Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Im Kyoto-Protokoll haben sich die Industrieländer verpflichtet, ihren Ausstoß an Treibhausgasen bis 2012 durchschnittlich um 5,2 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken. Die vorgesehene Reduzierung für Deutschland beträgt 21 Prozent.

Der Handel mit Treibhausgas-Zertifikaten startet innerhalb der EU mit einer 3-jährigen Pilotphase für energieintensive Betriebe. Ab 2008 sind dann alle Kyoto-Länder beteiligt. Der Emissionshandel sieht absolute Obergrenzen vor, die flexibel durch den Handel mit den Zertifikaten erreicht werden. Ab 2013 soll der Handel mit den Zertifikaten dann vollständig etabliert sein.

Vorerst wird ausschließlich mit Kohlendioxid gehandelt. Kohlendioxid ist eines von 6 Klimagasen, die im Kyoto-Protokoll verhandelt werden und ist mengenmäßig am stärksten vertreten. Somit ist es von großer Bedeutung für die Umwelt.

Europaweit sind rund 5000 Firmen mit über 10.000 Anlagen beteiligt, in Deutschland sind es 1.849 emissionsintensive Industrieanlagen wie Kraftwerke und große Fabriken. Den einzelnen Betreibern wird eine bestimmte Anzahl von Kohlendioxid-Zertifikaten zugeteilt. Liegt die Menge, die sie benötigen darüber, so müssen sie Zertifikate dazu kaufen, verbrauchen sie weniger, so können sie Zertifikate verkaufen und auf diese Weise Gewinne einfahren.

Für Deutschland sieht die Situation zunächst gar nicht so schlecht aus: Von der bis 2012 vorgesehenen Reduzierung der Treibhausgase um 21 Prozent sind schon fast 19 Prozent geschafft. Der Hintergrund dafür ist allerdings zu einem großen Teil der wirtschaftliche Zusammenbruch der DDR. Dieser Trend wird sich deshalb nicht unendlich fortsetzen lassen. Der Kohlendioxid-Ausstoß pro Kopf ist in Deutschland noch immer höher als in den Nachbarstaaten.

Der Handel mit Emissionsrechten kann kein klimapolitisches Gesamtkonzept ersetzen, sagt Dr. Gabriela von Görne, Klimaexpertin von Greenpeace. Für den Klimaschutz ist dieses Instrument nicht ausreichend und zu kurzfristig gedacht. Der Kauf und Verkauf von Zertifikaten allein hilft dem Klima nicht. Erst im Zusammenhang mit einer konkreten Reduktionsverpflichtung kann der Handel zum Klimaschutz beitragen. Darüber hinaus ist der firmenbezogene Ansatz nicht ausreichend, da andere Bereiche, wie zum Beispiel der Verkehr, völlig außen vor bleiben.

Gehandelt werden die Emissionsrechte an der Leipziger Strombörse. Der Preis für eine Tonne Kohlendioxid liegt derzeit bei 8,50 Euro.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Kein Recht auf Verbrenner!

Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Kläger:innen mit Ihrer Unterschrift

Klage unterstützen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%

Mehr zum Thema

Gletscherschmelze: der Gurgler 1932 - 2025

Gletscherschmelze: Berge ohne Eis

Neue erschreckende Bilder zeigen, wie die Erderhitzung Gletscher in Deutschland, Österreich und der Schweiz zerstört.

mehr erfahren über Gletscherschmelze: Berge ohne Eis
Protest in Dry River in the Amazon in Brazil

Dürre Zeiten

In Europa und weltweit leiden immer mehr Regionen an Trockenheit. Heiße Sommer lassen Böden, Wälder und Gewässer leiden, auch andere Jahreszeiten bleiben inzwischen oft zu trocken.

mehr erfahren über Dürre Zeiten
Martin Kaiser, Executive Director of Greenpeace Germany

"Pyrrhussieg der Fossilen"

Die UN-Klimakonferenz gab keine Antwort, wie wir schneller CO2-Emissionen senken und den Amazonas retten können. Und doch sieht Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand bei Greenpeace, Fortschritte.

mehr erfahren über "Pyrrhussieg der Fossilen"
Flut in Günzburg 2.6.24

Extremwetter - Wetterextreme

Überschwemmungen, Stürme und Dürren werden immer schlimmer. Im Sommer 2024 versank Europa mehrfach in sogenannten "Jahrhundertfluten", die Zahl der Hitzetoten steigt. Die Klimakrise ist längst da.

mehr erfahren über Extremwetter - Wetterextreme
Podium der 21. Klimaschutzkonferenz in Paris 2015

Internationale Klimakonferenzen

Schon in den siebziger Jahren erkannten Forschende: Der Klimawandel wird eine ernste, weltweite Bedrohung für Mensch und Natur. Daher wurde 1979 die erste Klimakonferenz in Genf einberufen. Ein historischer Überblick.

mehr erfahren über Internationale Klimakonferenzen
Messballon zur Beobachtung des Ozonlochs am nördlichen Polarkreis, Juni 1988

Ursache und Wirkung des Ozonlochs

Das Ozonloch beschäftigt Wissenschaftler:innen seit Jahrzehnten. Wir erklären, worum es sich dabei handelt und betrachten seinen aktuellen Zustand.

mehr erfahren über Ursache und Wirkung des Ozonlochs