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Atommüll-Fass
Talassa Bremer / Greenpeace

Greenpeace stellt weitere Dokumente zur Endlagersuche ins Internet

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Am Beispiel des Endlagers Asse II versuchten Forscher herauszufinden inwieweit ein Salzstock sich für die endgültige Lagerung von stark strahlenden Atommüll eignet. Mit Hilfe von Heizelementen wollten sie die Wärmeentwicklung des hochradioaktiven Atommülls simulieren. Ein Endlager in einem Salzstock sollte nur in Betrieb gehen dürfen, wenn entsprechende Einlagerungs-Versuche mit hochradioaktivem Müll in der Asse erfolgreich abgeschlossen wurden. Das hatten Fachleute der Bundesministerien für Inneres, Forschung und Wirtschaft im Jahr 1976 vorausgesetzt.

Die Ergebnisse des Salzstocks Asse II hätten dann auf den Standort Gorleben übertragen werden können. Dazu kam es jedoch erst gar nicht. Der Grund: Man befürchtete den Erhitzer nicht mehr bergen zu können, nachdem ihn das Salz der Asse eingeschlossen hätte. Nur um die Kosten eines Heizelementes zu sparen, sind Versuche abgebrochen worden, die die Grundlage für ein sicheres Endlager bilden sollten, stellt Greenpeace-Atom-Experte Mathias Edler fest. Die Papiere beweisen, wie schlampig die für unzählige Generationen entscheidende Frage der Endlagerung hochradioaktiver Abfälle behandelt wurde. Trotzdem soll die politische Entscheidung für Gorleben durchgedrückt werden.

Mit der Eignung des Endlagerstandortes Gorleben befasst sich seit heute auch ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestags. Der Ausschuss soll klären, warum vor rund 30 Jahren eine Vorentscheidung für den Salzstock Gorleben als möglicher Endlager-Standort fiel. Die Opposition will wissen, ob seinerzeit Gutachten politisch manipuliert wurden. Die Union weist das zurück.

Auch Greenpeace stellt diese Fragen. Wurden die Forderungen der Wissenschaftler dem politischen Druck preisgegeben? Wo sind die Ergebnisse der entscheidenden Versuche mit hochradioaktiven Abfällen im Salz? Wurden diese Versuche jemals gemacht oder soll Gorleben jetzt selbst zum Langzeitversuch werden - mit der Bevölkerung als Versuchskaninchen? , fragt Mathias Edler .

Das Asse-Desaster zeigt, dass Gorleben nicht haltbar ist. Das muss auch Umweltminister Röttgen einsehen und eine neue ergebnisoffene Suche einleiten sagt Edler. Greenpeace veröffentlicht nun Schritt für Schritt weitere bisher vertrauliche Originaldokumente zur Benennung und Eignung des geplanten Endlagers in Gorleben. Hintergründe und interessante Interviews zu Gorleben als Endlager zeigt auch der Frontal21-Bericht Standortwahl Gorleben - Politische Tricksereien hinter den Kulissen.

 

Link zum Bericht von Frontal21

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