die tropischen Regenwälder des Kongos. In acht Episoden berichtet sie im Videoblog von ihren Erlebnissen und Gesprächen mit den betroffenen Menschen vor Ort. Am Ende ist Marion Cotillard sicher: Die einzige machbare Lösung ist die Unterstützung durch die reichen Nationen, um den Schutz der kongolesischen Wälder zu sichern. Es liegt im Interesse der Menschheit, diesen Schatz zu bewahren, die Überbleibsel der biologischen Vielfalt zu erhalten, den Klimawandel zu bekämpfen und zu gewährleisten, dass die Demokratische Republik Kongo eine tatsächlich nachhaltige Entwicklung erfährt.

Die komplette Serie findet sich mit englischer Untertitelung auf dem YouTube-Kanal von Greenpeace International. In Episode fünf und sechs trifft Marion Cotillard Betroffene, die ihr von der Ausbeutung durch die Holzindustrie berichten - und vom Fall Sodefor.

 

Petition

https://act.greenpeace.de/offenerbrief-ikea

Keine Ikea-Möbel aus Urwald-Zerstörung!

Ikea wirbt mit Nachhaltigkeit. Aber alte Wälder in Europa zerstören, schadet uns allen. Auch Ihnen. Deshalb fordern wir: Ikea, nimm deine Umwelt-Versprechen ernst. Lass uns gemeinsam Wälder schützen statt zerstören.

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum
Illegal Logging in the Făgăraș Mountains in Romania

Mehr zum Thema

Greenpeace Protest vor dem Ikea-Geschäft
  • 10.04.2024

Es gibt mehr und mehr Risse in der Fassade vom günstigen und nachhaltigen Wohnen made by Ikea. Das zeigt eine neue Greenpeace-Recherche. Im Fokus: Die Karpaten.

mehr erfahren
Junger Sumatra-Orang-Utan isst ein Blatt und krault sich unter der Achsel
  • 07.03.2024

Palmöl findet sich in etwa jedem zweiten Produkt im Supermarkt. Doch unser Ressourcenhunger vernichtet die letzten Regenwälder Südostasiens.

mehr erfahren
Greenpeace-Aktivisti demonstrieren vor dem EU-Rat in Brüssel
  • 04.12.2023

Nicht nur unmoralisch, sondern auch illegal! Greenpeace hat das EU-Mercosur-Abkommen unter die rechtliche Lupe nehmen lassen. Können wir den Giftvertrag jetzt endgültig stoppen?

mehr erfahren
Leopard am Flussufer beißt in eine Plastikflasche.
  • 09.11.2023

Kurz vor Verhandlungen zum UN-Plastikabkommen enthüllt Greenpeace: EU-Mercosur-Deal würde den Handel mit verbotenem Einwegplastik fördern.

mehr erfahren
Torben Dreyer, Gesche Jürgens, Sergio Domingo von Greenpeace im Helikopter
  • 26.10.2023

Im zweitgrößte Wald Südamerikas wird die Zerstörung immer dramatischer. Das EU-Mercosur-Abkommen könnte zur völligen Abholzung des Gran Chaco führen.

mehr erfahren
Drought in the Amazon - Wings of Emergency in Tefé in Brazil
  • 18.10.2023

Im Amazonasgebiet herrscht eine historische Dürre. Und das im Gebiet eines Regenwaldes! Greenpeace Brasilien versucht zu helfen.

mehr erfahren