Jetzt spenden
Protest-Banner vor dem AKW Krümmel: Nur Abschalten bringt Sicherheit, September 2007
Fred Dott / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Äußerst vorteilhaft wäre eine Laufzeitverlängerung nur für die Stromproduzenten selber. Eine Betriebsverlängerung alter Atomkraftwerke würde den Energiekonzernen pro Tag und Kraftwerk etwa eine Million Euro bescheren, sagt Atomexperte Heinz Smital von Greenpeace. Nicht einmal CDU/CSU-Wähler, die als Befürworter der Atomkraft gelten, scheinen daran zu glauben, dass auch Stromverbraucher von diesem Gewinn profitieren könnten.

Auch die Wähler der anderen Parteien rechnen mehrheitlich nicht mit günstigem Atomstrom durch längere Laufzeiten. Laut Emnid betrifft das: 81 Prozent der SPD-Wähler, 84 Prozent von Bündnis 90/Die Grünen, 72 Prozent der FDP-Wähler und 86 Prozent der Linken.

Nach Wahl-Präferenz hat Emnid auch die Einschätzung ermittelt, ob durch den Atomausstieg die Stromversorgung in Deutschland gefährdet sei. Das Ergebnis: 65 Prozent der 1.000 Befragten glauben nicht, dass durch das Abschalten der Atomkraftwerke ein Versorgungsengpass entstehen könnte. Selbst 54 Prozent der CDU/CSU-Wähler gehen nicht davon aus, dass durch den Atomausstieg eine Stromlücke verursacht würde.

Unter Druck geratene Atomstromkonzerne und ihre politischen Steigbügelhalter wollen die Angst der Bundesbürger vor Energieengpässen schüren, sagt Smital. Doch es gibt keinen Grund für Verunsicherungen: Der Atomausstieg wird weder zu höheren Strompreisen noch zum Stromnotstand führen.

Die Bundesregierung hat bereits im vergangenen Jahr in einem Gutachten erklärt, dass die Stromversorgung in Deutschland trotz des Atomausstiegsgesetzes sichergestellt sei. Eine vor wenigen Wochen veröffentlichte Studie des Bundesumweltministeriums gibt zudem zu bedenken, dass eine Laufzeitverlängerung zur Erhöhung der Strompreise führen und Innovationen für Erneuerbare Energien bremsen könnte.

Greenpeace fordert, die ältesten und unsichersten Atomreaktoren in Deutschland sofort abzuschalten und bis 2015 vollständig aus der Atomkraft auszusteigen.

 

 

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

In einem Kindergarten liegen die Spielsachen so, wie sie nach der Katastrophe zurückgelassen wurden. Die Gasmaske eines Kindes neben einer Puppe ist nur ein weiteres grausames Paradoxon: Eine Woche vor dem Atomunfall wurden die Kinder darin geschult, die Sicherheitsausrüstung gegen die atomare Gefahr zu benutzen. Doch am Tag des Unfalls wurde auf Anweisung der Parteiführung keine einzige Gasmaske benutzt.

Tschornobyl

Tschornobyl ist bekannt für die Katastrophe von 1986. Eine radioaktive Wolke verseuchte damals die Region und zog über Europa. Am 26. April jährt sich der Super-GAU zum 39. Mal.

mehr erfahren über Tschornobyl
Tschornobyl Tour zum 30. Jahrestag

Der Sarkophag in Tschernobyl

Seit 2006 schützte ein Sarkophag die Umwelt vor der Ruine von Tschornobyl. Ein russischer Drohnenangriff beschädigte ihn schwer, die IAEO bestätigt: er ist jetzt undicht.

mehr erfahren über Der Sarkophag in Tschernobyl
Der Erkundungsbereich im Salzstock Gorleben 01/21/2011

Salzstock Gorleben: Zum Endlager erkoren

Ein maroder Salzstock im niedersächsischen Gorleben war jahrzehntelang als Endlageroption für hoch radioaktiven Müll ausersehen. Aus politischen Gründen. Denn fachlich war klar: sicher ist er nicht.

mehr erfahren über Salzstock Gorleben: Zum Endlager erkoren
Ein Atomfass steht auf einer Wiese

Endlagersuche: Wohin mit dem Atommüll?

Die Suche nach einem Endlager für hochradioaktivem Atommüll zeigt: Es ist nicht einfach. Über Licht und Schatten des Standortauswahlgesetzes.

mehr erfahren über Endlagersuche: Wohin mit dem Atommüll?
Arbeiter in Gorleben 1994

Die Akte Gorleben

Die Ernennung Gorlebens zum Endlagerstandort erfolgte aus politischen Gründen, nicht wegen Tauglichkeit. Das zeigen Originaldokumente, die Greenpeace 2010 der Öffentlichkeit zugänglich macht.

mehr erfahren über Die Akte Gorleben
Projektion für den Atomausstieg am Atomkraftwerk Isar 2 bei Nacht

9 Fakten über Atomkraft

Auch wenn immer wieder eine “Renaissance” herbeigeredet wird: die Fakten sprechen gegen Atomkraft. Denn sie ist und bleibt unsicher, unzuverlässig, gefährlich, dreckig und teuer. Punkt. Aus.

mehr erfahren über 9 Fakten über Atomkraft