Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Die 55. IWC-Haupttagung findet vom 16. bis 19. Juni in Berlin statt. Ein erster Schritt zum Schutz der Wale ist die so genannte Berlin Initiative, über die in den ersten beiden Tagen der IWC-Konferenz abgestimmt wird. Die von weltweit über 40 Tier- und Umweltschutzorganisationen unterstützte Resolution will den umfassenden Schutz aller Walarten zur zentralen Aufgabe der IWC machen.

Allein 300.000 Wale und Delfine sterben jedes Jahr als Beifang in Fischernetzen, weitere durch Meeresverschmutzung, Unterwasserlärm und direkte Jagd. Diese riesige Zahl von toten Tieren zeigt, dass sich die IWC aller Probleme der Wale annehmen muss, sagt Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack. Die IWC als ehemaliger Club der Walfänger muss sich endlich zu einer Schutzorganisation wandeln. Das gilt besonders für den Schutz der bislang kaum beachteten Kleinwale wie Delfine und Schweinswale. Doch das Waljagd-Land Japan und seine Verbündeten - mit japanischer Entwicklungshilfe gekaufte Dritte-Welt-Staaten - werden voraussichtlich gegen den Schutz der Wale stimmen.

Stattdessen wird die japanische Delegation auch dieses Jahr beantragen, das Walfangverbot durch ihre Vorstellung eines Wale-Bewirtschaftungsverfahrens zu ersetzen. Die Pläne basieren jedoch auf unsicheren Schätzungen der Walbestände. Sie schreiben zudem weder unabhängige Kontrollen noch Strafen für den Piratenwalfang vor.

Empfindliche Strafen sind aber notwendig: Wissenschaftler haben durch DNA-Analysen sogar Fleisch des streng geschützten Blauwales auf dem japanischen Markt entdeckt. Greenpeace lehnt eine Bewirtschaftung in dieser Form ab. Es ist viel zu früh, um über die Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs zu diskutieren, sagt Maack. Mindestens für die nächsten 50 Jahre müssen die Gefahren für Wale verringert und ihr Schutz garantiert werden.

Greenpeace unterstützt den sanften Walbeobachtungs-Tourismus. Whale-Watching erzielt weltweit Umsätze von rund einer Milliarde Euro. Nur wenige IWC-Staaten wie Japan, Norwegen und Russland haben Interesse am aktivem Walfang. Durch den Stimmenkauf Japans sind jedoch die Fronten zwischen Walfang- und Walschutzländern in der IWC so verhärtet, dass jeder Fortschritt zum Schutz der Wale verhindert wird. Die Walschutzländer dürfen nicht zulassen, dass Japan sich die Kontrolle über die IWC erkauft, fordert Maack.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/tiefsee

SOS für die Tiefsee

In der Tiefsee soll Unfassbares passieren: Für den Abbau von Metallen und seltenen Erden soll der Meeresgrund durchfräst und so einzigartige Ökosysteme zerstört werden. Fordern Sie die Bundesregierung auf, sich klar für ein Moratorium auszusprechen!

Petition unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
SOS Tiefsee

Mehr zum Thema

Greenpeace projiziert Botschaften von Menschen aus aller Welt auf den Svea-Gletscher in Spitzbergen. Mit Videos fordern Prominente wie der schwedische Schauspieler Gustaf Skarsgård und die südafrikanische Schauspielerin Amanda du-Pont den norwegischen Ministerpräsidenten Jonas Gahr Støre auf, die Pläne für den Tiefseebergbau in den arktischen Gewässern Norwegens zu stoppen.

Tiefseebergbau in der Arktis?

Norwegen legt Tiefseepläne auf Eis. Doch die Bedrohung ist noch nicht vorbei – Greenpeace bleibt dran, aktuell mit einem Protest in Bergen.

mehr erfahren über Tiefseebergbau in der Arktis?
The Marine Biodiversity of Batu Rufus Dive Site, Raja Ampat

Ein tropisches Farbenparadies stirbt

Die prächtige Welt der Korallenriffe ist bedroht: Durch die Erderhitzung kollabieren die empfindlichen Riffe. Mit ihnen verschwindet ein unverzichtbares Ökosystem.

mehr erfahren über Ein tropisches Farbenparadies stirbt
Photo Still Life of Seafood

Meerestiere mit PFAS belastet

Speisefische, Muscheln und Krabben aus Nord- und Ostsee sind zum Teil stark mit schädlichen PFAS belastet, zeigen Greenpeace-Untersuchungen. Die Ewigkeitschemikalie muss besser reguliert werden.

mehr erfahren über Meerestiere mit PFAS belastet
Projection Calling for Ocean Protection in Greece

Gerechter Meeresschutz

Meeresschutz bewahrt Artenvielfalt – doch nicht nur das: Er ist außerdem eine Frage der globalen Gerechtigkeit.

mehr erfahren über Gerechter Meeresschutz
Seelöwen in der Nähe der Hopkins-Insel vor Süd-Australien

Globaler Ozeanvertrag

Historischer Moment: Das UN-Hochseeschutzabkommen tritt am 17. Januar 2026 in Kraft.

mehr erfahren über Globaler Ozeanvertrag
Harbour Porpoise in the Baltic Sea

Schweinswale – Kleine Tümmler in Seenot

Der Schweinswal ist der einzige heimische Wal an Deutschlands Küsten – und massiv bedroht. In der Ostsee kämpft er ums Überleben, die Schutzverpflichtungen werden nicht erfüllt.

mehr erfahren über Schweinswale – Kleine Tümmler in Seenot