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Von Hernandez auf McPlanet.com, April 2009
Andreas Schoelzel / Greenpeace

Eindrücke vom Umwelt- und Globalisierungskongress McPlanet.com

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Globale Krisenstimmung: Finanzmarktkrise, Ressourcenkrise, Klimakrise, Hungerkrise... Die Welt scheint aus den Fugen geraten. Sind unsere Gesellschaftsmodelle alle am Ende? Game Over? Die mehr als 1600 Teilnehmer des Umwelt- und Globalisierungskongresses McPlanet.com sehen in den Krisen auch Chancen für Veränderung. Auf vier großen Panels, in 16 Foren und mehr als 100 Workshops wird diskutiert, wie ein zukunftsfähiger Neustart der Systeme aussehen müsste.

Der Kongress in den Räumen der Technischen Universität in Berlin bringt Interessierte und Aktive aus globalisierungskritischer Bewegung, Umweltverbänden, Politik, Kirche und andere zivilgesellschaftliche Akteure mit zahlreichen prominenten Referentinnen und Referenten aus der ganzen Welt zusammen. Sie diskutieren die globalen Zusammenhänge der Krisen und suchen Lösungen, wie Klima- und Artenschutz, Armutsüberwindung und globale Gerechtigkeit miteinander verknüpft werden können.

Die Botschaft vieler Referenten: Wir müssen radikaler werden! Unsere Gesellschaft hat bisher die Dominanz der Wirtschaft über die Gesellschaft akzeptiert. Nun müssen die Staaten von den Bürgern wieder dazu gebracht werden, ihre Kernaufgabe zu übernehmen. Und das heißt vor allem: Regeln setzen. Denn Krisen passieren nicht einfach, sie sind die Folge fehlender Regeln. Zweiter radikaler Wandel: Wir müssen uns vom bisherigen Konzept des unendlichen Wachstums verabschieden und neue zukunftsfähige Lebensstile finden und leben.

Die Finanzmarktkrise, die als eine Art Herzinfarkt der aktuellen Form der Globalisierung die Menschen in den Industrieländern aufgeschreckt hat, erhält zurzeit die größte Aufmerksamkeit.Doch während bei uns im Norden vor allem diese Systemkrise der Wirtschaft wahrgenommen wird, sind Ressourcen-, Hunger- und Klimakrise für die Menschen des Südens schon jetzt zur Überlebensfrage geworden. Dort ist schon seit längerem zu spüren, dass die globalen Krisen eng miteinander zusammenhängen und aufeinander wie Katalysatoren wirken. Die Klimakrise gilt den Experten auf dem Kongress dabei als globale Summe unserer Fehler der Vergangenheit.

Aber die meisten Referenten sehen die Krisen trotzdem als Chance für einen Neustart. Denn viele Konzepte, die früher von Vertretern aus Politik und Wirtschaft das Etikett Ideologie erhielten, werden dort nun ernsthaft diskutiert. Veränderungen sind leichter zu vollziehen, wenn alles auf dem Spiel steht.

Eine ausführliche Berichterstattung vom Kongress bietet die Website Wir Klimaretter.

McPlanet.com wird organisiert von Attac Deutschland, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Greenpeace, der Heinrich-Böll-Stiftung und dem Evangelischen Entwicklungsdienst (EED), sowie in Kooperation mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und dem Center for Metropolitan Studies an der Technischen Universität Berlin. McPlanet.com fand erstmals in 2003 statt; der Kongress geht in diesem Jahr bereits in die vierte Runde.

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