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Luftaufnahme eines Auffangbeckens der "Suncor Energy Company" in Alberta / Kanada, September 1998.
Giguere / Greenpeace

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Wegen der massiven Umweltzerstörung lehnt Greenpeace die Förderung von Teersand ab. Für den Abbau werden gewaltige Waldflächen zerstört. Die Produktion benötigt drei bis fünf mal mehr Energie als herkömmliche Ölförderung. Entsprechend hoch ist der Ausstoß von gefährlichen Treibhausgasen.

Mehrere hundert Millionen Liter hochgiftige Abwässer fallen täglich an. Sie werden einfach in natürliche Senken gepumpt und versickern. Experten gehen davon aus, dass täglich zehn bis zwölf Millionen Liter Giftbrühe ins Grundwasser gelangen. Die Krebsrate der dort lebenden Ureinwohner, der sogenannten First Nations, ist durch die Wasserverschmutzung rund 30 Prozent höher als im restlichen Kanada.

Die EU-Kommission muss diese Auswirkungen berücksichtigen, wenn sie über die Zulassung von Teersand-Produkten in Europa entscheidet.

Die endgültige Entscheidung über die Kraftstoff Qualitäts-Richtlinie (Englisch: Fuel Quality Directive - FQD) ist in den vergangenen Jahren immer wieder vertagt worden, auch wegen des Streits über diese Fragen zwischen EU-Umweltkommissarin Connie Hedegaard und Energiekommissar Günther Oettinger. Jetzt ist wieder bekannt geworden, dass zwar der Vorschlag der Kommission abgestimmt werden soll, aber die Entscheidung der EU-Ministerkonferenz verschoben wurde.

Das große Geschäft

Die meisten großen Ölkonzerne haben sich Abbaugebiete gesichert. Die meisten international tätigen Banken, auch die Deutsche Bank, tragen zur Finanzierung bei. Bis vor einigen Jahren wusste die Öffentlichkeit kaum, dass Kanada dieses schmutzige Öl fördert. Einige Medien haben frühzeitig über diese Zerstörung berichtet. Greenpeace hat immer wieder darauf aufmerksam gemacht. Kein Entscheider kann heute behaupten, davon nichts zu wissen.

Teersand lässt sich auf zwei Arten abbauen: Eine bis zu 30 Meter hohe "Deckschicht" aus Erde wird abgeräumt. Anschließend laden Bagger die teerhaltigen Sandschichten auf die größten Lastwagen der Welt. Diese fahren zu einer Trennanlage, die das dickflüssige Bitumen von Sand, Kohle und Schwefel trennt.

Die andere Möglichkeit ist die sogenannte "InSitu"-Methode: Dicke Rohre werden in die Sandschicht versenkt, das Bitumen mit heißem Wasserdampf verflüssigt und an einer anderen Stelle aufgefangen.

Bei beiden Methoden werden Schadstoffe wie Arsen, Quecksilber und Schwefel abgetrennt und freigesetzt.

Das erzeugte Bitumen wird in einem sogenannten Upgrader nochmals "gereinigt" und durch lange Pipelines zur weiteren "Veredelung" in Raffinerien in die USA gepumpt. In den USA wird das Öl vermischt und als hochwertiger Energieträger verkauft.

Kein Öl aus Teersand für die EU

Jetzt ist die Gelegenheit, die Entscheidung der EU zu beeinflussen. Mit unseren Mails an EU-Energiekommissar Günther Oettinger wollen wir zeigen, dass vielen Bürger Europas der Schutz der Umwelt wichtig ist.

Unterschreiben Sie unsere Protestmail-Aktion* und leiten Sie diese an Freunde und Bekannte weiter. Gemeinsam müssen wir dafür sorgen, dass die EU sich nicht von der kanadischen Teersand-Lobby und den großen Ölkonzernen breitschlagen lässt.

 

*Anmerkung der Redaktion: Diese Mitmachaktion wurde erfolgreich abgeschlossen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

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