Skip to main content
Jetzt spenden
Das AKW Doel in Belgien 03/25/1993
Cristien Buysse / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Die jüngsten Nachrichten sind erschreckend. Sie berichten von einem vermutlichen Sabotageakt am Kernreaktor Doel 4 nahe der belgischen Stadt Antwerpen. Vergangene Woche schaltete sich der Meiler unerwartet automatisch ab, nachdem 65.000 Liter Schmieröl ausgelaufen waren. Dadurch überhitzte die Turbine. Laut Aussagen von Polizei und Atomaufsicht erhärte sich der Verdacht, dass bewusst Sabotage verübt wurde. Erschreckend, wenn man bedenkt, welche Folgen menschliches Versagen, Fehleinschätzungen oder vorsätzliche Manipulationen haben können – die Katastrophe von Tschernobyl ist nur eines der furchterregenden Beispiele.

Die Schäden am Reaktor sind möglicherweise schwerwiegender als bisher angenommen. Die Achse der Turbine hat sich verformt, es kann mehrere Monate dauern bis sie repariert ist. Der Reaktor kann aus diesem Grund dieses Jahr vermutlich nicht mehr ans Netz gehen – das wären die einzig guten Nachrichten.

Hiobsbotschaften menschlicher Fehler häufen sich

Erst im Juli wurden Bohrlöcher in der Schutzhülle des AKW Leibstadt entdeckt. Eine externe Firma bohrte 2008 Löcher für die Halterung von Feuerlöschern in das sensible Primärcontainment des Reaktors. Es stellt sich die Frage, wie so etwas sechs Jahre unbemerkt bleiben kann, werden doch die Sicherheitsüberprüfungen am Schweizerischen AKW so hochgehalten.

Die Hoffnung über ein Abschalten des Atomkraftwerks zerschlug sich schnell. Die Löcher wurden nun zur Zufriedenheit der Atomaufsichtsbehörde des Bundes (Ensi) repariert und die Überprüfungsmaßnahmen sollen verschärft werden. Doch wer garantiert dass Schäden nicht bewusst verursacht oder übersehen werden, um ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln, die gerade bei den überalterten Reaktoren in Europa so nicht mehr gewährleistet werden.

Europaweites Atomrisiko wächst

Das sind nur zwei Beispiele. In vergangener Zeit gab es immer wieder Vorfälle wie an den störanfälligen Meilern in Cattenom. Die aktuellen Vorkommnisse zeigen nun mehr, dass wir ständig mit einem erheblichen Sicherheitsrisiko leben, dass mit steigendem Alter der Reaktorflotte in Europa täglich wächst. Deshalb fordert Greenpeace den Atomausstieg in Europa schnellstmöglich einzuleiten und die Energiewende voranzutreiben.

  • Das AKW Leibstadt - man entdeckte durch Zufall Bohrlöcher in der Schutzhülle

    Löchrig wie Schweizer Käse

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Jetzt mitmachen

Du willst Teil der Energiewende sein?

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Dann besuche in unserer Mitmach-Community Greenwire die Energiewende-Themengruppe und tausche dich mit Anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Energiewende

Themengruppe auf

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Mehr zum Thema

Balloons on the 'Plein' at The Hague

Scheinlösung Kernfusion

  • 01.12.2023

Ein technologischer Meilenstein, aber kein Modell für die Zukunft: Warum der gelungene Versuch der Kernfusion nicht die Probleme der Gegenwart löst.

mehr erfahren
Dunkle Wolken über Fukushima

Kontaminiertes Wasser bedroht Umwelt in Fukushima

  • 24.08.2023

Mit bewussten Fehleinschätzungen wird der Plan gerechtfertigt, mehr als eine Million Tonnen radioaktives Wasser aus Fukushima ins Meer abzulassen. Greenpeace entkräftet diese Halbwahrheiten.

mehr erfahren
The Nuclear Crisis at the Fukushima Daiichi Nuclear Plant Continues

Fukushima - alle Publikationen im Überblick

  • 14.06.2023

Seit der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 hat Greenpeace zahlreiche Studien durchgeführt. Alle Publikationen sind hier aufgelistet.

mehr erfahren
Tschornobyl Tour zum 30. Jahrestag

Der Sarkophag in Tschernobyl

  • 08.06.2023

Nach dem Super-GAU in Tschornobyl am 26. April 1986 begann der Bau einer Schutzhülle zur Eindämmung der Strahlung. Doch das Provisorium war bald einsturzgefährdet, ein zweiter Sarkophag wurde gebaut.

mehr erfahren
In einem Kindergarten liegen die Spielsachen so, wie sie nach der Katastrophe zurückgelassen wurden. Die Gasmaske eines Kindes neben einer Puppe ist nur ein weiteres grausames Paradoxon: Eine Woche vor dem Atomunfall wurden die Kinder darin geschult, die Sicherheitsausrüstung gegen die atomare Gefahr zu benutzen. Doch am Tag des Unfalls wurde auf Anweisung der Parteiführung keine einzige Gasmaske benutzt.

Tschornobyl

  • 26.04.2023

Am 26. April 1986 erschüttert eine Explosion das Atomkraftwerk Tschornobyl. Eine radioaktive Wolke verseucht die Region und zieht über Europa. Ursache sind menschliches Versagen und technische Mängel.

mehr erfahren
Projektion zum Atomausstieg am AKW Isar 2

Atomkraftwerke abschalten

  • 18.04.2023

Atomkraft ist nicht nur riskant, sondern auch keine Lösung für die Energiekrise. Am 15. April 2023 wurden die deutschen Atomkraftwerke darum abgeschaltet, endgültig.

mehr erfahren