Jetzt spenden
Schwarzwaelder Weidemilch mit Siegel: "Ohne Gentechnik".
Sabine Moeller / Greenpeace

Schwarzwälder Weidemilch - ab sofort gentechnikfrei

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Proteste von Verbrauchern und Greenpeace-Aktivisten haben dazu geführt, dass die Breisgaumilch nun einen Teil ihrer Produktion ohne Gen-Pflanzen im Kuhfutter produziert, stellt Alexander Hissting von Greenpeace fest. Der Gentechnik- und Landwirtschaftsexperte freut sich über einen Erfolg, der Bauern, Verbrauchern und Umwelt gleichermaßen zugutekommt.

In den Futtertrögen der meisten deutschen Milchkühe landet Gen-Mais oder Gen-Soja. Gen-Mais produziert ein Insektengift und gefährdet dadurch nützliche und seltene Insektenarten. Gen-Soja wird aus Ländern wie Brasilien oder Argentinien importiert. Dort gedeiht die Bohne nur unter massivem Einsatz von Agrargiften. Für die Schwarzwälder Weidemilch dagegen grasen Kühe zukünftig von Frühjahr bis Herbst auf Weiden. Im Winter fressen sie überwiegend Wiesenheu. Gen-Pflanzen sind tabu.

Die kleinen bäuerlichen Betriebe im Schwarzwald produzieren wegen der Hanglagen unter erschwerten Bedingungen. Dadurch entstehen ihnen höhere Kosten. Angesichts der derzeitigen Milchschwemme in der EU und der damit verbundenen Dumpingpreise können diese Landwirte einpacken, sagt Hissting. Breisgaumilch kann sich nur über Qualität vom Markt abheben und so den Bauern einen fairen Milchpreis bezahlen.

Gentechnikfreie Weidemilch bietet diese Qualität. Schwarzwälder Milchbauern, die mitmachen und in Zukunft gentechnikfrei produzieren, erhalten für ihren Mehraufwand 0,5 zusätzliche Cent pro Liter Milch. Breisgaumilch ist eine Genossenschaft. Gelingt es der Molkerei, mit der gentechnikfreien Milch ihren Marktanteil zu erhöhen, steigt prozentual auch der Betrag, den die Bauern erhalten.

Die Schwarzwälder Weidemilch umfasst ein Volumen von etwa zehn Millionen Litern Milch im Jahr. Eine kleine Menge im Vergleich zu den 200 Millionen, die die Breisgaumilch insgesamt verarbeitet. Greenpeace fordert die Molkerei deshalb auf, im Interesse der Verbraucher und der Umwelt nun auch die Gesamtproduktion gentechnikfrei zu halten.

Datum

Mehr zum Thema

Zwei Burger mit reichlich Salatblättern, Zwiebeln, Tomaten, Patty auf einem Holzbrett angerichtet
  • 08.04.2024

Droht ein Nährstoffmangel, wenn ich mich vegan ernähre? Immer mehr Menschen stellen ihre Ernährung um – und haben Fragen. Greenpeace hat einen Ernährungswissenschaftler um Antworten gebeten.

mehr erfahren
Kuh auf der Weide
  • 18.03.2024

Was würde passieren, wenn alle Kühe auf der Weide grasen würden - statt Hochleistungsfutter aus dem Trog zu fressen? Wie viel Milch und Fleisch gäbe es dann noch? Das zeigt nun eine Studie.

mehr erfahren
Kletter:innen und großes gelbes dreieckiges Banner am Milchsilo mit der Aufschrift "Achtung Tierleid" und einer abgebildeten Kuh
  • 09.03.2024

Die Molkerei Hochwald wirbt mit hoher Qualität und verkauft unter dem Label Bärenmarke hochpreisige Milch. Fotos belegen nun, dass die Haltung der Milchkühe häufig gegen den Tierschutz verstößt.

mehr erfahren
Kühe stehen mit Ketten angebunden nebeneinander im Stall
  • 06.03.2024

Verdreckte Kühe, die so angebunden sind, dass sie sich kaum bewegen können. Fotos zeigen grausame Tierhaltung auf Höfen, die die Bärenmarke-Molkerei beliefern.

mehr erfahren
Vier überdimensionale Milchtüten stehen als Installation vor dem Eingang zur Internationalen Grünen Woche, begleitet von den Umweltaktivist:innen mit Transparenten: "Klimakrise: Die Milch macht's!"
  • 19.01.2024

Die Milchindustrie hält sich bedeckt, dabei ist der Ausstoß von Klimagasen in der Branche immens, zeigt eine Analyse. Es gibt jedoch Lösungen, den Methanausstoß zu reduzieren.

mehr erfahren
Hände halten mit Topflappen einen Auflauf, im Hintergrund der Küchenarbeitsplatte stehen ein Mensch und ein Tannenbaum
  • 20.12.2023

Alle Jahre wieder: Kartoffelsalat mit Würstchen an Heiligabend, Braten mit der lieben Verwandtschaft an den Weihnachtstagen. Oder etwa nicht?

mehr erfahren