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Brigitte Behrens, Geschäftsführerin Greenpeace e.V. , Juli 2004
Holde Schneider / Greenpeace

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Sehr geehrte Damen und Herren*,

die von BP und den Partnerfirmen im Golf von Mexiko verursachte Ölkatastrophe wie auch die Bemühungen einer Eindämmung der Ölpest zeigen deutlich, dass Haltebohrungen wegen der Gefahr schwerwiegender Unfälle nicht zu verantworten sind. Nicht nur, dass bisher mindestens elf Menschen dem Öldesaster zum Opfer fielen und tausende Fischer ihre Lebensgrundlage verloren; es starben und sterben ebenso unzählige Tiere. Die Ökosysteme des Meeres und der Küste werden massiv geschädigt. Wie wir aus den Erfahrungen mit anderen Ölunfällen wissen, führen die Auswirkungen einer solchen Katastrophe noch Jahrzehnte später zu gravierenden Umweltproblemen.

Wir fordern Sie und alle an der Tiefsee-Ölförderung beteiligten Unternehmen daher auf, Öl-Bohrungen in der Tiefsee einzustellen. Diese Forderung gilt für Probebohrungen ebenso wie für die Förderung von Tiefsee-Öl. Als Tiefsee definiert Greenpeace eine Meerestiefe von 200 Meter abwärts, weil ab dieser Tiefe kein Taucher mehr arbeiten und eventuelle Schäden beheben kann.

Der Untergang der Horizon-Plattform hat eine beispiellose Umweltkatastrophe hervorgerufen. Da es mehrere hundert Tiefseebohrungen weltweit gibt, sind ähnliche Katastrophen zu befürchten. Eine Abkehr von diesem riskanten Weg, der technisch nicht beherrschbar und aus Gründen des Meeres- und Klimaschutzes in keiner Weise vertretbar ist, ist dringend notwendig. Ihrer Stellungnahme hierzu sehen wir mit großem Interesse entgegen.

Mit freundlichen Grüßen

Brigitte Behrens

Geschäftsführerin Greenpeace e. V.

*Dieser Brief ging an:

  • Herr Dr. Franke, Vorstandsvorsitzender von BP Europa SE
  • Herr Dr. Kalkoffen, Vorstandsvorsitzender von ESSO Deutschland GmbH
  • Herr Quinn, Vorsitzender der Geschäftsführung von ConocoPhilipps Germany GmbH
  • Herr Gützkow, Geschäftsführer von TOTAL Deutschland GmbH
  • Herr Dr. Blauwhoff, Vorsitzender der Geschäftsführung Deutsche Shell Holding GmbH

     

    • Löschboote der US-Küstenwache bei der Deepwater Horizon im April 2010

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