Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Medienberichten zufolge entwich in einem Gebäude des Atomkraftwerkes Dampf, der Temperaturen weit über 200 Grad Celsius erreichte. Der betroffene Reaktor wurde kurz darauf automatisch heruntergefahren. Die Ursache steht bisweilen noch nicht fest, es wird vermutet, dass nicht genügend Kühlwasser vorhanden war.

Der heutige Unfall ist der schlimmste in der japanischen Atomkraftwerk-Geschichte. Der tragische Tod der Arbeiter hätte verhindert werden können, sagt Shaun Burnie, Sprecher von Greenpeace International. Japan sollte seine Atompolitik beenden. Es ist an der Zeit, von dieser gefährlichen und dreckigen Energie Abstand zu nehmen und in erneuerbare und saubere Energien einzusteigen.

Gefahr durch Uralt-Reaktoren wächst

Das Atomkraftwerk Mihama liegt rund 320 Kilometer nordwestlich von Tokio und ist 28 Jahre alt. Die meisten der 52 japanischen Reaktoren erreichen dieses Alter in den nächsten fünf bis zehn Jahren. Die Gefahr solcher kleinen Unfälle wächst.

Dieser Zwischenfall passierte nachdem 2003 Tokyo Electric, ein weiterer Stromanbieter auf dem japanischen Markt, seine 17 Atomkraftwerke herunterfahren musste. Grund dafür waren verfälschte Protokolle über Sicherheitskontrollen. Kansai Electric war ebenfalls in diesen Skandal verwickelt, zog daraus bis heute für seine Anlagen aber keine Konsequenzen.

Die Deregulierung des Strommarktes in Japan und die hohe Verschuldung der Stromanbieter führen zu immer weniger Sicherheitskontrollen in den Anlagen. Wenn sie stattfinden, dann oftmals nur oberflächlich. Trotzdem werden die Anlagen häufig voll ausgelastet betrieben. Die japanische Regierung teilte nach dem Unfall mit, dass das landesweite Atomprogramm fortgesetzt wird.

Das Vertrauen der Bevölkerung in die gefährliche Energiepolitik lässt unterdessen weiter nach, denn in der jüngsten Vergangenheit kam es in Japan immer wieder zu Zwischenfällen in den Atomkraftwerken. Der Widerstand wächst, so auch gegen den bereits genehmigten Bau von zwei weiteren Atomkraftwerken in der Fukui-Region, in der auch Mihama liegt. Außerdem sind in der Aomori Region verstärkt lokale Bürgerinitiativen aktiv, die gegen die gerade neu gebaute Wiederaufbereitungsanlage kämpfen. (kab)

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Offener Brief: Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

Großes gelbes X im Wald
  • 29.11.2024

Ein Wunder ist geschehen: Das Endlager Gorleben ist vom Tisch. Weil der Salzstock kein sicherer Platz für Atommüll ist. Persönliche Betrachtung eines unglaublichen Erfolgs - mit aktuellem Update.

mehr erfahren
Projektion zum Atomausstieg am AKW Isar 2
  • 16.08.2024

Atomkraft ist nicht nur riskant, sondern auch keine Lösung für die Energiekrise. Am 15. April 2023 wurden die deutschen Atomkraftwerke darum endgültig abgeschaltet, nun wurden Kühltürme gesprengt.

mehr erfahren
Atommeiler in Cattenom
  • 19.06.2024

Atomenergie ist ein volkswirtschaftliches Risiko, so eine aktuelle Greenpeace-Studie. Die Rechnung für unkontrollierte Kostensteigerungen und massive Verzögerungen begleichen die Steuerzahlenden.

mehr erfahren
Nuclear Action at EnBW in Germany
  • 24.05.2024

Tausende von Jahren sollte das „Versuchsendlager“ im ehemaligen Salzbergwerk Asse II sicher sein. Knapp vier Jahrzehnte später säuft es durch Wassereinbrüche ab, die Schachtanlage droht einzustürzen.

mehr erfahren
In einem Kindergarten liegen die Spielsachen so, wie sie nach der Katastrophe zurückgelassen wurden. Die Gasmaske eines Kindes neben einer Puppe ist nur ein weiteres grausames Paradoxon: Eine Woche vor dem Atomunfall wurden die Kinder darin geschult, die Sicherheitsausrüstung gegen die atomare Gefahr zu benutzen. Doch am Tag des Unfalls wurde auf Anweisung der Parteiführung keine einzige Gasmaske benutzt.
  • 26.04.2024

Am 26. April 1986 erschüttert eine Explosion das Atomkraftwerk Tschornobyl. Eine radioaktive Wolke verseucht die Region und zieht über Europa. Ursache sind menschliches Versagen und technische Mängel.

mehr erfahren
Greenpeace and BUND Naturschutz Celebrate Nuclear Phase-out in Munich
  • 12.04.2024

Vor einem Jahr ging das letzte AKW in Bayern vom Netz. Strom aus erneuerbaren Energien hat deutschlandweit Atomstrom ersetzt. Nur der Freistaat hinkt hinterher. Warum ist das so?

mehr erfahren