Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Ein positiver Aspekt an dem Abschlussdokument ist der Beschluss, dass Verhandlungen für eine zweite Verpflichtungsperiode im Zuge des Kyoto-Protokolls bis 2009 abgeschlossen sein sollen. Außerdem hat der Abschlusstext aber auch die tiefe Spaltung der G8 im Klimaschutz offengelegt, erklärt Münchmeyer. Das ist gut, weil die Welt dadurch klar sehen kann, dass sich die USA verbindlichen Reduktionszielen weiter verweigern.

Noch am Vormittag wollten Greenpeace-Aktivisten den in Heiligendamm versammelten Staatschefs eine Klimaschutz-Petition überbringen, um ein Scheitern des Gipfels in dieser Frage zu verhindern. In elf Schlauchbooten näherten sie sich dem Tagungsort von der Seeseite her. Zuvor wurde die Polizei über die friedliche Aktion unterrichtet. Mit mehreren Schnellbooten und Polizeischlauchbooten machte diese trotzdem Jagd auf die Greenpeacer und verfolgte und bedrängte sie. Dabei kam es zu harten Zusammenstößen, bei denen sechs Aktivisten leicht verletzt wurden.

Man kann Schlauchboote auch anders stoppen

{image_r}Die Greenpeace-Aktion fand im sogenannten Großen Seegebiet vor Heiligendamm statt. Heute Morgen um 10:45 Uhr waren die Boote von Osten und Westen in das Gebiet zehn Seemeilen vor der Küste gefahren. Auf Fahnen und Flaggen trugen die Aktivisten den Slogan G8 - Act now. Sie hatten eine Petition dabei, die die G8-Staaten unter Führung von Angela Merkel drängt, verbindliche Reduktionen ihrer Treibhausgas-Emissionen zu beschließen.

Da die G8-Beratungen zum Klimaschutz seit gestern in eine ernste Krise geraten sind, hatte sich Greenpeace zu dieser Aktion von Wasserseite aus entschlossen. Die Greenpeace-Flottille bestand aus vier Katamaran-Schlauchbooten, fünf klassischen Schlauchbooten und zwei Sechs-Meter-Schiffen.

Ein kleines Schlauchboot und ein Sechs-Meter-Boot wurden von Polizeibooten wortwörtlich überfahren. Sechs Aktivisten wurden dabei verletzt, einige ins Wasser gestoßen. Sie erlitten Prellungen und Quetschungen an Rücken und Rippen, Armen und Beinen. Ein Aktivist blieb vorsorglich im Krankenhaus.

Man kann Schlauchboote auch anders stoppen, ohne sie zu überfahren, sagt Jörg Feddern, Greenpeace-Klimaschutz-Experte. Gewaltfreier Protest in Sichtweite muss auch bei den mächtigsten Männern und Frauen der Welt möglich sein, ohne dass man in Lebensgefahr gerät. Die Boote sind in Polizeigewahrsam.

Petition mit klaren Zielvorgaben

In der Petition heißt es unter anderem: Die G8-Staaten müssen einen Durchbruch bei den internationalen Klimaverhandlungen durch verlässliche Erklärungen erwirken. Die Treibhausgas-Emissionen in Industriestaaten müssen bis zum Jahr 2020 um mindestens 30 Prozent (gegenüber 1990) reduziert werden. Die Entwaldung und Degradierung der Urwälder muss bis 2010 gestoppt werden. Mit dieser Petition fordern wir Sie auf, Ihrer Verantwortung für den Klimaschutz gerecht zu werden.

  • Verfolgungsjagd Heiligendamm

    Verfolgungsjagd Heiligendamm

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Kein Recht auf Verbrenner!

Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Kläger:innen mit Ihrer Unterschrift

Klage unterstützen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%

Mehr zum Thema

Gletscherschmelze: der Gurgler 1932 - 2025

Gletscherschmelze: Berge ohne Eis

Neue erschreckende Bilder zeigen, wie die Erderhitzung Gletscher in Deutschland, Österreich und der Schweiz zerstört.

mehr erfahren über Gletscherschmelze: Berge ohne Eis
Protest in Dry River in the Amazon in Brazil

Dürre Zeiten

In Europa und weltweit leiden immer mehr Regionen an Trockenheit. Heiße Sommer lassen Böden, Wälder und Gewässer leiden, auch andere Jahreszeiten bleiben inzwischen oft zu trocken.

mehr erfahren über Dürre Zeiten
Martin Kaiser, Executive Director of Greenpeace Germany

"Pyrrhussieg der Fossilen"

Die UN-Klimakonferenz gab keine Antwort, wie wir schneller CO2-Emissionen senken und den Amazonas retten können. Und doch sieht Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand bei Greenpeace, Fortschritte.

mehr erfahren über "Pyrrhussieg der Fossilen"
Flut in Günzburg 2.6.24

Extremwetter - Wetterextreme

Überschwemmungen, Stürme und Dürren werden immer schlimmer. Im Sommer 2024 versank Europa mehrfach in sogenannten "Jahrhundertfluten", die Zahl der Hitzetoten steigt. Die Klimakrise ist längst da.

mehr erfahren über Extremwetter - Wetterextreme
Podium der 21. Klimaschutzkonferenz in Paris 2015

Internationale Klimakonferenzen

Schon in den siebziger Jahren erkannten Forschende: Der Klimawandel wird eine ernste, weltweite Bedrohung für Mensch und Natur. Daher wurde 1979 die erste Klimakonferenz in Genf einberufen. Ein historischer Überblick.

mehr erfahren über Internationale Klimakonferenzen
Messballon zur Beobachtung des Ozonlochs am nördlichen Polarkreis, Juni 1988

Ursache und Wirkung des Ozonlochs

Das Ozonloch beschäftigt Wissenschaftler:innen seit Jahrzehnten. Wir erklären, worum es sich dabei handelt und betrachten seinen aktuellen Zustand.

mehr erfahren über Ursache und Wirkung des Ozonlochs