An der Aktion zum Urwaldschutz sind auch deutsche Greenpeace-Aktivisten beteiligt. Ziel ist es, Brandrodungen zu bekämpfen und gemeinsam mit Wissenschaftlern die Artenvielfalt in der Provinz Riau zu dokumentieren. Eingerichtet wurde die Urwaldschutzstation in der Nähe von Palmölplantagen. Die Palmöl-Industrie ist die treibende Kraft hinter den Rodungen in Indonesien. Indonesien und Malaysia erzeugen gemeinsam rund 80 Prozent des weltweit hergestellten Palmöls. Deutschland importiert davon jedes Jahr etwa 950.000 Tonnen für Lebensmittel, Kosmetik und zur Energiegewinnung.
Durch seine fortschreitende Waldzerstörung ist Indonesien der weltweit drittgrößte Erzeuger von Treibhausgasen - nach China und den USA. Und eben die indonesische Regierung wird im Dezember auf Bali die nächste UN-Klimakonferenz ausrichten.
Wenn wir den Klimawandel aufhalten wollen, müssen wir auch die Urwälder schützen. Urwaldschutz ist Klimaschutz
, sagt Martin Kaiser, Waldexperte von Greenpeace. Die Urwälder werden zerstört, um Palmöl für Lebensmittel, Kosmetik und zur Energieerzeugung herzustellen. Die indonesische Regierung muss den Einschlag stoppen. Sie kann nicht weiterhin die Urwälder zerstören und gleichzeitig Gastgeberin für eine große Klimakonferenz sein.
Von der illegalen Abholzung und der Ausbreitung der Palmölplantagen sind vor allem einheimische Völker betroffen. Doch auch der Verlust vieler Pflanzen- und Tierarten ist dramatisch. So sind beispielsweise der Orang-Utan und der Sumatra-Tiger vom Aussterben bedroht.
Weltweit wird alle zwei Sekunden Wald in der Fläche eines Fußballfeldes vernichtet. Aus der Urwaldzerstörung stammen etwa ein Fünftel der globalen Treibhausgas-Emissionen. Das in den Pflanzen gespeicherte Kohlendioxid entweicht als Folge der Abholzung, durch Waldbrände und die allmähliche Zersetzung des Urwaldbodens in die Atmosphäre.