Jetzt spenden
Greenpeace-Aktivisten im Schlauchboot verfolgen das Schiff "Marfretd Guyane"
Bas Beentjes / Greenpeace

Verbrechen am Amazonas

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

In Amazonien werden im großen Stil illegal Bäume gefällt. Jetzt zeigen Greenpeace-Recherchen: Das Holz landet auch in Europa. Unbehelligt lief heute eine Schiffsladung in Rotterdam ein.

Der brasilianische Regenwald ist eine Schatzkammer der Artenvielfalt und die grüne Lunge unseres Planeten. Und er ist in Gefahr. Denn kriminelle Holzhändler fällen illegal die wertvollen Urwaldriesen und bringen sie außer Landes. Nun ist es Greenpeace gelungen, das Holz auf dem Weg nach Europa aufzuspüren. Eine Ladung erreichte heute den Hafen in Rotterdam.

Greenpeace-Aktivisten fuhren der „Marfret Guyane“ auf der Nordsee mit Schlauchbooten entgegen: Das Schiff hat Container mit Holz an Bord, die vom brasilianischen Holzexporteur Rainbow Trading stammen. Der ist  in illegalen Holzhandel verstrickt. „Amazon Forest Crime“ – Amazonas-Verbrechen – prangte auf dem Banner der Umweltschützer. Es soll der Besatzung, aber auch den EU-Behörden klar machen: Hier spielt sich ein Verbrechen ab.

Rainbow Trading verschifft illegal geschlagenes Holz nach Europa. So lange die Behörden solche Importe nicht aktiv verhindern, wird auch in Europas Möbelhäusern weiterhin illegales Holz zu finden sein. „Die offiziellen Dokumente, die die Legalität der Holzwaren von Rainbow Trading beweisen sollen, sind nicht das Papier wert auf dem sie  geschrieben sind“, sagt Greenpeace-Waldexperte Jannes Stoppel. „Die ankommenden Holzwaren von Rainbow Trading müssen von den Behörden sofort konfisziert und sichergestellt werden.“

Schon im Mai veröffentlichte Greenpeace „The Amazon Silent Crisis“, einen Report der nach zwei Jahren Recherchearbeit die Illegalität der Holzwirtschaft im brasilianischen Amazonas nachweist. Im Bundesstaat Pará wurden durch Satellitendatenanalyse 78 Prozent der Einschlagsfläche als unrechtmäßig identifiziert. Dabei ist illegaler Holzhandel nicht alleine ein brasilianisches Problem.

Der Bericht „Green Carbon – Black Trade“, geschrieben vom Umweltarm der Vereinten Nationen (UNEP) und Interpol, weist nach, dass 50 bis 90 Prozent des Waldwirtschaftsvolumens der Tropenwälder und 15 bis 30 Prozent des globalen Waldwirtschaftsvolumens widerrechtlich genutzt werden. Der Wert dieses Marktanteiles wird auf 30 bis 100 Milliarden US Dollar geschätzt – nicht eingerechnet die ökonomischen, ökologischen und sozialen Kosten der Zerstörung.

Greenpeace wird weiter anprangern, wenn Unternehmen Profit aus der Zerstörung des brasilianischen Regenwalds schlagen und sich ihrer Verpflichtung entziehen. Die Firmen müssen ihre Lieferkette kontrollieren. Tun sie das nicht, müssen Behörden dafür sorgen.

Illegales Amazonas-Holz darf nicht verkauft, sondern muss beschlagnahmt werden. Fordern Sie die EU-Behörden auf, dafür zu sorgen! 

  • Greenpeace-Aktivisten auf einem Schlauchboot zeigen mit einem Pfeil auf ein Containerschiff

    Nah dran

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/klima-sucht-kanzler

Klima sucht Kanzler!

In Kürze entscheidet sich auf der Welt-Klimakonferenz in Brasilien, ob wir der Zerstörung des Amazonasgebiets und der Klimakrise Einhalt gebieten. Fordere die CDU-Abgeordneten dazu auf, sich bei Kanzler Merz für eine Führungsrolle Deutschlands beim Klimaschutz einzusetzen.

Protestmail senden
Collage Friedrich Merz links, Amazonas-Waldbrand rechts

Mehr zum Thema

Drohnenbild der Rainbow Warrior mit Protestplakat "Action Justice Hope" vor dem Regenwald

Alles zur Weltklimakonferenz COP30

Vom 10.-22. November diskutierten die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen (UN) auf der Weltklimakonferenz COP30 in Brasilien, wie sie die Klimakrise eindämmen können. Ein Überblick.

mehr erfahren über Alles zur Weltklimakonferenz COP30
"Amazonia" Travelling Letters in Berlin

“Unser aller Überleben hängt vom Amazonas ab”

Die Zerstörung durch Agrarunternehmen ist rasant. Otacir Terena spricht anlässlich der COP30 über verlorene Seen, sterbende Fische und was der Schlüssel zur Rettung des globalen Klimas ist.

mehr erfahren über “Unser aller Überleben hängt vom Amazonas ab”
Faultier in Großaufnahme

So spannend sind die entspannten Tiere!

Am Internationalen Tag des Faultiers feiern wir den Meister der Entschleunigung – mit sechs überraschenden Insights über das wohl gelassenste Tier der Welt.

mehr erfahren über So spannend sind die entspannten Tiere!
Bullenstatue in New York und Scheißhaufen mit Flagge. Darauf steht: JBS: Just Bull Sh**

"Kuhwäsche"

Neue Greenpeace-Recherche: Wie der größte Fleischkonzern der Welt von Regenwald-Zerstörung profitiert

mehr erfahren über "Kuhwäsche"
Greenpeace Protest vor dem Ikea-Geschäft

Ikea: Kahlschlag statt Nachhaltigkeit

Greenpeace deckt auf: Trotz klarer Warnungen bezieht Ikea weiter Holz aus den Karpaten – und gefährdet Europas letzte Wildnis.

mehr erfahren über Ikea: Kahlschlag statt Nachhaltigkeit
Bauer in seinem Soja-Feld

Amazonas: Brasilien schnetzelt Soja-Moratorium

Brasiliens Soja-Moratorium bedroht! Das Abkommen galt als Meilenstein gegen Abholzung und für den Schutz des Amazonas-Regenwaldes.

mehr erfahren über Amazonas: Brasilien schnetzelt Soja-Moratorium