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Kleidung auf einem Bügel mit einem Recycling-Schild
© Shutterstock

9 einfache Tipps für Slow Fashion

Fast Fashion hat sich längst als eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit etabliert. Aus der Fast Fashion-Falle auszubrechen, ist nicht schwer - zeigen unsere Tipps.

Billig produzierte Kleidung, die nach ein paarmal Tragen im Müll landet, verursacht immense CO₂-Emissionen bei der Produktion, verschmutzt Gewässer und sorgt für prekäre Arbeitsbedingungen in den Herstellungsländern. Als entscheidender Gegenentwurf zur Wegwerfmode, also Fast Fashion, steht die Slow Fashion Bewegung: Sie setzt auf eine Entschleunigung der Modeindustrie und eine stärkere Wertschätzung von Kleidung. Indem Konsum bewusst verlangsamt wird und Klamotten länger getragen werden, können so fairere Bedingungen für die Arbeiter:innen in der Branche geschaffen und unsere Umwelt geschützt werden.

Jeder Schritt zählt: Fast Fashion zu vermeiden, bedeutet nicht, auf Stil zu verzichten – ganz im Gegenteil. Wer bewusster konsumiert, entwickelt mit der Zeit einen ganz eigenen, authentischen Kleidungsstil, der länger hält und mehr bedeutet. Und den vor allem niemand so schnell nachmachen kann. Ob man mit einem Kleidertausch beginnt, nur noch Secondhand kauft oder eine eigene Capsule Wardrobe zusammenstellt – jeder Schritt in Richtung Slow Fashion ist ein Schritt in die richtige Richtung.

In diesem Beitrag zeigen wir neun einfache, aber wirkungsvolle Tipps, mit denen der Fast-Fashion-Falle zu entkommen ist und der Kleiderschrank nachhaltiger wird. Jede noch so kleine Handlung kann eine große Veränderung bewirken: Werde Teil der Bewegung, denn gemeinsam sind wir stärker. 

 

1. Weniger kaufen – aber dafür bewusster

Statt jedem Trend hinterherzulaufen, lohnt sich ein Perspektivwechsel: Brauche ich das wirklich? Falls die Antwort ja lautet, lieber in hochwertige Teile investieren, die lange getragen werden können. Das spart auf Dauer Geld, Zeit und Ressourcen. Achten Sie außerdem darauf, dass die Kleidung fair produziert wurde und aus nachhaltigen Materialien besteht. 

2. Tauschen & Secondhand: nachhaltig, günstig, individuell

Die nachhaltigste Kleidung ist die, die bereits existiert. Secondhand-Shopping schont Ressourcen, spart CO₂ und bietet jede Menge Stilvielfalt – ob auf Internet-Plattformen, in lokalen Secondhand-Läden oder auf Flohmärkten. Noch besser: Tauschpartys mit Freund:innen, in der Nachbarschaft oder bei Greenpeace! Da gibt es “neue” Lieblingsteile, ohne Geld ausgeben zu müssen. Was im eigenen Kleiderschrank ungenutzt rumliegt, kann für andere ein Schatz sein – und umgekehrt.

3. Reparieren statt wegwerfen

Ein loser Knopf oder ein kleiner Riss sind kein Grund, ein Kleidungsstück zu entsorgen. Mit ein paar einfachen Handgriffen – oder einem Besuch in der Schneiderei – verlängerst du die Lebensdauer deiner Kleidung deutlich. Selbst ein neuer Reißverschluss kann sich etwa bei einer Winterjacke lohnen.

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4. Kleidung leihen statt kaufen

Besonderer Anlass? Da kann es sich besonders lohnen, Kleidung zu leihen. Es gibt inzwischen zahlreiche Plattformen, auf denen stylische Outfits für kurze Zeit zu mieten sind, eine ideale Alternative zum Neukauf – auch für Kinderkleidung.

5. Weniger Teile, mehr Kombis: Capsule Wardrobe

Eine sogenannte Capsule Wardrobe besteht aus wenigen, gut kombinierbaren Lieblingsstücken. Dieses minimalistische Kleiderschrankkonzept spart Zeit, Geld und vermeidet Fehlkäufe – und durch die Kombinationsmöglichkeiten entsteht schnell ein neuer Look.

6. Richtig waschen und pflegen

Viele Kleidungsstücke gehen nicht kaputt – sie werden kaputtgewaschen. Daher am besten bei niedrigen Temperaturen waschen, Wäschenetze nutzen und auf den Trockner verzichten. Weniger Waschen schont nicht nur die Fasern, sondern auch die Umwelt. Manchmal reicht dafür auch schon die Frage: Ist das Shirt wirklich dreckig, oder lag es vielleicht nur länger auf dem Boden? 

Vogel über Müllberg

7. Verkaufen und Tauschen, was nicht mehr getragen wird

Ungetragene Kleidung muss nicht im Schrank verstauben. Über Plattformen wie Vinted, Mädchenflohmarkt oder Kleinanzeigen lässt sie sich gut verkaufen – und macht anderen Freude. Gleichzeitig schafft das Platz für Neues (oder der Kleiderschrank bleibt einfach minimalistisch).

8. Unser Konsumverhalten hat Macht: Nein sagen zu Fast-Fashion

Marken wie SHEIN, Temu oder Primark produzieren massenhaft Kleidung zu Dumpingpreisen – oft unter menschenunwürdigen Bedingungen, mit enormen Umweltfolgen. Ihr Geschäftsmodell basiert auf Überproduktion, Trenddruck und extrem kurzer Lebensdauer der Produkte. Doch unser Konsumverhalten kann etwas bewirken: Jedes reparierte, getauschte oder nicht gekaufte Teil ist eine Stimme – für oder gegen dieses System. 

Studioaufnahme: Textilien von Shein auf einem Haufen
© Fred Dott / Greenpeace

Schäm dich, Shein

Nachricht

Schnell, billig, rücksichtslos – das ist das Geschäftsmodell des Fast Fashion-Konzerns Shein. Greenpeace hat nach drei Jahren erneut Produkte ins Labor geschickt – mit beunruhigenden Ergebnissen.

mehr erfahren über Schäm dich, Shein

9. Auf faire und ökologische Label setzen

Wenn es etwas Neues sein soll, dann möglichst fair: Viele Unternehmen machen zwar große und offiziell klingende Versprechen bezüglich Nachhaltigkeit, doch hinter den Gütezeichen steckt oft nur Greenwashing. 

Eine positive Entwicklung: Viele junge Labels legen ihre Lieferketten offen und zeigen, dass Mode auch ethisch korrekt, langlebig und umweltschonend produziert werden kann – und dabei trotzdem stylisch ist. Die bewusste Entscheidung gegen Fast Fashion unterstützt Marken, die den Unterschied machen. Denn nachhaltige Mode ist nicht nur ein Stil, sondern eine Haltung – für Mensch, Umwelt und Zukunft.

Einen Überblick darüber, welche Gütezeichen für Klamotten wirklich halten, was sie versprechen, bietet der Greenpeace-Label-Guide. Wir haben 21 der bekanntesten Label unter die Lupe genommen, die Klamotten als “grün” ausweisen sollen. Die Analyse zeigt: Dahinter steckt oft nur wenig Substanz. Vor allem Unternehmen entwickeln häufig eigene Schein-Label, um Klamotten als “grün” darzustellen, ohne die strengen Regeln unabhängiger Zertifizierungen erfüllen zu müssen. 

Doch nicht alle Labels schneiden schlecht ab: Fünf der getesteten Labels bewertet Greenpeace als vertrauenswürdig, da sie umfassende, überdurchschnittlich strenge Kriterien in den Bereichen Ökologie (wie Bio-Fasern, Chemikalienmanagement, Einsatz von recycelten Materialien) entlang der gesamten Lieferkette anwenden, die regelmäßig überprüft und aktualisiert werden.

Der Label-Guide für Bekleidung

Der Label-Guide für Bekleidung

Greenpeace hat 21 der bekanntesten Labels für Bekleidung unter die Lupe genommen und bewertet. Besonders im Fokus lag dabei, wie vertrauenswürdig die Zertifizierungen sind. Denn ohne unabhängige Vorgaben und regelmäßige transparente Audits, die sicherstellen, dass die Versprechen über lange Zeit tatsächlich und verlässlich eingehalten werden, sind Gütezeichen unglaubwürdig.

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