Jetzt spenden
Nyaru Menteng Orang-Utan Auswilderungsprojekt, April 2007
Markus Mauthe / Greenpeace

Bank Santander stellt Unterstützung für Regenwaldzerstörung ein

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Riesenerfolg: Tausende Menschen unterzeichneten die Greenpeace-Petition – und bewegten so die Banco Santander dazu, ihre Kredite für den indonesischen Papierkonzern April zu stoppen.

„April zerstört im großen Stil ökologisch wertvollen Regenwald, um Monokulturen anzulegen“, sagt Gesche Jürgens, Greenpeace-Expertin für Wälder. „Mit dem Kreditstopp erteilt die Banco Santander der umweltfeindlichen Geschäftspraxis von April eine klare Absage.“

Dass der zweitgrößte indonesische Papierhersteller April verantwortlich ist für die Zerstörung des Regenwalds in Indonesien, belegen zahlreiche Greenpeace-Recherchen vor Ort. Außerdem ist das Unternehmen in Konflikte mit der lokalen Bevölkerung verstrickt. Die spanische Bank Banco Santander finanzierte April mit Krediten in zweistelliger Millionenhöhe; nun stellt das Finanzunternehmen diese Kreditzahlungen ein.

Hunderttausende Menschen unterstützen Protest gegen Santander

Bereits Anfang Februar dieses Jahres hatte Greenpeace Santander öffentlich mit den Vorwürfen konfrontiert. Greenpeace-Aktivisten protestierten zeitgleich vor einer Santander-Filiale in London. Die Bank zählt mit 6,4 Millionen Kunden auch in Deutschland zu einer der größten Privatbanken.

Weltweit protestierten bis heute rund 150.000 Menschen gegen die Kreditvergabe des Unternehmens und unterschrieben eine internationale Greenpeace-Petition. In Deutschland unterzeichneten Tausende Bürger innerhalb weniger Tage die von Greenpeace initiierte Protestaktion. Ein Beweisvideo, das die Abholzung des Regenwalds durch April zeigt, wurde im Internet mehr als 500.000 Mal aufgerufen und über zehntausend Mal geteilt.

„Dieser Erfolg für den Waldschutz ist den Greenpeace-Unterstützern zu verdanken, die innerhalb kürzester Zeit gegen Kredite für Kahlschlag protestiert haben“, freut sich Jürgens. 

Santander muss Leitlinien für Nachhaltigkeit einführen

Nach diesen Protesten will Santander nach eigener Aussage nun die laufenden Kredite an April nicht erneuern. Jegliche zukünftigen Kredite seien davon abhängig, wie April neue Nachhaltigkeitsmaßnahmen implementiert.

„Wir freuen uns, dass die Banco Santander sich so schnell einsichtig zeigt“, so Jürgens. „Mit einer konsequent umgesetzten Nachhaltigkeitspolitik hätten Kredite für Kahlschlag allerdings gar nicht erst bewilligt werden dürfen. Wir fordern Santander deshalb auf, ihre Leitlinien für die Kreditvergabe im Forst- und Agrarsektor zu veröffentlichen, nachzubessern und die bestehenden Investitionen kritisch zu prüfen.“

Keine Verträge mit Regenwaldzerstörern

Zahlreiche internationale Großkunden haben ihre Verträge mit dem Regenwaldzerstörer April auf Eis gelegt. Darunter auch Staples, die bekannte US-amerikanische Firma für Bürobedarf. In Deutschland verwendet Tchibo bis auf Weiteres kein Papier des Konzerns mehr – im Gegensatz zum deutschen Großhändler Papier Union, der von seiner langjährigen Geschäftsbeziehung zu April nicht abrücken will.

 „Nirgends auf der Welt schwinden die Tropenwälder schneller als in Indonesien - und mit ihnen die Heimat seltener Arten wie Sumatra Tiger, Orang Utan und Malaienbär“, sagt Jürgens. „Wir fordern die Kunden von April auf, ihre Lieferverträge so lange auszusetzen, bis der Konzern ambitionierte Waldschutz-Richtlinien vorlegt und diese auch glaubwürdig umsetzt.“ 

Erfolgreich im Umweltschutz - helfen Sie mit

>>> Unterstützen Sie auch andere Umweltschutzprojekte von Greenpeace - damit wir weiter erfolgreich sein können. Ihre Spende hilft.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/klima-sucht-kanzler

Klima sucht Kanzler!

In Kürze entscheidet sich auf der Welt-Klimakonferenz in Brasilien, ob wir der Zerstörung des Amazonasgebiets und der Klimakrise Einhalt gebieten. Fordere die CDU-Abgeordneten dazu auf, sich bei Kanzler Merz für eine Führungsrolle Deutschlands beim Klimaschutz einzusetzen.

Protestmail senden
Collage Friedrich Merz links, Amazonas-Waldbrand rechts

Mehr zum Thema

Drohnenbild der Rainbow Warrior mit Protestplakat "Action Justice Hope" vor dem Regenwald

Alles zur Weltklimakonferenz COP30

Vom 10.-22. November diskutierten die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen (UN) auf der Weltklimakonferenz COP30 in Brasilien, wie sie die Klimakrise eindämmen können. Ein Überblick.

mehr erfahren über Alles zur Weltklimakonferenz COP30
"Amazonia" Travelling Letters in Berlin

“Unser aller Überleben hängt vom Amazonas ab”

Die Zerstörung durch Agrarunternehmen ist rasant. Otacir Terena spricht anlässlich der COP30 über verlorene Seen, sterbende Fische und was der Schlüssel zur Rettung des globalen Klimas ist.

mehr erfahren über “Unser aller Überleben hängt vom Amazonas ab”
Faultier in Großaufnahme

So spannend sind die entspannten Tiere!

Am Internationalen Tag des Faultiers feiern wir den Meister der Entschleunigung – mit sechs überraschenden Insights über das wohl gelassenste Tier der Welt.

mehr erfahren über So spannend sind die entspannten Tiere!
Bullenstatue in New York und Scheißhaufen mit Flagge. Darauf steht: JBS: Just Bull Sh**

"Kuhwäsche"

Neue Greenpeace-Recherche: Wie der größte Fleischkonzern der Welt von Regenwald-Zerstörung profitiert

mehr erfahren über "Kuhwäsche"
Greenpeace Protest vor dem Ikea-Geschäft

Ikea: Kahlschlag statt Nachhaltigkeit

Greenpeace deckt auf: Trotz klarer Warnungen bezieht Ikea weiter Holz aus den Karpaten – und gefährdet Europas letzte Wildnis.

mehr erfahren über Ikea: Kahlschlag statt Nachhaltigkeit
Bauer in seinem Soja-Feld

Amazonas: Brasilien schnetzelt Soja-Moratorium

Brasiliens Soja-Moratorium bedroht! Das Abkommen galt als Meilenstein gegen Abholzung und für den Schutz des Amazonas-Regenwaldes.

mehr erfahren über Amazonas: Brasilien schnetzelt Soja-Moratorium