Nachhaltiges Schullabel: Diese Schulen sind zertifiziert
Für ihre engagierte Arbeit in den Bereichen Nachhaltigkeit und Klimaschutz haben mehrere Schulen das “Schools for Earth”-Schullabel erhalten.
- Ein Artikel von Lisa Sophie Kropp
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Seit dem Schuljahr 2023/24 bietet Greenpeace allen Schulen in Deutschland eine Zertifizierung mit dem “Schools for Earth"-Schullabel für ihr Engagement für Klimaschutz und Nachhaltigkeit an.
Mehrere Schulen aus Hamburg und Niedersachsen haben das “Schools for Earth”-Schullabel bereits erhalten. Jetzt haben sich weitere Schulen zertifizieren lassen – unter anderem die erste Förderschule. Alle Schulen engagieren sich seit Jahren erfolgreich im Bereich der Schulentwicklung Richtung Klimaschutz und Nachhaltigkeit.
Das “Schools for Earth”-Schullabel zertifiziert den umfassenden, verbindlichen und kontinuierlich fortschreitenden Transformationsprozess im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
Stadtteilschule Bergedorf: Partizipation für eine zukunftsfähige Bildung
“Bildung für nachhaltige Entwicklung bedeutet für uns, dass es nicht eine extra Sache ist, sondern dass es eine Aufgabe für die gesamte Schulgemeinschaft ist. Das heißt, BNE muss in alle Bereiche des Unterrichts und Schulalltags integriert werden.”
Nachhaltige Bildung wird an der Stadtteilschule Bergedorf wirklich gelebt. Zum einen ist BNE fest im Unterricht und im Schulcurriculum verankert. So sind im Jahrgang 8 Themen wie Klimakrise, Klimaschutz und Energiewende fester Teil des Projektunterrichts. Zum anderen können sich Schüler:innen an vielen Projekten und AGs beteiligen – beispielsweise am GreenTeam, eine AG, die von Schüler:inenn mitgeleitet wird. Das GreenTeam initiierte bereits Hochbeete, die Klassen in wechselnden Patenschaften betreuen. Für die kommenden Jahren hat sich die Schulgemeinschaft folgende Ziele gesetzt:
- Stärkere Mitbestimmung der Schüler:innen im Unterricht
- Partizipative und nachhaltige Gestaltung des Schulgeländes
- Feste Verankerung der Leitperspektive BNE in allen Fachcurricula
Schule Hirtenweg: Erste Förderschule erhält “Schools for Earth”-Schullabel
Die Hamburger Schule Hirtenweg war die erste Schule in Deutschland mit einer Solartankstelle und jetzt ist sie zudem die erste Förderschule, die das Schullabel von Greenpeace erhalten hat. Der nachhaltige Kunstunterricht, das ökologische Lernen im Schulgarten und das große politische Engagement seitens der Schüler:innen (zum Beispiel als Teil der Schüler:innenkammer in Hamburg) sind nur einige Highlights der BNE-Arbeit. Künftig will die Schule an diesen Zielen arbeiten:
- Weitere Förderung der Feedbackkultur durch Umfragen unter Schüler:innen
- Umstieg auf recyceltes Kopier- und Toilettenpapier
- Regelmäßige Beteiligung der fünften Klassen im Schulgarten
Kranich-Gymnasium Salzgitter: Vom Schulwald bis zum nachhaltigen Unterricht
„Durch die Zertifizierung mit dem „Schools for Earth“-Schullabel haben wir einen klaren Rahmen für Bildung für nachhaltige Entwicklung an unserer Schule bekommen - aber auch Fortbildungen und Material-Unterstützung.“
Am Kranich-Gymnasium wird BNE bereits ab der fünften Klasse groß geschrieben: Um den neuen Schüler:innen die Verhaltensweisen für einen energie- und ressourcensparende Schulalltag von Anfang an zu vermitteln, entstand ein Starter-Kit. Dabei machen die Schüler:innen beispielsweise einen Klimacheck-Rundgang durch ihre neue Schule und lernen so das Gebäude direkt besser kennen. Außerdem nimmt die gesamte Schulklasse an einem Schulwald-Projekt teil: Hier pflanzen die Schüler:innen Bäume und können den Wald selbst und gemeinsam mit Waldpädagog:innen erforschen. Für die kommenden Jahre hat sich das Gymnasium folgende Ziele gesetzt:
- Nachhaltige und ressourcenschonende Gestaltung des Schulgeländes
- Wiederbelebung der AG Fahrradwerkstatt
- BNE soll im schulinternen Curriculum verankert werden
- Jährliche CO2-Bilanzierung und Umsetzung von Reduktionsmaßnahmen
Gymnasium Bondenwald: BNE im gesamten Schulleben und im Unterricht verankern
In der Klima AG und weiteren AGs mit BNE-Bezug entwickeln die Schüler:innen des Gymnasiums Bondenwald nachhaltige Projekte und können so die Schulentwicklung selbst mitgestalten. Beispielsweise haben sie eine Fahrradreparaturwerkstatt ins Leben gerufen und gemeinsame Aktionen zum Müllsammeln organisiert. Das Hamburger Gymnasium setzt sich dafür ein, sowohl die Teilhabe der Schüler:innen weiter zu stärken als auch BNE in allen Schulbereichen fest zu verankern. Weitere Ziele:
- Entwicklung eines Oberstufenprofils “Nachhaltigkeit”
- Einführung des Dalton-Models als Lernformat: Freies Lernen soll strukturell in Schulzeit eingeplant werden
- Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammen denken
- Entwicklung von fächerübergreifenden BNE-Unterrichtsprojekten
IGS Buchholz: Bildung für nachhaltige Entwicklung ganzheitlich umgesetzt
Vom Schulgarten mit Tümpel und Bienen über ein als Lern- und Pausenraum dienendes Lehmhaus bis hin zum Ökologie-Profil: In der Integrierten Gesamtschule Buchholz ist Bildung für nachhaltige Entwicklung erlebbar und fest verankert. Lehrkräfte, Schüler:innen und Eltern setzen sich hier gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit an der Schule ein und entwickeln neue Projekte. Das große Ziel: Klimaneutralität erreichen und dafür sollen unter anderem folgende Aspekte umgesetzt werden:
- Erneuerung der CO2-Bilanz und daraus Maßnahmen zur weiteren CO2-Reduktion entwickeln
- BNE fächerverbindend im Unterricht stärken
- Entwicklung und Umsetzung eines BNE-Curriculums
- Weitere Photovoltaik-Anlage installieren
Grundschule am Wingster Wald: Interesse am Klimaschutz schon bei den Kleinsten wecken
© Maria Feck / Greenpeace
Die Grundschule am Wingster Wald wurde mit dem Schools for Earth-Schullabel zertifiziert
Die zertifizierte Grundschule am Wingster Wald zeichnet sich durch ihren ganzheitlicher Schulentwicklungsansatz – dem Whole School Approach – aus. BNE findet an der Wingster Grundschule in allen Bereichen statt, wie etwa die Entwicklung der Schulkultur, des Unterrichts oder des Schulbetriebs. Für die kommenden Schuljahre hat sich die Schulgemeinschaft weitreichende Ziele gesetzt:
- Ein schuleigenes Konzept zur Einführung des “Frei Days”, welcher regelmäßig Freiräume für die Auseinandersetzung mit Zukunftsfragen bietet
- Maßnahmen zur Reduzierung der CO2-Emissionen des Schulwege-Verkehrs
- Maßnahmen beim Umbau des Schulgebäudes zur Einsparung von Energie
- Stärkung demokratischer Beteiligungsstrukturen für Schüler:innen verknüpft mit schulischen Nachhaltigkeits-Aktivitäten
Jetzt bei Schools for Earth mitmachen und sich zertifizieren lassen
Das Projekt “Schools for Earth” lädt alle Schulen in Deutschland ein, sich gemeinsam mit vielen anderen aktiven Schulen auf den Weg Richtung Klimaneutralität und Nachhaltigkeit zu machen. Dazu bietet das Schulprojekt eine breite Auswahl an kostenlos verfügbaren Unterrichtsmaterialien, Handreichungen, Werkzeugen wie etwa dem CO2-Schulrechner oder Weiterbildungen an.
Die Zertifizierung mit dem “Schools for Earth”-Schullabel ist ein zusätzliches unterstützendes Angebot für alle Schulen die über die Nutzung der “Schools for Earth”-Angebote hinaus an einem verbindlichen Zertifizierungsprogramm teilnehmen möchten. Unterstützt werden teilnehmende Schulen dabei durch persönliche und individuelle Beratung zu ihren Vorhaben, durch Fort- und Weiterbildungsangebote, sowie durch die Vernetzungsmöglichkeit mit anderen Schulen der “Schools for Earth”-Community.